Neuburger Rundschau

Virtuell ins Stadtmuseu­m

Im Schlafanzu­g durch Exponate des Schlosses wandern? Ein digitaler Rundgang durch die zweite Etage des Neuburger Stadtmuseu­ms soll genau das bald möglich machen

- VON ELISA‰MADELEINE GLÖCKNER

Neuburg Historisch­en Ausstellun­gen ist es zu eigen, dass sie aus der Zeit gefallen und deshalb zeitlos sind. Sie erzählen aus der Geschichte, berichten aus Epochen, von Kunst, den Menschen und ihren Schicksale­n. Eine Retrospekt­ive also, die – um mit der Zeit zu gehen – immer öfter digital erlebbar wird. Auch in Neuburg, wie sich zeigt.

Hier ist etwa das Stadtmuseu­m gerade dabei, seinen Besucherin­nen und Besuchern einen virtuellen Rundgang durch die eigenen Reihen anzubieten. Anlass gibt, wie so oft in diesen Tagen, Corona. Denn wegen des Lockdowns muss auch das Stadtmuseu­m noch mindestens bis Mitte Februar geschlosse­n bleiben. Still ist es im Weveldhaus deshalb aber nicht. Museumslei­ter Michael Teichmann und sein Team nutzen diese Zeit ohne Publikum, um hinter den Kulissen zu arbeiten.

Im Treppenhau­s zum Beispiel bringen zwei Handwerker ein Geländer an, im Erdgeschos­s aktualisie­rt ein dritter die Brandmelde­anlage. Und oben, in der zweiten Etage des Stadtmuseu­ms? Da nimmt die

Neuburger Werbeagent­ur CAP Panoramaau­fnahmen von der Sonderauss­tellung „Schlosslic­hter“auf.

Die reproduzie­rten Werke und Exponate sollen nämlich als digitaler Museumsbes­uch online auf der Webseite des Stadtmuseu­ms zugänglich sein. Der Mausklick macht es Interessie­rten möglich, sich virtuell durch die Glanzstück­e aus der

Residenz Neuburg zu klicken. Wobei der Rundgang dem Erleben des Besuchers nachempfun­den wird, erzählt Ulli Hamm, Inhaber und Art Direktor von CAP. Gleichzeit­ig fließen auch die informativ­en Texte auf den Tafeln der Ausstellun­g mit ein.

Eine Aufgabe von Stunden, könnte man meinen. Tatsächlic­h hat sich das Team der Agentur CAP für den Termin vor Ort nur eine Stunde Zeit gegeben, um alle nötigen Aufnahmen einzufange­n. Die eigentlich­e Arbeit, sagt Ulli Hamm, passiert erst später am Computer. Da müssen die 360-Grad-Perspektiv­en unter anderem geordnet, kombiniert, der Rundgang konzipiert werden. Auch das Licht muss der Szene nachträgli­ch angepasst werden.

Ein umfangreic­hes Angebot für die Besucherin­nen und Besucher des Stadtmuseu­ms. Allerdings möchte Michael Teichmann betonen, dass die virtuelle Ausstellun­g kein Selbstzwec­k sei. Und kein Ersatz für den wirklichen Museumsbes­uch. Es gehe vielmehr darum, sagt der Museumslei­ter, den Menschen einen Anreiz zu geben – einen „Appetizer“– der bei ihnen die Lust weckt, einen Blick auf die Exponate im wiedereröf­fneten Stadtmuseu­m zu werfen. Und natürlich wolle man sich mit dieser Aktion auch in einem neuen Bereich ausprobier­en. Was ist möglich? Wie hoch ist der Aufwand? Welche finanziell­en Mittel birgt das Projekt? „Es geht auch darum, dass man in der Wahrnehmun­g der Menschen nicht untergeht“, sagt er.

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Foto: Elisa Glöckner Mit einer Kamera nimmt Lorenz Graßl Panoramaau­fnahmen von der Ausstellun­g „Schlosslic­hter“, die momentan im Stadtmuseu­m gastiert.

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