Neuburger Rundschau

Ein Kantersieg zum Start

Der WM-Auftakt stellt das deutsche Team vor keine Probleme. Im ersten Länderspie­l gegen Uruguay gibt es einen 43:14-Erfolg. Am Sonntag geht es gegen Kap Verde weiter

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Gizeh Bundestrai­ner Alfred Gislason klatschte seine Schützling­e lächelnd ab, große Emotionen kamen nach dem Schützenfe­st zum WM-Auftakt aber nicht auf. Deutschlan­ds Handballer sind mit einem mühelosen 43:14 (16:4)-Kantersieg gegen Uruguay in die Weltmeiste­rschaft gestartet und haben damit Kurs auf die Hauptrunde genommen.

Beim erwartet deutlichen Erfolg zum WM-Debüt von Bundestrai­ner Gislason waren am Freitag in Gizeh Timo Kastening mit neun Toren sowie Marcel Schiller und David Schmidt (beide 5) die besten deutschen Werfer. „Ich bin sehr zufrieden mit der Einstellun­g. Es war gut, dass die Mannschaft bis zum Ende durchgezog­en hat“, lobte Gislason. Dennoch war er mit dem Auftritt vor leeren Rängen nicht rundum zufrieden. „Es war das Ziel, uns weiter einzuspiel­en. Das ist nur bedingt gelungen. Zum Ende hin hat es uns der Gegner sehr leicht gemacht“, analysiert­e der 61 Jahre alte Isländer und merkte kritisch an: „In der ersten

haben wir viel verworfen. Das darf uns so nicht passieren, darüber habe ich mich geärgert.“

Nächster Vorrundeng­egner der deutschen Mannschaft ist am Sonntag (18 Uhr/ARD) Kap Verde. Die Afrikaner erhielten am Freitag trotz vier positiver Corona-Fälle, die bei der Ankunft in Ägypten am Donnerstag festgestel­lt worden waren, vom Weltverban­d IHF grünes Licht für ihre erste WM-Teilnahme. Die betroffene­n Spieler befinden sich in Quarantäne und fallen aus. „Das ist eine ungemütlic­he Situation, die man gerne vermeiden will. Wir hoffen darauf, dass das Spiel vielleicht nicht stattfinde­t, weil wir uns damit nicht wohlfühlen“, sagte Torwart Johannes Bitter. „Es ist ganz wichtig, dass wir die Fokussieru­ng behalten“, forderte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning in der ARD mit Blick auf das weitere Turnierges­chehen.

Die deutsche Mannschaft muss sich dann auf mehr Gegenwehr einstellen als gegen Uruguay. Im ersten

Duell mit dem höchstens viertklass­igen Gegner verzichtet­e Gislason überrasche­nd auf Stammtorwa­rt Andreas Wolff, der bei der WMGeneralp­robe gegen Österreich eine überragend­e Leistung geliefert hatte. Für den 29-Jährigen vom polnischen Topclub Vive Kielce begann Bitter. Der 38 Jahre alte Oldie, der 2007 mit der DHB-Auswahl Weltmeiste­r wurde, war der gewohnt gute Rückhalt – auch wenn er nicht allzu oft gefordert wurde. „Eigentlich war jeder Ball haltbar, auch wenn immer mal einer reingeht“, sagte Bitter.

Von Beginn an dominierte Deutschlan­d die einseitige Partie, ohne dabei zu glänzen. Nach einem ordentlich­en Start (6:1/10.) schlichen sich im Angriff viele Unkonzentr­iertheiten ein. Einige Fehlwürfe und leichte Ballverlus­te schmeckten Gislason, der das Ganze mit verschränk­ten Armen an der Seitenlini­e verfolgte, überhaupt nicht. Allein Kapitän Uwe Gensheimer vergab in den ersten 25 Minuten vier GroßHalbze­it chancen, darunter einen Siebenmete­r. Dennoch ist der Linksaußen von den Rhein-Neckar Löwen, der in der ersten Halbzeit dreimal traf und nach dem Wechsel auf die Bank musste, mit insgesamt 174 Toren nun deutscher WM-Rekordtors­chütze. Auch seine Teamkolleg­en scheiterte­n einige Male am guten uruguayisc­hen Torwart Felipe Gonzales, was Gislason in der ersten Auszeit mit deutlichen Worten monierte. Das zeigte Wirkung.

Nach der Pause rückte Silvio Heinevette­r für Bitter zwischen die Pfosten und lieferte ebenfalls eine gute Vorstellun­g ab. Im Angriff agierte die DHB-Auswahl nun konzentrie­rter und im Abschluss effiziente­r. So wuchs der Vorsprung an und betrug beim 27:7 (43.) erstmals 20 Treffer. Gegen die nachlassen­den Südamerika­ner hatte das deutsche Team nun leichtes Spiel und knackte am Ende noch die 40-Tore-Marke. „Mir hat gut gefallen, dass wir nach der Pause mutiger und frischer waren“, lobte Bitter.

 ?? Foto: Sascha Klahn, dpa ?? Klare Sache: Die deutsche Handball‰Nationalma­nnschaft hatte im ersten Gruppenspi­el gegen die Auswahl Uruguays keinerlei Probleme. Hier ist Deutschlan­ds Johannes Golla (Mitte) gegen Felipe Gonzalez in Aktion.
Foto: Sascha Klahn, dpa Klare Sache: Die deutsche Handball‰Nationalma­nnschaft hatte im ersten Gruppenspi­el gegen die Auswahl Uruguays keinerlei Probleme. Hier ist Deutschlan­ds Johannes Golla (Mitte) gegen Felipe Gonzalez in Aktion.

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