Erleichterungen in der CoronaKrise: Die Beschlüsse der Großen Koalition im Überblick
● Kinderbonus Familien erhalten wie schon im vergangenen Jahr einen Kinderbonus. Der Zuschlag auf das Kin dergeld soll einmalig 150 Euro be tragen. Er wird mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, aber nicht auf die Grundsicherung angerech net. Im vergangenen Jahr betrug die einmalige Zahlung 300 Euro.
● Zuschuss/Grundsicherung Einen einmaligen CoronaZuschuss von 150 Euro sollen nun auch erwachsene Grundsicherungsempfänger bekom men. Für plötzlich in Not geratene Selbstständige und Beschäftigte mit kleinen Einkommen wird der erleichter te Zugang in die Grundsicherung bis Ende 2021 verlängert.
● Unternehmen/Verlustrücktrag Die Große Koalition greift Unternehmen mit coronabedingten Verlusten stärker unter die Arme. Durch einen erwei terten Verlustrücktrag können sie diese Einbußen künftig in der Steuererklä rung umfangreicher mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen. Vorgese hen ist, den Verlustrücktrag zu verdop peln – auf maximal zehn Millionen Euro beziehungsweise 20 Millionen bei einer Zusammenveranlagung.
● Mehrwertsteuer/Gastronomie Be sonders hart von den Einschränkun gen betroffen ist die Gastronomie. Noch bis Ende Juni gilt für Speisen in Cafés und Restaurants ein verringerter Mehr wertsteuersatz von sieben Prozent. Nur: Da die Gastronomie seit Wochen geschlossen ist, nützt ihr dies nichts. Daher soll nun der verminderte Satz bis Ende 2022 weiter gelten.
● Kultur Das Rettungs und Zukunfts programm „Neustart Kultur“wird verlängert. Dazu wird ein Anschlusspro gramm mit einer Ausstattung von ei ner weiteren Milliarde Euro aufgelegt.
● Kosten und Haushalt Nach SPD Angaben können die neuen Hilfen ohne einen Nachtragshaushalt im be stehenden Finanzrahmen finanziert werden. Der CoronaZuschuss für Emp fänger von Grundsicherung und der Kinderbonus kosten den Staat demnach etwa drei Milliarden Euro, das Pro gramm für die Kulturbranche eine Milli arde. Die geringere Mehrwertsteuer in der Gastronomie schlage mit 3,5 Mil liarden Euro zu Buche. Die finanziel len Auswirkungen der Steuerentlastun gen für Unternehmen ließen sich derzeit noch schwer schätzen. (dpa)