Die FCABank leert sich
Co-Trainer Iraklis Metaxas und Torwart-Trainer Kristian Barbuscak wurden in dieser Woche positiv getestet. Sie fehlen in Bremen. Es gibt aber auch Rückkehrer
Augsburg Die Vorbereitung auf das wichtige Auswärtsspiel des FC Augsburg bei Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr/Sky) hatte sich Trainer Heiko Herrlich ganz sicher anders vorgestellt. Anfang der Woche wurde sein Co-Trainer Iraklis Metaxas bei den routinemäßigen Testungen positiv auf das Covid-19-Virus getestet. Am Donnerstag kam dann noch Torwart-Trainer Kristian Barbuscak dazu. Beide, die bisher keine Symptome zeigen, wurden nach den positiven Tests sofort von der Mannschaft isoliert. „Wir gehen davon aus, dass wir jetzt trainieren und morgen spielen können“, sagte Trainer Heiko Herrlich bei der Pressekonferenz am Freitagmittag. „Die Leute, die positiv sind, haben wir isoliert. Die Werte sind nicht so, dass sie ansteckend waren. Deswegen können wir weiterarbeiten.“
Zumal die nun täglich durchgeführten PCR– oder Schnelltests bei den Profis und beim verbleibenden Trainer- und Funktionsteam alle negativ bleiben. Ein Beleg dafür, dass die Hygiene-Vorschriften beim FC Augsburg eingehalten werden. Zudem weisen die Laborwerte von Metaxas und Barbuscak klar daraufhin, dass sie zum Zeitpunkt der Isolation nicht ansteckend waren. Das Gesundheitsamt, mit dem der FCA engem Austausch steht, versucht nun die Infektionsketten zu ermitteln. Die Ansteckung muss außerhalb der FCA-Hygiene-Blase erfolgt sein.
Der 53-jährige Metaxas war vor der Saison vom SV Darmstadt zum FCA gekommen und hatte im Oktober den an der Lunge erkrankten Herrlich beim 0:0 in Wolfsburg vertreten. Während der Woche haben nun die beiden anderen Co-Trainer, Tobias Zellner und Jonas Scheuermann die Aufgaben von Metaxas mitübernommen. Torwarttrainer Kristian Barbuscak, 53, den der FCA vor der Saison von Jahn Regensburg als Ersatz für Zdenko Miletic verpflichtete, konnte sein Spezialtraining fast die ganze Woche mit den Torhütern um die Nummer eins Rafal Gikiewicz abhalten.
Und ein Gikiewicz in guter Form wird beim Gastspiel an der Weser wichtig sein. Denn bei der 1:4-Niederlage zu Hause gegen den VfB Stuttgart gestattete die FCA-Defensive den Gästen ein munteres Scheibenschießen auf das eigene Tor. „Das möchte keiner noch mal erleben, dass wir 27 Schüsse auf unser Tor bekommen“, blickte Herrlich mit Grauen zurück. Seiner Dreierkette gelang es an diesem Tag nicht, die VfB-Offensive einzubremsen. Doch für Herrlich war die Defensivschwäche keine Schwäche seines
Systems: „Kompakt kann man in allen Systemen stehen. Wichtig ist, dass die Zweikampfführung aggressiv ist und nicht begleitend.“
So wie zu Beginn der Saison. Da sei es eine große Stärke gewesen, „dass wir sehr kompakt und gut gemeinsam gegen den Ball gearbeitet haben und sehr zweikampfstark waren. Das müssen wir gerade gegen Bremen wieder leben und leisten.“Es deutet vieles darauf hin, dass Herrlich an seiner Grundordnung mit drei Innenverteidigern festhalten wird. Zumal es bei den Auswärtssiegen in Bielefeld (1:0) und Köln (1:0) genau die richtige Taktik gegen die anrennenden Gastgeber war.
Und genau solche erwartet er am Samstag. Denn die Bremer (15 Punkte), die am vergangenen Wochenende in Leverkusen 1:1 spielten, müssen ihre schlechte Heimbilanz (nur ein Sieg und fünf Punkte) aufpolieren, um den Anschluss an den FCA (19 Zähler) nicht zu verlieren und um nicht noch weiter in der Tabelle abzurutschen. „Wir gehen davon aus, dass sie ähnlich spielen wie zuletzt vor der Partie gegen Leverkusen. Uns also eher attackieren, was uns vielleicht mehr Räume und Möglichkeiten gibt“, hofft Herrlich auf Platz für das eigene Umschaltspiel.
Ein wichtiger Einfädler ist dabei Jeffrey Gouweleeuw mit seinen präin zisen langen Bällen aus der Abwehr. Der Kapitän kehrt nach seiner Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück und wird wohl Rani Khedira ersetzen. Ein großes Fragenzeichen steht hingegen hinter Linksverteidiger Iago. Der zuletzt formstarke Brasilianer konnte die Woche über mit Beschwerden im Nackenbereich (nach einem Foul eines Stuttgarters) nicht trainieren. „Er ist sehr fraglich“, sagte Herrlich. Mads Pedersen könnte ihn ersetzen.
Auch im Offensivbereich muss Herrlich umbauen. Marco Richter, zuletzt einer der wenigen Aktivposten in vorderster Linie, ist nach einer unnötigen Gelb-Roten Karte gesperrt. Die Frage nach dem Ersatz beantwortete er trocken: „Das werden sie morgen sehen.“
Zur Auswahl stehen Michael Gregoritsch oder der lange verletzte Alfred Finnbogason, der gegen den VfB wieder auf der Bank saß. „Bei ihm wird es täglich besser, er macht einen guten Eindruck. Es wäre eine Möglichkeit, dass wir mit ihm beginnen.“Eine Alternative wäre auch André Hahn, der nach überstandener Corona-Erkrankung immer fitter wird. Der 30-Jährige war im Dezember nach Felix Götze (August) und einem Mitglied des Funktionsteams (September) der letzte Infizierte gewesen – bis Covid-19 in dieser Woche wieder zuschlug.