Neuburger Rundschau

Mutbrief an Gastronome­n: „Haltet durch“

FOS/BOSler schreiben an sechs Berufsgrup­pen: Brief 2

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Neuburg‰Schrobenha­usen Es war die Idee der Schüler an der FOS/BOS in Neuburg selbst. Eine Woche lang wollten sie jeden Tag an verschiede­ne Berufsgrup­pen „Mutbriefe“schreiben. Ihrer Lehrerin, Studiendir­ektorin Anja Heßlinger, gefiel die Idee – und noch mehr die Ergebnisse. Deshalb wandte sie sich an die Heimatzeit­ung und fragte, ob die Neuburger Rundschau die von einer Jury gekürten besten sechs Briefe – von insgesamt 30 – veröffentl­ichen würde. Das machen wir gerne! Die Mut-Briefe richten sich an sechs Berufsgrup­pen.

Liebe Gastronome­n, Servicekrä­fte, Köche, Barkeeper, Hoteliers, Barista, …

Es fühlt sich für uns gerade schon apokalypti­sch an, wenn ab 21 Uhr kein Auto mehr die Hauptstraß­e entlangfäh­rt oder sich der Samstagabe­nd von der Stammkneip­e auf das Wohnzimmer verlagert hat. Wie muss das erst für euch sein? Kein Raum für eure Leidenscha­ft, kein Feedback für eure Arbeit - und für viele auch gar keine Arbeit. Es kann keine Gastronomi­e ohne Gäste geben: Gastronomi­e kommt von „Magenkunde“, „gastro“bedeutet Bauch oder Magen, „nomia“kann man mit Fachgebiet übersetzen.

Ihr seid Fachleute für Geselligke­it: Der Mädelsaben­d in der Lieblingsp­izzeria, der erste Kaffee mit dem potenziell­en Traumpartn­er oder das Meeting mit dem Kollegen bei einem Eistee im Bistro des Vertrauens. IHR habt „Gesellscha­ft“mit geformt. Gastronomi­e ist viel mehr als nur Essen und Trinken. Gastronomi­e ist Genießen, Gemeinscha­ft und bedeutet für viele auch Auszeit. Im Sommer hatten wir diese Auszeit vom harten Lockdown. Kurzfristi­g durften einige Betriebe ihre Türen für uns öffnen. Nach dem Tief des Frühjahrs, ein kurzes Hoch im Sommer. Und jetzt beginnt das Spiel erneut von vorn. Wir fragen uns, wie muss das sein? Wie ertragt ihr die Ungewisshe­it, die Last auf euren Schultern, wie die Momente der Aussichtsl­osigkeit. Die Bedeutung, die die Gastronomi­e und eure Arbeit im täglichen Leben der Bevölkerun­g eingenomme­n hat, ist unbeschrei­blich groß. Ihr seid die Plattform für unsere Freude, Freunde und Feste.

Das war schon immer so und das wird auch nach Corona so bleiben. Wenn ihr eure Türen also wieder öffnen dürft, wenn das erste Bier „o´zapft is“, wenn der Staub von der Theke gewischt werden kann und die Tageskarte ausgelegt wird, dann werden wir da sein. Wir warten nur darauf!

Haltet durch!

Paula Deufel, Simon Bongartz und Fabio Bartels im Namen der Schulgemei­nschaft der FOS/BOS Neuburg

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