Marienheimer Kirche wird saniert
Vor allem Feuchtigkeit macht dem alten Bauwerk zu schaffen. Alle zehn bis zwölf Jahre muss der Putz erneuert werden. Eine neuartige Konstruktion soll nun helfen, sich das zu ersparen
NeuburgMarienheim Der Holzwurm und das Salz machen der Marienheimer Kirche zu schaffen. Feuchteschäden lassen rundherum Farbe und Putz abblättern und in den Holzbauteilen im Dachstuhl und im Turm machen sich Fäulnisund Fraßschäden bemerkbar. Deswegen muss die Kirche der evangelisch-reformierten Gemeinde ertüchtigt werden – und das auf eine ganz besondere Art und Weise.
„Opferputz“nennt man die Schäden an der Fassade umgangssprachlich, wie Pfarrer Herbert Sperber erklärt. Das Streusalz wird vom Boden aufgenommen und zieht dann als Feuchtigkeit in den Kirchenmauern nach oben. Die Folge: der Putz platz ab und muss rund alle zwölf Jahre „geopfert“, also erneuert werden. Das letzte Mal war dies zwischen 2008 und 2010 der Fall, wie sich Sperber erinnert.
Doch nun hofft die Gemeinde, eine dauerhafte Lösung gefunden zu haben: Eine Horizontalsperre am Mauerwerkssockel soll eingezogen werden. Mit einer Fräse wird der Boden unterhalb der Kirche durchgeschnitten und Metallplatten eingezogen, erklärt der Pfarrer. Dies sei ein ziemlich aufwendiges Verfahren, das aber hoffentlich auf Dauer die Feuchtigkeit im Boden halte.
Rund 660.000 Euro wird die Maßnahme kosten, kein Pappenstiel für die rund 600 Mitglieder kleine Gemeinde. Herbert Sperber hat deswegen um einen Zuschuss vonseiten der Stadt gebeten. Mit 15.000 Euro, so entschied der Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung, kann die Kirchengemeinde rechnen. Ein Betrag, der bei ähnlichen Vorhaben, wie zum Beispiel der Sanierung der Rieder Kirche, üblich ist.
Herbert Sperber freut sich über die Zusage. Die Hälfe der Baukosten muss die Kirchengemeinde Marienheim selbst tragen, die andere Hälfte wird vom Synodalverband geleistet. „Das braucht unsere Rücklagen fast vollständig auf“, sagt der Pfarrer, zumal erst kürzlich die Kirchentüre aufwendig saniert worden ist. „Eigentlich hätten wir sie wegen Feuchtigkeits- und Fraßschäden austauschen wollen“, erzählt Sperber. Doch das sei aus Denkmalschutzgründen nicht möglich gewesen: „Die Tür ist noch original erhalten aus dem Jahr der Erbauung 1857.“Dementsprechend aufwendig musste sie saniert werden. Die Kosten beliefen sich auf rund 35.000 Euro.
Schon im März soll die umfangreiche Kirchensanierung beginnen und Sperber hofft, dass die Maßnahmen Mitte November abgeschlossen werden können. Zu Einschränkungen bei den Gottesdiensten kann es vereinzelt kommen, sagt Sperber, eventuell muss ein Gerüst in der Kirche aufgebaut werden, aber er möchte versuchen, einen Großteil der Gottesdienste abzuhalten.