Neuburger Rundschau

Findet der FC Augsburg in Bremen zurück in die Spur?

Hansi Flick ist überrascht, dass seine Mannschaft erst jetzt durchhängt. Mit den Freiburger­n steht den Münchnern nun eher kein Aufbaugegn­er gegenüber

- VON TILMANN MEHL

München Nun, da sich die Münchner in einer Phase befinden, die sie so recht selten durchleben, erinnert Hansi Flick daran, dass es auch im vergangene­n Jahr eine Zeit gab, die der FC Bayern selten mitmacht. „Die Saison 19/20 war auch für den FC Bayern keine Normalität“, sagte der Trainer. In besagter Saison siegten sich die Münchner beliebig durch die Wettbewerb­e und sammelten die Trophäen beinahe beiläufig ein. Die Mannschaft war nicht zu bezwingen. Weil sie über etliche Monate den Gegnern keine Chance ließen, wurde es zur Gewohnheit. Möglicherw­eise auch für die Spieler.

Flick jedenfalls versichert­e vor dem Spiel am Sonntag gegen Freiburg (15.30 Uhr, Sky) glaubhaft, er habe „schon früher mit einem Einbruch“

gerechnet. Nur der „wahnsinnig­en Mentalität“der Mannschaft sei es zu verdanken, dass sie am Jahresende noch Bayer Leverkusen durch einen Last-Minute-Sieg von der Tabellensp­itze verdrängt haben. Dort stehen die Münchner noch immer. Allzu schlimm kann der Einbruch also noch nicht sein. Doch eine Niederlage in Gladbach und das Pokal-Aus in Kiel sowie die zahlreiche­n Gegentore lassen auch Flick zunehmend ungeduldig auf seine Mannschaft blicken. „Wir müssen schleunigs­t damit anfangen, dass wir wieder in die richtige Spur kommen“, forderte er.

Mit dem SC Freiburg steht allerdings ein Gegner parat, der dafür nur bedingt geeignet scheint. Schließlic­h hat die Mannschaft von Trainer Christian Streich ihre fünf vergangene­n Ligaspiele gewonnen und gilt als formstärks­tes Team der Liga. Zuletzt gewannen die Freiburger mit 5:0 gegen den 1. FC Köln und legten schonungsl­os die defensiven Schwächen der Rheinlände­r auf. In der Münchner Abwehr knirschte es zuletzt auch allzu offensicht­lich. Flick allerdings sieht davon ab, deswegen an den Grundfeste­n des Münchner Spiels zu rütteln. Er versichert­e zwar, dass er je nach Gegner sowieso die ein oder andere „Anpassung vornehmen“werde, allerdings soll sich am gewünschte­n dominanten Spiel nichts ändern. Bedeutet, dass die Abwehrreih­e weiterhin hoch aufgerückt stehen wird. Allerdings möchte Flick zukünftig wieder sehen, dass sich die Nebenmänne­r gegenseiti­g besser absichern und den Fokus nicht nur auf den Ball legen, sondern ihr Umfeld auch im Auge behalten. Selbstvers­tändlichke­iten, wenn es gut läuft. Allerdings: „Eine Spitzenman­nschaft zeichnet sich nicht nur aus, wenn es gut läuft. Sie zeichnet sich gerade dann aus, wenn es nicht gut läuft, dass man dann relativ schnell wieder in die Spur findet“, so Flick. Die nächste Chance besteht am Sonntag.

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Foto: dpa Der Ball war zuletzt nicht immer der Freund von Hansi Flicks Team.

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