Neuburger Rundschau

Der schwierige Start von Olivier Roy

Augsburgs Stammtorhü­ter musste sich nach einer Verletzung wieder herankämpf­en. Wie Mannheims Trainer Gross vor dem dritten Duell beider Teams den AEV einschätzt

- VON MILAN SAKO

Augsburg Das hatte sich Olivier Roy anders vorgestell­t. Nach einer ungewöhnli­ch langen Corona-Sommerpaus­e, die der Torwart trainieren­d in Kanada verbracht hatte, kam er Anfang Dezember nach Augsburg, um endlich mit seiner Mannschaft loszulegen. Doch bereits im vierten Spiel erwischte es den 29-Jährigen mit einer Oberschenk­elverletzu­ng. Länger als gedacht, musste er zusehen. „Es war schwierig für mich danach körperlich zurückzuko­mmen“, erzählt der 29-Jährige, der inzwischen wieder zwei Partien über die volle Distanz bestritten hat. Er achtet weiterhin auf die Signale seines Körpers: „Ich muss aufpassen und manchmal zwickt es noch, aber die Verletzung schränkt mich zumindest in meinen Aktionen nicht ein.“Er habe sich in vergangene­n zwei Jahren so glänzend gefühlt in Augsburg. Zwar hatte der Schlussman­n auch in der abgelaufen­en Spielzeit mit mehreren Verletzung­en zu kämpfen, doch zum Saisonhöhe­punkt vor den Play-offs war er im Vollbesitz seiner Kräfte. Bis die Corona-Pandemie im März zum jähen Saisonabbr­uch führte. Jetzt muss sich der Mann mit der Rückennumm­er 31 wieder Stück für Stück ins Team zurück kämpfen. Zwar füllte die Nummer zwei Markus Keller die entstanden­e Lücke hervorrage­nd. Die Panther sind jedoch von ihrer Stammkraft abhängig.

Der Auftritt der Augsburger lebt von der Achse mit Roy, Kapitän und Verteidige­r Brady Lamb sowie Spielmache­r Drew LeBlanc. Funktionie­ren die drei Schlüssels­pieler, dann punktet die Mannschaft. Nach den ersten zwölf Partien hat sich das Team von Trainer Tray Tuomie gefangen und zumindest den Kontakt zu den Play-off-Plätzen bis Rang vier wieder hergestell­t. Zwar ging das jüngste Spiel gegen die Schwenning­er Wild Wings mit 0:4 verloren. Der kuriose Spielplan sorgt jedoch dafür, dass der AEV bereits am Sonntag wieder in den Schwarzwal­d reist. Davor wartet ein Spitzentea­m auf die Augsburger. Am Donnerstag (20.30 Uhr/live in Magentaspo­rt) kommen die Mannheimer Adler ins Curt-Frenzel-Stadion. Im ersten Aufeinande­rtreffen am 10. Januar hatten die Augsburger den Tabellenfü­hrer der Gruppe Süd am Rande einer Niederlage. Nach Treffern von Spencer Abbott, Adam Payerl und Drew Leblanc führte der AEV bereits mit 3:1, ehe die Gäste zum 3:3 ausglichen. Alle drei Treffer erzielte Torjäger Brendan Shinnimin.

In der Verlängeru­ng schoss Nationalst­ürmer Mathias Plachta den 4:3-Siegtreffe­r. Das Duell in der SAP-Arena entschiede­n die Adler mit 2:1 für sich. „Mannheim hat viel Talent. Aber wir wissen, dass wir konkurrenz­fähig sind. Wir waren in beiden Spielen nur ein Tor schlechter als sie“, sagt Roy. Die Panther treffen auf einen der Titelfavor­iten, der den vielleicht besten DEL-Trainer an der Bande stehen hat. Pavel Gross ist bekannt dafür, „25 Stunden am Tag über Eishockey nachzudenk­en“, wie der langjährig­e MERC-Kapitän und Ex-AEV-Stürmer

Christoph Ullmann schätzt MERC‰Trainer Gross

Christoph Ullmann trefflich übertrieb. „Die Augsburger haben ausgeglich­ene Reihen, vor allem, seit sie sich mit Spencer Abbott und Danny Kristo verstärkt haben“, hat Gross eine deutliche Steigerung beim AEV festgestel­lt. „Das ist eine ganz andere Mannschaft als noch vor wenigen Wochen. Sie haben gute Torleute, die Verteidige­r arbeiten sehr physisch und im Powerplay sind sie verdammt gefährlich“, lautet die Kurzanalys­e des Coaches. „Wir müssen bereit sein, in die Zweikämpfe zu gehen und diese gewinnen. Das wird eine enge Kiste“, mutmaßt der MERC-Coach.

In beiden Partien musste Roy verletzt zusehen. Wer am Donnerstag die Nummer eins ist, entscheide­t Trainer Tuomie erst am Spieltag. Die Tendenz: Keller fängt wieder gegen die Adler. Roy bekommt nach seiner geglückten Rückkehr eine kurze Pause und darf am Sonntag in Schwenning­en wieder ran.

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Foto: Ulrich Wagner Eine Verletzung kurz nach dem Saisonauft­akt warf Augsburgs Torwart Nummer eins, Olivier Roy, zurück.

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