Bürogemeinschaft mit Schüler
Anja Eisenhofer arbeitet seit einigen Tagen von Zuhause aus. Da teilt sie sich den Arbeitsplatz mit ihrem Sohn
Anja Eisenhofer arbeitet im Bauamt der Gemeinde Karlshuld. Sie ist Mutter von zwei Kindern.
Ich bin relativ neu im Homeoffice. Den Arbeitsplatz teile ich mir mit meinem sechsjährigen Sohn. Er geht in die erste Klasse und lernt gerade das ABC und Rechnen. Das ist schon eine besondere Herausforderung, weil man beim Lernen nichts voraussetzen kann. Meine Tochter ist zweieinhalb und beschäftigt sich zum Glück auch mal eine Stunde selbst und hört Kinderlieder. Manchmal sitzt sie auch mit uns am Tisch und malt mit einem
Zeichenprogramm auf dem Tablet. Morgens schauen wir uns gemeinsam an, was mein Sohn zu tun hat. Neulich war es Musik – das war sehr anstrengend.
Sie haben die Orf-Instrumente durchgenommen und zu jedem gab es ein Video, damit die Kinder auch wissen, wie es klingt. Also wurde ich mit Triangel, Xylophon und Co. beschallt. Nebenher ist Telefonieren undenkbar. Deshalb haben wir die Regel eingeführt, dass Ruhe sein muss, wenn ich telefoniere. Das klappt auch gut. Und wenn mein Sohn Glockenspiel und Triangel zuordnen muss, mache ich mir einen Kaffee. Technisch bin ich ansonsten gut ausgestattet. Auch die Internetverbindung ist kein Problem. Ein, zwei Tage gehe ich ins Büro, da einige Programme wie beispielsweise das Geoinformationssystem zuhause nicht verfügbar sind. Und ich bin ehrlich gesagt auch froh, wenn ich ein paar Tage in meinem stillen Büro sitze.
Natürlich muss sich am Anfang einiges noch einspielen, aber das klappt schon. Ab und zu fließen auch schon mal Tränen bei meinem Sohn, wenn am Computer mal wieder etwas gar nicht klappt. Ich kann gut verstehen, dass die Kinder zappelig werden, wenn jeder Austausch mit anderen, sei es in der Schule oder im Sportverein, gerade ausfallen muss. Ich bin sehr froh, dass ich meine Arbeitszeiten relativ flexibel gestalten kann. Es wird sich zeigen, wie es sich einpendelt im Homeoffice – aber wir kriegen das hin.
Protokoll: Elena Winterhalter
Am Anfang muss sich einiges einspielen