Einmal schneiden, bitte!
Wie die Fußball-Brüder Toni und Felix Kroos das Problem lösen
Mit jeder Verlängerung des Lockdowns wird das Problem auf den Köpfen der Menschen drängender. Der Corona-Style nimmt insbesondere bei Männern, die bislang immer ganz besonders stolz auf ihre Frisuren waren, Züge der Verwahrlosung an. Wer dagegen sein ganzes Leben damit hadern musste, dass ihn seine Haarwurzeln verlassen haben, kommt nun einigermaßen unauffällig über die Runden.
Die anderen würden sich nun am liebsten an die Eingangstüre des Friseures ketten – allein, es wäre sinnlos. Keiner da, der öffnen darf. Derweil wächst der Haaransatz im Nacken rasant Richtung Süden, während es über den Rücken nordwärts sprießt, bis sich die beiden Haarlinien vereinen. Eigentlich wäre es die hohe Zeit der Friseur-Witze von der Art „Was ist dein Friseur von Beruf?“. Traut sich nur keiner, wenn er in den Spiegel schaut.
Tatsächlich ist das Land tief gespalten. Auf der einen Seite das Frisurenprekariat, Menschen, die ihre Haare tragen wie Keith Richards oder sich selbst verstümmeln, und die Politiker und Fußballer, die scheinbar alle einen Friseur in der Familie haben oder einen einfliegen lassen. Irrtum. Auch etliche der Schönen und Reichen arbeiten mit derselben Notstrategie wie unsereiner. Haarschneidemaschine anwerfen und dann jemanden im Haus suchen, der eine ruhige Hand, einen Sinn für Ästhetik besitzt und den Mann liebt, dem er gleich die Haare schneidet. In der Regel ist es die Partnerin. Genau so verfahren die Fußball-Profis Felix und Toni Kroos. Für deren chirurgisch präzisen Haarschnitt sorgt die jeweilige Ehefrau – und keiner fragt die beiden, was ihr Friseur von Beruf ist.