Neuburger Rundschau

Ermittlung­en gegen Hundehändl­er

Im Herbst haben die Veterinärä­mter aus Eichstätt und Pfaffenhof­en mehrere Hunde beschlagna­hmt. Es geht dabei um einen möglichen illegalen Handel mit Welpen

- VON LUZIA GRASSER

Neuburg/Ingolstadt Im Herbst vergangene­n Jahres musste das Neuburger Tierheim auf die Schnelle zehn kleine Hundewelpe­n aufnehmen. Bei Hausdurchs­uchungen in den Landkreise­n Pfaffenhof­en und Eichstätt haben die zuständige­n Veterinärä­mter die nur wenige Wochen alten Hunde sichergest­ellt. Der Verdacht: Die Hundebabys könnten illegal nach Deutschlan­d eingeschle­ust worden sein. Denn sie waren weder gechipt noch geimpft, Unterlagen waren möglicherw­eise gefälscht. Ins Visier der Staatsanwa­ltschaft gerieten damals zwei Beschuldig­te. Zehn der Welpen – es handelte sich um Pomeranian­Zwergspitz­e – waren im September im Neuburger Tierheim untergebra­cht worden. Geblieben sind sie dort rund drei bis vier Wochen in der Obhut des Tierheims, berichtet dessen Leiter Gerhard Schmidt. Danach sind sie wieder zurück zu ihrem Besitzer gekommen. Strafrecht­lich beendet ist der Fall allerdings nicht. Wie Andrea Grape, Pressespre­cherin bei der Ingolstädt­er Staatsanwa­ltschaft mitteilt, wird noch immer gegen Beschuldig­te aus der Region ermittelt. Es geht um den Verdacht auf einen möglichen Betrug im Zusammenha­ng mit dem Handel von Welpen. Bei den Durchsuchu­ngen seien zahlreiche Unterlagen sichergest­ellt worden. Nähere Details oder mögliche Ergebnisse zu den aktuellen Ermittlung­en gibt es bislang nicht.

Wie Gerhard Schmidt erzählt, waren die Welpen an sich in einem guten Zustand, als sie bei ihm abgegeben worden sind. Es seien keine verwahrlos­ten Tiere gewesen: „Sie sollten ja auch verkauft werden.“Nach einigen Wochen seien sie wieder an ihren Besitzer zurückgege­ben worden. Nur eines der Tiere, berichtet Schmidt, sei kurze Zeit später wieder im Tierheim gelandet. Der Welpe hatte einen verkümmert­en Unterkiefe­r und habe sich deshalb wohl nur schwer verkaufen lassen, vermutet Schmidt. Mittlerwei­le habe der Hund allerdings wieder ein Zuhause gefunden.

Manfred Schmidmeie­r, Sprecher am Landratsam­t Eichstätt, bestätigt, dass dem Besitzer der Welpen nicht untersagt worden ist, dass er weiterhin Hunde halten darf. Allerdings darf er aktuell weder Tiere züchten noch als Händler aktiv sein. Während die Staatsanwa­ltschaft wegen eines möglichen Betrugs ermittelt – die Impfunterl­agen sollen gefälscht gewesen sein – geht es beim Veterinära­mt um eine Ordnungswi­drigkeit wegen des im Raum stehenden illegalen Handels.

Gerhard Schmidt hat schon im Herbst, als die Welpen bei ihm abgegeben worden sind, davor gewarnt, sich einen Hund zuzulegen, der möglicherw­eise auf dubiosen Wegen nach Deutschlan­d gelangt sein könnte. Wenn jeder Herkunftsn­achweis fehle und jede Impfung, könnten die Tiere Krankheite­n miteinschl­eppen, betonte Schmidt. Oft würden die Tiere auch viel zu früh

Archivbild: Manfred Dittenhofe­r von ihren Müttern getrennt. Gerade im vergangene­n Jahr habe jedoch bei vielen der Wunsch nach einem Hund zugenommen, hat Schmidt beobachtet. „Klein und unkomplizi­ert“sollten die Tiere möglichst sein. Die Telefone seien während des Lockdowns im Tierheim geradezu heißgelauf­en. „Aber wir sind sehr vorsichtig“, sagt Schmidt. Die Mitarbeite­r des Neuburger Tierheims prüften genau, wer sich für einen Hund interessie­re. Sie vermitteln Tiere nur, „wenn wir uns wirklich sicher sind, dass das nichts mit dem Lockdown zu tun hat“.

 ??  ?? Die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt ermittelt gegen Beschuldig­te in den Landkreise­n Eichstätt und Pfaffenhof­en wegen eines mög‰ lichen Betrugs im Zusammenha­ng mit dem Handel von Welpen. Zehn der Hundebabys wurden im Herbst im Neuburger Tierheim untergebra­cht.
Die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt ermittelt gegen Beschuldig­te in den Landkreise­n Eichstätt und Pfaffenhof­en wegen eines mög‰ lichen Betrugs im Zusammenha­ng mit dem Handel von Welpen. Zehn der Hundebabys wurden im Herbst im Neuburger Tierheim untergebra­cht.

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