Mutation im Krankenhaus von Buchloe
Klinik darf keine Patienten aufnehmen
Buchloe Die gefährlichen neuen Mutationen des Coronavirus sind offenbar im Allgäu angekommen: Im Buchloer Krankenhaus gibt es einen dringenden Verdachtsfall. Es handelt sich um einen Covid-Patienten aus dem Landkreis Landsberg. LaborUntersuchungen besagen, dass er offenbar ein mutiertes Virus aus Südafrika oder Brasilien in sich trägt. Der 29-jährige Patient laufe zwar noch als Verdachtsfall, „man kann aber im jetzigen Stadium davon ausgehen, dass es sich um eine der neuen Varianten handelt“, sagt Ralf Kinkel für das Ostallgäuer Gesundheitsamt.
Die Klinik mit 100 Planbetten nimmt seit Samstag keine neuen Patienten auf. Auch eine Verlegung von Erkrankten in andere Kliniken wurde untersagt. Und bevor jemand aus der Klinik entlassen wird, muss er einen negativen Corona-Test vorweisen. Insgesamt wird aktuell ein Covid-Patient auf der Intensivstation behandelt, neun weitere auf der Isolierstation. 22 Patienten befinden sich auf den Normalstationen.
Nach Angaben von Kinkel war ein Asylbewerber aus dem Kreis Landsberg mit Covid-Symptomen ins Krankenhaus gebracht worden. Bei der Auswertung des Corona-Abstrichs zeigte sich, dass es sich offenbar um eine Virusmutation handelt, die bisher vor allem aus Brasilien und Südafrika bekannt ist. Daher wurden weitere Tests veranlasst. Der Asylbewerber lebte im Kreis Landsberg in einer kleinen Unterkunft, bestätigte Wolfgang Müller, Pressesprecher des dortigen Landratsamtes. Alle neun Bewohner seien positiv getestet worden und befänden sich in Quarantäne.
Um in der Buchloer Klinik das Personal und die übrigen Patienten zu schützen, erließ das Gesundheitsamt einen Aufnahmestopp. Dies geschah in Absprache mit Gerhard Zipperlen, der als ärztlicher Leiter die Klinik-Kapazitäten im südlichen Schwaben während der Corona-Krise koordiniert. Die Rettungsdienste müssen daher mit Notfallpatienten beispielsweise die Kliniken in Kaufbeuren oder Landsberg ansteuern. Ziel müsse es sein, die Ausbreitung eines Mutanten „maximal zu unterbinden“, sagte Zipperlen unserer Redaktion. Daher sei auch die vorübergehende Schließung der Notaufnahme gerechtfertigt.