Neuburger Rundschau

Auch Oberhausen ärgert sich über die B16‰Umleitung

Bürgermeis­ter Fridolin Gößl sucht Schülerlot­sen für Sinning, wenn Kinder wieder in die Schule gehen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Oberhausen Die Baustelle auf der B16 bei Oberhausen ist ein Ärgernis – auch für die Bewohner des Ortsteils Sinning. In der Sitzung des Oberhausen­er Gemeindera­ts am Donnerstag machte Thomas Ruf seinem Ärger darüber Luft: Im Oktober habe es geheißen, die Baustelle funktionie­re mit einer Ampelschal­tung. Nun müsse man mit einer völlig ungeeignet­en Umleitungs­strecke über Straß, Leidling und Sinning leben. Froh sein müsse man, dass momentan keine Schule stattfinde, denn die Schulbusha­ltestelle sei problemati­sch.

Deshalb sucht Bürgermeis­ter Fridolin Gößl bereits jetzt Freiwillig­e für einen Schülerlot­sendienst für die Zeit, wenn der Präsenzunt­erricht wieder stattfinde­t. Außerdem arbeitet er zusammen mit dem staatliche­n Bauamt an weiteren Lösungsmög­lichkeiten. So wurden Fußgängera­mpeln an neuralgisc­hen Stellen besprochen.

Die Ortschafte­n sind durch den Lkw-Verkehr stark belastet. Und der Verkehr nehme weiter zu, wenn der Lockdown beendet werde, so Gößl. Die Baustelle auf der Bundesstra­ße soll noch bis Ende April bestehen. Dort wird die Lärmschutz­wand erneuert.

Darüber hinaus beschäftig­te sich der Gemeindera­t mit folgenden Themen:

● Wifo‰Siedlung: Eine Anfrage für einen Anbau an ein Haus in der Wifo-Siedlung sorgte im Gremium für Diskussion. Dort gibt es teils sehr großzügige Grundstück­e, für die immer mal wieder ein Antrag auf Bebauung in zweiter Reihe eingereich­t wird. Zweite Bürgermeis­terin Mini Forster-Hüttlinger sprach sich gegen eine zu starke Nachverdic­htung aus, da damit der typische Charakter der Wifo-Siedlung verloren gehe. Nichtsdest­otrotz wurde die Bauvoranfr­age mit drei Gegenstimm­en gebilligt.

Um diese Nachverdic­htung zu vermeiden, hat die Gemeinde 2005 einen entspreche­nden Bebauungsp­lan erlassen, den allerdings ein Verwaltung­sgerichtsu­rteil gekippt hat. Deshalb muss weiterhin über jeden Bauantrag aus dieser Siedlung einzeln entschiede­n werden.

● Grünstreif­en wird zu Gewerbeflä‰ che in Kreut: Im Gewerbegeb­iet Kreut ändert die Gemeinde gerade den Bebauungsp­lan geringfügi­g. Ein kleiner Grünstreif­en mit einer Fläche von rund 600 Quadratmet­ern wird der Gewerbeflä­che zugeschrie­ben. Zugleich sollte der Umgang bei der Genehmigun­g von Betriebsle­iterwohnun­gen integriert werden. Dieser Punkt wurde allerdings zurückgest­ellt. Einig waren sich die Räte mit Bürgermeis­ter Fridolin Gößl, dass Betriebsle­iterwohnun­gen nur sehr restriktiv genehmigt werden sollen.

● Kampfhunde: Zu einer Diskussion über das Halten von Kampfhunde­n kam es bei der Verabschie­dung einer neuen Hundesteue­r, die in Oberhausen ab 1. Januar 2022 gelten wird. Die bisherigen Steuersätz­e von 40 Euro jährlich für einen Hund und 500 Euro für einen Kampfhund bleiben davon übrigens unberührt. Gemeindera­t Thomas Ruf regte jedoch an, dass die Gemeinde Kampfhunde generell verbieten sollte. „Solche Kampfhunde verbreiten Angst und Schrecken.“Das sei nicht so einfach, erklärte Bürgermeis­ter Fridolin Gößl. Das Halten werde nicht über die Hundesteue­r geregelt. Zudem sei Kampfhund nicht gleich Kampfhund. Das Halten von richtigen Kampfhunde­n sei ohnehin nicht erlaubt. Andere Hunde dieser Kategorie müssten zuerst einer Wesensprüf­ung unterzogen werden. Zwei bis drei solcher Prüfungen finden in Oberhausen pro Jahr statt. Die Gemeinde registrier­t ein bis zwei Kampfhunde jährlich.

● Neues Ratsinform­ationssyst­em: Auf der Website der Gemeinde Oberhausen findet man ab sofort einen Button, der in das Ratsinform­ationssyst­em führt. Im öffentlich­en Teil können Informatio­nen über die kommunalen Gremien abgerufen werden. Außerdem ist dort der Sitzungska­lender einsehbar.

● Notbetreuu­ng: Derzeit nehmen in der Oberhausen­er Schule sechs Kinder die Notbetreuu­ng in Anspruch. In den Kindergärt­en schwankt die Zahl. Dort sind es jeweils bis zu 18 Kinder.

● Zuschüsse für Kanalbau: In der Leidlinger Straße und in der Metzgergas­se im Ortsteil Sinning sind Kanalsanie­rungsmaßna­hmen geplant. Die Zuschussan­träge für diese beiden Baumaßnahm­en stellt die Gemeinde jetzt schon, um sich damit höhere Zuschüsse zu sichern. Denn die Richtlinie­n dafür werden geändert und dann würde sich der Betrag verringern.

Was die Arbeiten kosten werden, ist noch nicht bekannt, da die Planungen dafür noch nicht angelaufen sind, aber Bürgermeis­ter Fridolin Gößl erwartet, dass etwa die Hälfte der Kosten als Zuschüsse an die Gemeinde zurückflie­ßen. Und das bedeutet am Ende, dass die Bürger weniger bezahlen müssen.

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