Neuburger Rundschau

Neuburger Campus nimmt Fahrt auf

Im kommenden Herbst starten am neuen Hochschuls­tandort zwei Studiengän­ge. Mittlerwei­le läuft der Umbau auf dem Lassigny-Areal. Und auch sonst sind die Planungen sehr konkret

- VON ANDREAS SCHOPF

Mittlerwei­le ist der Umbau auf dem Lassigny-Areal gestartet. Die Planungen für den Hochschuls­tandort sind sehr konkret.

Neuburg Der Imagefilm ist längst fertig. In diesem hört man Sätze wie „Neuburg ist Zeitgeist“oder „Neuburg ist Lebensfreu­de“, dazu hippe Bilder von jungen Menschen, die durch die Stadt joggen oder in der Donau baden. Die Vermarktun­g des neuen Hochschuls­tandortes ist in vollem Gange. Und auch sonst nehmen die Planungen für den Campus in der Ottheinric­hstadt Fahrt auf. Am Donnerstag informiert­en die Verantwort­lichen über den aktuellen Stand des Projektes.

Wie berichtet, wird aus dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne eine Außenstell­e der Technische­n Hochschule Ingolstadt (THI). Die neue Fakultät „Nachhaltig­e Infrastruk­tur“soll dort künftig 1200 Studenten eine Lern- und Forschungs­umgebung bieten. Los geht es zum kommenden Winterseme­ster 2021/22 mit den beiden BachelorSt­udiengänge­n „Nachhaltig­keitsund Umweltmana­gement“sowie „Wirtschaft­singenieur­wesen Bau“. Zum Start sind pro Studiengan­g 40 Studenten vorgesehen. Sie werden zunächst im sogenannte­n Gebäude 6, im ehemaligen THW-Gebäude, eine akademisch­e Heimat finden. Dort werden zwei Hörsäle für 50 Studenten sowie zwei Seminarräu­me für 25 Studenten entstehen, außerdem zwei Büros für je vier Personen. Weiter geplant sind ein PC-Pool mit 20 Arbeitsplä­tzen sowie eine 40 Quadratmet­er große Cafeteria.

Das sanierungs­bedürftige und unter Denkmalsch­utz stehende Gebäude muss dafür erst umgebaut werden. Diese Arbeiten laufen seit zwei Wochen, teilt Thomas Sendtner vom Staatliche­n Bauamt Ingolstadt mit. Rechtzeiti­g zum Start im Winterseme­ster soll das Gebäude bereit sein für die ersten Studenten.

Außerdem wird ein neuer Modulbau entstehen, der insgesamt sieben Hörsäle sowie Platz für rund 500 Studenten beinhaltet. Der Bau, der bis zum Winterseme­ster 2022/23 einsatzber­eit sein soll, bietet außerdem 13 Büros für 24 Personen sowie ein jeweils knapp 100 Quadratmet­er großes Labor und eine Bibliothek.

Ergänzt wird das Campus-Areal durch Wohnheimpl­ätze des Studentenw­erks Erlangen-Nürnberg, eine Kinder-Krippe, einen CampusShop sowie Freizeitan­gebote. THIPräside­nt Prof. Walter Schober kündigt ein „lebendiges Wissensqua­rtier“an. Es solle ein grüner Campus werden, der – getreu dem Fächerange­bot – dem Anspruch der Nachhaltig­keit gerecht wird.

Die nötigen Grundstück­skäufe durch den Freistaat sind laut THIKanzler Christian Müller weitestgeh­end abgeschlos­sen. Lediglich zwei Bereiche stehen noch aus, die an den Freistaat sowie das Studentenw­erk gehen sollen. Hierfür sei man in „finalen Verhandlun­gen“. Abschliege­klärt werden sollen die Grundstück­sangelegen­heiten bis Ende März, so Müller.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 insgesamt 1200 Studenten sowie 100 Mitarbeite­r am Standort Neuburg zu vereinen. Dafür wird das Fächerange­bot sukzessive ausgeweite­t auf insgesamt elf Bachelor - und Masterstud­iengänge (siehe Infokasten). Auch 35 Professure­n sind im Aufbau. Wie berichtet, ist die Gründungsp­rofessur im Bereich Nachhaltig­keitsund Umweltmana­gement mit Prof. Holger Hoppe besetzt. Er kündigt an, Studenten den zukunftstr­ächtigen Bereich Nachhaltig­keit, kombiniert mit betriebswi­rtschaftli­chen und technische­n Kenntnisse­n, auf den Weg geben zu wollen. Prof. Uwe Holzhammer wird für den Bereich Energiesys­temtechnik zuständig sein. Er soll zudem die Nachhaltig­keitsforsc­hung am Standort etablieren. Seit der vergangene­n Woche steht außerdem fest, dass Prof. Jana Sue Bochert die Gründungsp­rofessur für die Bereiche Bauinforma­tik, -mechanik und - ingenieurw­esen innehat. Weitere Professure­n sollen innerhalb der kommenden Monate vergeben werden.

Auch die Standortle­itung ist aktuell ausgeschri­eben.

Die beiden Studiengän­ge, die in Neuburg zunächst anlaufen, sind laut THIPräside­nt Schober „einmalig in Bayern“. Wer sich für einen der Studiengän­ge interessie­rt, kann sich ab dem 2. Mai für das Winterseme­ster bewerben. Die Frist läuft bis 15. Juli. Bedingt durch Corona wird die Frist möglicherw­eise bis 30. Juli verlängert, kündigt Schober an. Er erklärt, welche Voraussetz­ungen Inßend teressiert­e für ein Studium in Neuburg mitbringen müssen. Zum einen aus akademisch­er Sicht. Für das Studium braucht es (Fach-)Hochschulr­eife oder eine entspreche­nde berufliche Qualifizie­rung. Zum anderen müsse man Gründergei­st, StartUp-Mentalität,

Offenheit und Gestaltung­swillen mitbringen. „Die Leute der ersten Stunde sind aktiv in die Gestaltung eingebunde­n, um den neuen Standort aufzubauen“, so Schober.

Um ein Studium in Neuburg noch attraktive­r zu machen, wolle man einige Stipendien-Plätze für Erststudie­rende anbieten, kündigt Oberbürger­meister Bernhard Gmehling an. Hierfür stehe man in Kontakt zum Programm „Deutschlan­dstipendiu­m“. Gmehling nennt die Summe von 10.000 Euro, die man zunächst zur Verfügung stellen will, um begabte Studenten zu unterstütz­en. „Wir freuen uns sehr“, sagt Gmehling zu den Planungen für den Campus, die nun immer konkreter werden. „Was lange währt, wird endlich gut.“

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Foto: Stadt Neuburg (Archiv) Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny‰Kaserne entsteht der neue Campus für Neuburg. Das „Gebäude 6“, in dem die Studenten zum Start unterkomme­n werden, steht links unten.
 ?? Fotos: Schopf, THI ?? Das „Gebäude 6“wird seit zwei Wochen umgebaut. Dort entstehen unter anderem Hörsäle und Seminarräu­me.
Fotos: Schopf, THI Das „Gebäude 6“wird seit zwei Wochen umgebaut. Dort entstehen unter anderem Hörsäle und Seminarräu­me.
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Jana Sue Bochert
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Holger Hoppe
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Uwe Holzhammer

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