Neuburger Rundschau

So wirken sich Geisterspi­ele auf den Fußball aus

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Sportwisse­nschaftler Martin Lames hat gemeinsam mit seinen Studenten ausgewerte­t, wie sich Geisterspi­ele auf die Ergebnisse in der Bundesliga auswirken. Fünf zentrale Ergebnisse:

● Heimvortei­l vor Corona Im Schnitt enden 44 Prozent der Partien vor Zuschauern mit einem Heimsieg, nur 28 Prozent der Duelle gewinnt die Gastmannsc­haft. In 28 Prozent der Spiele gibt es Unentschie­den.

● Geisterspi­ele ohne Heimvortei­l Ohne Fans im Stadion siegt das Heimteam nur noch in 35 Prozent der Spiele. Die Häufigkeit von Niederla‰ gen für die Heimmannsc­haft steigt auf 37 Prozent. Remis enden die Partien gleichblei­bend zu 28 Prozent.

● Gelbe und Rote Karten In Spielen vor Publikum erhält das Heimteam im Schnitt 1,78 Gelbe und Rote Karten, das Auswärtste­am dagegen 2,13. In Geisterspi­elen kehrt sich dies um: Heimteams sehen 2,10 Karten, die Gastmannsc­haft kommt dagegen nur noch auf einen Wert von 1,96.

● Frühere Spielentsc­heidungen In der Hälfte der analysiert­en Geister‰ spiele war die Partie rund 20 Minuten früher entschiede­n als im Schnitt vor Fans. Besonders in der Schlusspha­se kann das zurücklieg­ende Team den Spielausga­ng nicht mehr so leicht än‰ dern wie mit Zuschauern im Stadion.

● Wenig Überraschu­ngssiege Die Mannschaft, die tabellaris­ch besser dasteht, siegt in Geisterspi­elen noch häufiger als vor Zuschauern. Ohne Publikum im eigenen Stadion kompen‰ sieren schwächere Teams die indivi‰ duellen Defizite nicht so gut wie mit der Fankurve im Rücken.

Quelle: Martin Lames, TU München

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