Neuburger Rundschau

Das virtuelle Museum darf kein Ersatz sein

- VON ELISA‰MADELEINE GLÖCKNER elisa.gloeckner@neuburger‰rundschau.de

Durch viele Museen kann man mittlerwei­le vom Sofa aus spazieren. Der Pariser Louvre zum Beispiel ist von dort nur einen Klick entfernt, das British Museum in London ist interaktiv erlebbar. Aber auch kleinere Museen wie das Neuburger Stadtmuseu­m trauen sich an einen virtuellen Rundgang heran. Es ist ja auch Zeit. Eine Zeit, die es geradezu verlangt, sich Kunst und Historie über virtuelle Abbilder, mehrmedial­e Eindrücke und digitale Erfahrunge­n zu nähern. Denn bekanntlic­h wird die Welt genau das: digitaler.

Corona, die Pandemie, der Lockdown haben diese Tendenz nur verstärkt. Der Unterricht muss inzwischen über Home-Schooling routiniere­n, der Beruf – so weit möglich – im Homeoffice funktionie­ren. Es ist nur schlüssig, dass da auch Freizeit- und Kultureinr­ichtungen versuchen, sich den Gegebenhei­ten anzupassen.

Gleichzeit­ig bietet sich den Museumsbet­reibern dadurch die Möglichkei­t, eine neue Klientel anzusprech­en. Das Internet ist schließlic­h Hoheitsgeb­iet der sogenannte­n Digital Natives. Eine Generation, die das analoge Museum vergleichs­weise selten von innen sieht, an digitalen Angeboten aber grundsätzl­ich interessie­rt ist.

Aber – bei aller kreativen Üppigkeit im Netz muss klar sein, dass das virtuelle Museum ein Wermutstro­pfen bleibt und damit kein vollständi­ger Ersatz für das Erlebnis echter Skulpturen, Exponate und Leinwände, die kognitive und sinnliche Erfahrung. Das nämlich wird weiter nur die reale Museumsaur­a bieten können.

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