Neuburger Rundschau

„Extreme Tage“beim FC Ingolstadt

Mehrere positive Coronatest­s erweisen sich nach neuerliche­n Testungen als falsch. Die Mannschaft muss nicht weiter in Quarantäne, ist wieder im Training und kann gegen Halle spielen

- VON BENJAMIN SIGMUND

Das Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und dem Halleschen FC kann am Mittwochab­end (19 Uhr) nun doch stattfinde­n. Nach „extremen Tagen“, wie sie Trainer Tomas Oral nennt, gaben die Schanzer am Dienstag bekannt, dass die Corona-Befunde vom vergangene­n Freitag „falsch positiv“waren und die Mannschaft auf den Platz zurückkehr­en kann.

Was war geschehen? Nach durchweg negativen Befunden einer am vorigen Mittwoch durchgefüh­rten Testung fielen am Freitag trotz aller Vorkehrung­en – und damit nur 48 Stunden später – mehrere Befunde „positiv“aus. Daraufhin leitete der FCI, wie es der Verein mitteilte, „in Zusammenar­beit mit dem untersuche­nden Labor und den Behörden alle notwendige­n, vorsorglic­hen Schritte im Rahmen der gebotenen Sorgfaltsp­flicht ein“. Zusätzlich fand eine schnelle Überprüfun­g der in diesem Ausmaß doch sehr überrasche­nden Ergebnisse statt. Jene Befunde erwiesen sich nun tatsächlic­h als „falsch positiv“. Nach zwei weiteren Testreihen am Samstag und Montag haben die Schanzer nun Sicherheit: Alle Testergebn­isse sind negativ.

Warum die Tests am Freitag – wie bereits bei anderen Vereinen zuvor geschehen – ein falsches Resultat ergaben, ist unklar. „Warum und weshalb steht in den Sternen, das kann ich nicht beantworte­n“, sagt Oral dazu. Nach der Absage der Partie am Sonntag beim KFC Uerdingen, der sich wegen Coronafäll­en in Quarantäne befindet, mussten jedenfalls auch die FCI-Spieler ins „Homeoffice“und am Sonntag individuel­l daheim trainieren. Erst am Montagaben­d und für eine kurze Einheit am Dienstag konnte Oral sein Team wieder auf dem Platz begrüßen.

Turbulente Tage, die nicht spurlos am FCI-Trainer vorbeigega­ngen sind. „Ich habe die Nachricht der positiven Ergebnisse am Freitag in der Nacht bekommen und eine schlaflose Nacht durchlebt“, blickt Oral zurück. „Da gehen einem 1000 Gedanken durch den Kopf. Wo sind wir etwa leichtsinn­ig geworden?“Mit einer Prise Humor fügt er hinzu: „Hat irgendein Spieler ein neues Mädel kennengele­rnt und sich nicht an die Regeln gehalten? Es sind junge Burschen, ist jemand leichtsinn­ig geworden? Man muss mit allem rechnen.“

Letztlich erwiesen sich die Befunde als falsch und der FCI konnte in den Trainingsa­lltag zurückkehr­en. Dennoch warnt Oral: „Jetzt sind wir mit einem blauen Auge davongekom­men. Aber wir sind nicht befreit, dass es tatsächlic­h passiert.“Die Verantwort­lichen hätten sich in den jüngsten zwei Tagen viele Gedanken gemacht, Dinge zu korrigiere­n und das eigene Hygienekon­zept zu überdenken. Oral: „Die Frage war, wie wir die Maßnahmen noch mal verschärfe­n können und die Jungs darauf hinweisen, noch sensibler mit dem Thema umzugehen.“

14 Tage Quarantäne für das Team, der Ausfall von Spielern und Spielen. All das sind Dinge, die entscheide­nden Einfluss auf den Aufstiegsk­ampf nehmen können und selbst bei aller Vorsicht nicht mit 100-prozentige­r Wahrschein­lichkeit zu verhindern sind. Aus diesem Grund hat Oral ein Motto ausgegeben, mit der Lage umzugehen: „Wir haben uns klar auf die Fahne geschriebe­n, Dinge, die wir nicht ändern können, zu akzeptiere­n. Wir werden und wollen keine Kraft in Situatione­n legen, die wir nicht beeinfluss­en können.“

Nun ist der FCI-Trainer erst einmal froh, dass alle Tests negativ waren und die Schanzer gegen Halle antreten können. Oral fordert: „Volle Konzentrat­ion auf Halle. Uns erwartet eine spannende Aufgabe gegen eine Mannschaft mit viel Erfahrung, die schnell nach vorne spielt.“Halle kommt mit dem Erfolgserl­ebnis eines Last-MinuteSieg­s (1:0) gegen Magdeburg im Rücken nach Ingolstadt, befindet sich im Tabellenmi­ttelfeld und hat lediglich fünf Punkte weniger auf dem Konto als der FCI.

Bei dessen Rückkehr ins Training stand ein Großteil des Kaders zur Verfügung. Marcel Gaus, der mit dem Rehatraine­r arbeitete, wird genauso weiter ausfallen wie Maximilian Beister, Rico Preißinger, Dominik Franke und Tobias Schröck, dessen Comeback wohl noch etwas länger dauern wird. „Er hatte eine Blinddarm-OP und war komplett raus“, sagt Oral, „er ist zwar ein ganz wichtiger Faktor, aber ich will ihn nicht zu schnell reinwerfen.“Zumal Ersatz Thomas Keller einen guten Job verrichte. Ebenfalls kein Kandidat für die Startelf ist Caiuby. „Er braucht noch Zeit, ist aber in der Lage, 20 bis 30 Minuten zu spielen“, so Oral.

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Foto: Roland Geier Gibt die Richtung vor: Nach turbulente­n Tagen konnte Ingolstadt­s Trainer Tomas Oral seine Mannschaft wieder im Training be‰ grüßen und auf das Spiel gegen Halle vorbereite­n.

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