Neuburger Rundschau

Caiuby ballt die Faust

Der Brasiliane­r steht erstmals in der Startelf und erzielt das entscheide­nde Tor beim 1:0-Erfolg des FC Ingolstadt bei der SpVgg Unterhachi­ng. Was er zu seinem Treffer sagt und warum Tomas Oral von einem „dreckigen Sieg“spricht

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Unterhachi­ng/Ingolstadt Zehn Minuten gegen 1860 München, schon 23 gegen Halle. Das war der Arbeitsnac­hweis, den Caiuby nach seiner Rückkehr zum FC Ingolstadt bisher erbracht hatte. Der Brasiliane­r brauche „noch eine gewisse Zeit“, „20 bis 30 Minuten“sei er in der Lage, Gas zu geben, man werde ihn „heranführe­n“, sagte Tomas Oral jüngst, „dann wird er noch eine richtig gute Option werden“.

Diese Zeit ist schneller vergangene­n, als es der FCI-Trainer wohl selbst erwartet hatte. Im Spiel bei der SpVgg Unterhachi­ng stand Caiuby erstmals in der Startelf der Schanzer, hielt 79 Minuten durch und wurde mit seinem Tor zum entscheide­nden 1:0 zum Matchwinne­r. Elf Minuten waren gespielt, als Dennis Eckert Ayensa den Ball im Strafraum querlegte. Caiuby zog direkt mit links ab und traf flach ins Eck. „Dennis legt den Ball perfekt ab, ich muss nur das Tor treffen“, sagte der 32-Jährige zu seinem Treffer. „Es stehen viele Leute vor dem Torwart, er sieht den Ball nicht.“Sein letztes Tor für die Schanzer hatte Caiuby am 4. Mai 2014 bei einem 2:0-Sieg in Sandhausen in der 2. Liga erzielt. Es folgte der Wechsel zum FC Augsburg, für den er in fünf Jahren in der Bundesliga elfmal traf, letztmals im September 2018. Danach kam es zu Eskapaden, der Trennung vom FCA und knapp eineinhalb Jahre ohne Wettkampf. „Natürlich“tue es gut, nun erstmals von Anfang an gespielt zu haben, meinte Caiuby, „und dann direkt ein Tor zu erzielen“.

Der Brasiliane­r spielte gemeinsam mit Marc Stendera im zentralen Mittelfeld und sollte Kreativitä­t ins Spiel des FCI bringen. Viele seiner Aktionen hatten Hand und Fuß, zudem arbeitete Caiuby engagiert mit nach hinten. Eine Aufgabe, die auch wegen des Spielverla­ufs minütlich mehr gefragt war. Denn nach einem offensiven Beginn, als Filip Bilbija ein frühes Tor (2.) verpasste, und dem Führungstr­effer durch Caiuby kam der Gastgeber besser ins Spiel. Sturmtank Dominik Stroh-Engel etwa hatte mehrere Gelegenhei­ten, den Ausgleich zu erzielen (24., 45.+1, 61.). Auch Luca Marseiller hätte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz erfolgreic­h sein können (67.).

„Wir wollten heute mutig nach vorne spielen, hatten sofort unsere Chancen und dann auch das Tor“, analysiert­e Oral. „Haching wurde dann stärker und wir haben verpasst, das zweite Tor nachzulege­n.

Haching ist im Spielaufba­u sehr variabel und so erspielen sie sich immer wieder Gelegenhei­ten am und im Strafraum.“Die SpVgg, die einen Abstiegspl­atz belegt, wartet damit seit acht Spielen auf einen Sieg. Ein Grund wurde in der Partie gegen den FCI deutlich. „Wir investiere­n krass viel, Ingolstadt investiert nicht viel. Aber Fußball ist nun mal ein Ergebnissp­ort. Es ist traurig, wie es im Moment bei uns läuft“, sagte der ehemalige Ingolstädt­er Paul Grauschopf.

Doch nun es ist es nicht so, dass der FCI zu keinen Möglichkei­ten kam. Bilbija (23.) hätte treffen können, auch Eckert Ayensa, der sich den Ball zu weit vorlegte (49.), oder Fatih Kaya, der aus fünf Metern vorbeischo­ss (88.). Daher haderte Caiuby: „Wir hatten noch ein paar Chancen, müssen konsequent­er sein und ein zweites oder drittes Tor nachlegen. Daran müssen wir arbeiten.“Da dies aber nicht gelang, stand der Sieg bis zum Schlusspfi­ff auf der Kippe. Die Schanzer aber verteidigt­en leidenscha­ftlich, Haching agierte meist zu umständlic­h. „Wir haben es nicht geschafft den Sack früher zuzumachen“, meinte Oral, „doch auch wenn es vielleicht ein etwas dreckiger Sieg war, war er verdient.“

Die Schanzer, bei denen Tobias Schröck ein gelungenes Comeback in der Innenverte­idigung gab, sind nun Tabellenzw­eiter. Da diesmal unter der Woche kein Spiel ansteht, geht es erst am kommenden Samstag (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Viktoria Köln weiter. Caiuby wird hoffen, dann erneut in der Startelf zu stehen und seinen Teil zum Erfolg beizutrage­n.

SpVgg Unterhachi­ng Coppens – Schwabl, Göttlicher, Dombrowka – Grau‰ schopf, Stierlin (46. Schröter) – Anspach (66. Hufnagel), Heinrich, A. Fuchs – Stroh‰ Engel, Marseiler.

FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Paul‰ sen, T. Schröck, Kurzweg – M. Stendera, Bilbija (74. Elva) – Caiuby (79. Krauße), Röhl (79. Niskanen) – Kutschke (90.+3 Antonitsch), Eckert Ayensa (79. Kaya). Schiedsric­hter Jonas Weickenmei­er (Frankfurt/M.) – Tor 0:1 Caiuby (11.).

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Foto: Roland Geier Matchwinne­r: Caiuby stand erstmals nach seiner Rückkehr in der Startelf des FC Ingolstadt und erzielte beim 1:0‰Erfolg bei der SpVgg Unterhachi­ng das entscheide­nde Tor.

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