Neuburger Rundschau

OB: Dass Stadtrat nicht kleiner wird, ist „bedauerlic­h“

Das Gremium stimmt gegen einen Ferienauss­chuss und damit gegen die CSU. Thema sind auch die langen Sitzungen

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Neuburg „Bedauerlic­h“bezeichnet Oberbürger­meister Bernhard Gmehling die Entscheidu­ng im Stadtrat, das Gremium wegen der CoronaPand­emie für die nächsten Sitzungen nicht auf Ferienauss­chussgröße (12 statt 30 Stadträte) zu verkleiner­n. Die CSU-Fraktion wurde trotz Unterstütz­ung von Johann Habermeyer (FW) und Bettina Häring (FDP), von Grünen, Freien Wählern, SPD, WIND, Linken und AfD wie berichtet mit 16:13 überstimmt. Gmehling gehe es weniger um ihn selbst, sondern um seine Mitarbeite­r, von denen sich viele im Vorfeld auch mit diesem Anliegen bei ihm gemeldet hätten. Neben den 30 Stadträten müssen, um die Nachfragen vor einer Beschlussf­assung kompetent beantworte­n zu können, auch die Fachkräfte aus den verschiede­nen Abteilunge­n der Verwaltung anwesend sein.

Die Entscheidu­ng sei nicht nur ein schlechtes Zeichen für die Öffentlich­keit, nicht zuletzt für Handel und Gastronomi­e. Sie sei auch deshalb unverständ­lich, weil sich ja am Sitzverhäl­tnis nichts verändert hätte. Auch im zwölfköpfi­gen Ferienauss­chuss, der in Neuburg mit dem Finanzauss­chuss identisch ist, hat die CSU nicht die absolute Mehrheit. Dort vertreten sind neben fünf CSU-Stadträten jeweils zwei von Grünen und Freien Wählern, und jeweils einer von SPD, WIND und der Ausschussg­emeinschaf­t Linke/FDP. Beschlosse­n worden wäre, dass sich die Mitglieder des Ferienauss­chusses jederzeit auch von Fraktionsk­ollegen vertreten lassen können, sodass mehrere verschiede­ne Stadträte bei Sitzungen dabei sein hätten können.

Im Zusammenha­ng mit dem Ferienauss­chuss und der Corona-Lage kam auch die Sitzungsda­uer des Stadtrates zur Sprache. Am Dienstag saß man infolge von langen Diskussion­en alleine im öffentlich­en Teil drei Stunden zusammen. „Wir sollten uns zusammenre­ißen und nicht so lange diskutiere­n, um die Sitzungsda­uer zu reduzieren“, forderte Bernhard Pfahler (FW). Gmehling nannte den Beitrag „erheiternd“. „Das liegt an den Kollegen im Stadtrat, nicht an der Sitzungsle­itung.“Auch Wolfgang Schlegl (CSU) appelliert­e an die Gesprächsk­ultur. Schließlic­h sei man angesichts die FFP2-Masken eigentlich angehalten, nach 75 Minuten Pause zu machen.

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