Neuburger Rundschau

Die FCA‰Bank leert sich

Co-Trainer Iraklis Metaxas und Torwart-Trainer Kristian Barbuscak wurden in dieser Woche positiv getestet. Sie fehlen in Bremen. Es gibt aber auch Rückkehrer

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Die Vorbereitu­ng auf das wichtige Auswärtssp­iel des FC Augsburg bei Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr/Sky) hatte sich Trainer Heiko Herrlich ganz sicher anders vorgestell­t. Anfang der Woche wurde sein Co-Trainer Iraklis Metaxas bei den routinemäß­igen Testungen positiv auf das Covid-19-Virus getestet. Am Donnerstag kam dann noch Torwart-Trainer Kristian Barbuscak dazu. Beide, die bisher keine Symptome zeigen, wurden nach den positiven Tests sofort von der Mannschaft isoliert. „Wir gehen davon aus, dass wir jetzt trainieren und morgen spielen können“, sagte Trainer Heiko Herrlich bei der Pressekonf­erenz am Freitagmit­tag. „Die Leute, die positiv sind, haben wir isoliert. Die Werte sind nicht so, dass sie ansteckend waren. Deswegen können wir weiterarbe­iten.“

Zumal die nun täglich durchgefüh­rten PCR– oder Schnelltes­ts bei den Profis und beim verbleiben­den Trainer- und Funktionst­eam alle negativ bleiben. Ein Beleg dafür, dass die Hygiene-Vorschrift­en beim FC Augsburg eingehalte­n werden. Zudem weisen die Laborwerte von Metaxas und Barbuscak klar daraufhin, dass sie zum Zeitpunkt der Isolation nicht ansteckend waren. Das Gesundheit­samt, mit dem der FCA engem Austausch steht, versucht nun die Infektions­ketten zu ermitteln. Die Ansteckung muss außerhalb der FCA-Hygiene-Blase erfolgt sein.

Der 53-jährige Metaxas war vor der Saison vom SV Darmstadt zum FCA gekommen und hatte im Oktober den an der Lunge erkrankten Herrlich beim 0:0 in Wolfsburg vertreten. Während der Woche haben nun die beiden anderen Co-Trainer, Tobias Zellner und Jonas Scheuerman­n die Aufgaben von Metaxas mitübernom­men. Torwarttra­iner Kristian Barbuscak, 53, den der FCA vor der Saison von Jahn Regensburg als Ersatz für Zdenko Miletic verpflicht­ete, konnte sein Spezialtra­ining fast die ganze Woche mit den Torhütern um die Nummer eins Rafal Gikiewicz abhalten.

Und ein Gikiewicz in guter Form wird beim Gastspiel an der Weser wichtig sein. Denn bei der 1:4-Niederlage zu Hause gegen den VfB Stuttgart gestattete die FCA-Defensive den Gästen ein munteres Scheibensc­hießen auf das eigene Tor. „Das möchte keiner noch mal erleben, dass wir 27 Schüsse auf unser Tor bekommen“, blickte Herrlich mit Grauen zurück. Seiner Dreierkett­e gelang es an diesem Tag nicht, die VfB-Offensive einzubrems­en. Doch für Herrlich war die Defensivsc­hwäche keine Schwäche seines

Systems: „Kompakt kann man in allen Systemen stehen. Wichtig ist, dass die Zweikampff­ührung aggressiv ist und nicht begleitend.“

So wie zu Beginn der Saison. Da sei es eine große Stärke gewesen, „dass wir sehr kompakt und gut gemeinsam gegen den Ball gearbeitet haben und sehr zweikampfs­tark waren. Das müssen wir gerade gegen Bremen wieder leben und leisten.“Es deutet vieles darauf hin, dass Herrlich an seiner Grundordnu­ng mit drei Innenverte­idigern festhalten wird. Zumal es bei den Auswärtssi­egen in Bielefeld (1:0) und Köln (1:0) genau die richtige Taktik gegen die anrennende­n Gastgeber war.

Und genau solche erwartet er am Samstag. Denn die Bremer (15 Punkte), die am vergangene­n Wochenende in Leverkusen 1:1 spielten, müssen ihre schlechte Heimbilanz (nur ein Sieg und fünf Punkte) aufpoliere­n, um den Anschluss an den FCA (19 Zähler) nicht zu verlieren und um nicht noch weiter in der Tabelle abzurutsch­en. „Wir gehen davon aus, dass sie ähnlich spielen wie zuletzt vor der Partie gegen Leverkusen. Uns also eher attackiere­n, was uns vielleicht mehr Räume und Möglichkei­ten gibt“, hofft Herrlich auf Platz für das eigene Umschaltsp­iel.

Ein wichtiger Einfädler ist dabei Jeffrey Gouweleeuw mit seinen präin zisen langen Bällen aus der Abwehr. Der Kapitän kehrt nach seiner Gelbsperre in die Innenverte­idigung zurück und wird wohl Rani Khedira ersetzen. Ein großes Fragenzeic­hen steht hingegen hinter Linksverte­idiger Iago. Der zuletzt formstarke Brasiliane­r konnte die Woche über mit Beschwerde­n im Nackenbere­ich (nach einem Foul eines Stuttgarte­rs) nicht trainieren. „Er ist sehr fraglich“, sagte Herrlich. Mads Pedersen könnte ihn ersetzen.

Auch im Offensivbe­reich muss Herrlich umbauen. Marco Richter, zuletzt einer der wenigen Aktivposte­n in vorderster Linie, ist nach einer unnötigen Gelb-Roten Karte gesperrt. Die Frage nach dem Ersatz beantworte­te er trocken: „Das werden sie morgen sehen.“

Zur Auswahl stehen Michael Gregoritsc­h oder der lange verletzte Alfred Finnbogaso­n, der gegen den VfB wieder auf der Bank saß. „Bei ihm wird es täglich besser, er macht einen guten Eindruck. Es wäre eine Möglichkei­t, dass wir mit ihm beginnen.“Eine Alternativ­e wäre auch André Hahn, der nach überstande­ner Corona-Erkrankung immer fitter wird. Der 30-Jährige war im Dezember nach Felix Götze (August) und einem Mitglied des Funktionst­eams (September) der letzte Infizierte gewesen – bis Covid-19 in dieser Woche wieder zuschlug.

 ?? Foto:C. Kolbert ?? Co‰Trainer Iraklis Metaxas (Dritter von links) und Torwart‰Trainer Kristian Barbuscak (rechts) sind nach einer Corona‰Infektion in häuslicher Quarantäne. Co‰Trainer Tobias Zellner, Trainer Heiko Herrlich und Sport‰Geschäftsf­ührer Stefan Reuter und Co‰Trainer Jonas Scheuerman­n (von links) müssen in Bremen auf verzichten.
Foto:C. Kolbert Co‰Trainer Iraklis Metaxas (Dritter von links) und Torwart‰Trainer Kristian Barbuscak (rechts) sind nach einer Corona‰Infektion in häuslicher Quarantäne. Co‰Trainer Tobias Zellner, Trainer Heiko Herrlich und Sport‰Geschäftsf­ührer Stefan Reuter und Co‰Trainer Jonas Scheuerman­n (von links) müssen in Bremen auf verzichten.

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