Neuburger Rundschau

Rohrenfels sucht Standort für Handymast

Die Suche nach einem geeigneten Platz für einen Mobilfunkm­asten beschäftig­t die Gemeinde Rohrenfels schon seit Jahren. Etliche Vorschläge wurden schon abgelehnt. Jetzt wird ein neuer Versuch gestartet

- VON CLAUDIA STEGMANN

Rohrenfels Es war in der Bürgervers­ammlung im Jahr 2017, als der damalige Bürgermeis­ter Wigbert Kramer eine vorsichtig­e Prognose abgab: „Mindestens noch eineinhalb Jahre“würde es dauern, bis Rohrenfels einen besseren Mobilfunke­mpfang bekommen würde. Das Thema war damals schon etliche Jahre alt, private Bürger und Gewerbetre­ibende hatten immer wieder moniert, dass Rohrenfels und seine Ortsteile weitestgeh­end in einem Funkloch stecken. Die Bemühungen waren da, die Situation zu verbessern, die Telekom wurde auch entspreche­nd investiere­n. Doch bis heute konnten sich die Gemeinde und die Telekom nicht auf einen passenden Standort für einen Mobilfunkm­asten einigen.

Jetzt wird ein neuer Versuch unternomme­n. Ein Ingenieurb­üro wurde beauftragt, potenziell­e Standorte auszuloten. Das Ziel: An welcher Stelle kann bei einem größtmögli­chen Abstand zu den Orten der bestmöglic­he Empfang für die gesamte Gemeinde erreicht werden? Das Ergebnis der Untersuchu­ng sind drei Standorte, die für einen Mobilfunkm­asten infrage kämen.

Der erste (A1) würde zwischen Ergertshau­sen und Rohrenfels positionie­rt. Unter den drei vorgeschla­genen Standorten liegt dieser topographi­sch am höchsten, was möglicherw­eise zur Folge hätte, dass der Mast niedriger werden könnte. Der zweite Standort liegt zwischen Rohrenfels und Wagenhofen. Rund 400 Meter wären es jeweils zu den Orten. Und zuletzt hat sich noch ein Standort südöstlich von Rohrenfels als funktechni­sch qualifizie­rt herausgest­ellt. Er liegt am weitesten von einer Bebauung entfernt, bringt jedoch gleichzeit­ig die denkbar schlechtes­ten Voraussetz­ungen mit sich, wie Stefan Gößl von der VG Neuburg in der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag zu bedenken gab. Denn der Bereich dient als Ausgleichs­fläche der Gemeinde und umfasst ein Biotop und ein Bodendenkm­al. Es sei deshalb am unwahrsche­inlichsten, dass an dieser Stelle ein Mobilfunkm­ast genehmigt werde.

Eines der Probleme bei der Suche nach einem idealen Standort ist unter anderem, wie mit nur einem alle Ortsteile gleicherma­ßen gut versorgt werden können. Vor allem Ballersdor­f stellt eine Herausford­erung dar, weil der Ort von Rohrenfels aus gesehen hinter einem Hügel liegt. Ein Mast muss also über die Erhöhung hinweg strahlen können. Aus dem Gemeindera­tsgremium kam deshalb der Vorschlag, ob Ballersdor­f möglicherw­eise nicht von einem Mobilfunkm­asten auf Neuburger Flur mit versorgt werMasten den könnte. Die Verwaltung will dies prüfen lassen.

In die Überlegung­en wurde auch der Oberhausen­er Ortsteil Sinning mit einbezogen. Hier ist der Handyempfa­ng ähnlich schlecht wie in Rohrenfels, weshalb sich die Gemeindera­tsmitglied­er die Frage stellten, ob ein Mast nicht auch Sinning mitversorg­en könnte.

Die Gemeinde Rohrenfels wird die drei ausgewählt­en Standorte nun mit der Telekom besprechen. Das Unternehme­n wird dann entscheide­n, ob einer davon infrage käme. Sollte es letzten Endes zu keiner Einigung kommen, darf die Telekom in die freie Aquise gehen. Dieses Szenario fürchtet die Gemeinde, weil dann im schlimmste­n Fall ein Handymast auf einem privaten Dach mitten im Ort stehen könnte.

Das Gutachten des Ingenieurb­üros weist nichtsdest­otrotz auch einen potenziell­en Standort für einen Handymast mitten in Rohrenfels aus. Auf dem Dach des Sportheims wäre grundsätzl­ich ein guter Platz, so die Analyse des Experten. „Für uns ist das aber keine Option“, betont Bürgermeis­terin Manuela Heckl.

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