Gleiches Tempo für viele
Die Autobahn A8 ist gerade an Wochentagen ein prima Anschauungsobjekt, wie es nicht sein sollte. Da schleppen sich schwere Lastwagen die Hügel hinauf, ein schnellerer Lkw überholt, der Restverkehr weicht auf die dritte Spur aus – und schon ist die Verkehrsader kurzzeitig verstopft.
Man sollte Brummifahrer, die viel zu selten für ihren systemerhaltenden Job gelobt werden, nicht immer nur kritisieren. Tatsache ist aber auch, dass sie mit ihren riesigen Fahrzeugen oft relativ rücksichtslos auf die Überholspur ziehen. Ob es da hilft, die Geschwindigkeit auf Tempo 100 statt der erlaubten 80 zu erhöhen, ist natürlich fraglich.
Andererseits wäre es wünschenswert, dass alle Fahrzeuge auf Autobahnen in einem möglichst engen Geschwindigkeitsfenster unterwegs wären. Das nämlich erhöht nachweislich die Fließgeschwindigkeit auf der Straße. Das heißt: weniger Staus, weniger Auffahrunfälle, weniger Überholmanöver und so weiter. Zu Tempo 120 gibt es ja genügend Untersuchungen. Das gilt im Übrigen nicht nur für die A8, sondern auch für andere Autobahnen oder autobahnähnliche Straßen in der Großregion von der A9 über die A96 bis hin zur A7.
Gleichzeitig ist es eine immer wiederkehrende Forderung von Verkehrsfachleuten, sogenannte Sprinter-Fahrzeuge zu zügeln. Denn von ihnen und ihren oft ungelernten Fahrern geht eine überdurchschnittliche Gefahr aus. Insofern: Warum nicht mal versuchen, die Lkw zu beschleunigen und die „Raser“zu entschleunigen? Eine Erfahrung über ein Pilotprojekt wäre es allemal wert.
Notizen aus der Region