Schrannenplatz ohne Müllermarkt wäre „ein toter Fleck“
Stadtmarketing-Geschäftsführer Michael Regnet unterstreicht die Bedeutung des Drogeriemarktes als Zugpferd für die Innenstadt Neuburgs. In der Nachbarstadt Donauwörth weiß man, wovon er spricht
Neuburg Nachdem bekannt geworden ist, dass der Drogeriemarkt Müller am Südpark bauen möchte, um sich dort mit einem größeren Angebot präsentieren zu können (die NR berichtete), wünscht sich nicht nur Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, dass Müller den jetzigen Standort am Schrannenplatz nicht aufgibt. Auch das Stadtmarketing als Sprecher der Geschäftswelt in der Innenstadt hofft, dass der Drogeriemarkt als Frequenzbringer im Zentrum bleiben wird.
Für Geschäftsführer
Michael
Regnet wäre es „ein großer Schaden für die Innenstadt“, würde der Drogeriemarkt Müller sein Geschäft schließen. Zwar gebe es mit dem Herrenausstatter Brenner ein zweites Zugpferd am Schrannenplatz. Doch anders als das Modehaus mobilisiere der Drogeriemarkt eine viel größere Laufkundschaft und spreche mit seinem Angebot Schüler wie Senioren an. Gäbe es im Sommer mit dem Café Zeitlos und dem Gasthaus Central noch einigermaßen Bewegung am Schrannenplatz, wäre es zu anderen Jahreszeiten ohne den Müllermarkt „ein toter Fleck“– dies zumindest so lange, bis irgendwann der Komplex der VR-Bank Neuburg-Rain entwickelt sein würde.
Aber, wie Regnet betont, habe der Drogeriemarkt Müller ja nicht aus Mangel an Frequenz in der Innenstadt Interesse, sich am Südpark niederzulassen, sondern weil er dort sein Angebot erweitern möchte. Ein Standort im Einkaufszentrum vor den Toren der Stadt würde durchaus auch dem Konzept des Unternehmens entsprechen. Denn Konzerne wie der Müllermarkt würden ihr Augenmerk nicht mehr so sehr auf die 1-A-Lagen wie zum Beispiel am Schrannenplatz mitten in Neuburg richten, wo die Kundschaft mitunter mit Parkplatzproblemen zu kämpfen hätte. Die Entwicklung gehe vielmehr dahin, an Standorten außerhalb ein größeres Publikum anzusprechen. Das zeige sich etwa im Gewerbegebiet Weiherfeld an der B16 bei Ingolstadt-Zuchering, wo sich der Müllermarkt ebenfalls angesiedelt hat. Am Südpark sei das nicht anders: keine Parkplatzprobleme, ein viel größeres Einzugsgebiet und mit der Bundesstraße einen idealen Verkehrsanschluss.
Zunächst allerdings, so war jedenfalls zu erfahren, soll der Drogeriemarkt Müller sein Geschäft am Neuburger Schrannenplatz weiterführen wollen, wenn die Pläne am Südpark einmal realisiert sind. Welche Auswirkungen es haben könnte, wenn ein Zugpferd wie er eine Innenstadt verlässt, mag am Beispiel von Donauwörth zu erkennen sein. Dort zog der Müllermarkt im Oktober 2017 in die „Donaumeile“, ein großes Einkaufszentrum neben dem Bahnhof. Auch dort sollte das Geschäft in der Stadtmitte erhalten bleiben. Doch noch im selben Jahr schloss Müller die Türen in der Reichsstraße in Donauwörth. In der Folge machten bis zum Sommer im darauffolgenden Jahr fünf Läden in der Innenstadt dicht.
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