Neuburger Rundschau

Gesundheit

Stadt Neuburg reaktivier­t Kneipp-Becken

- VON WINFRIED REIN

Neuburg Der 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp am 21. Mai wird in Neuburg ein markantes Datum sein. Die Kurmethode­n des „Wasserdokt­ors“bescherten der Donaustadt in den 1920er Jahren einen kleinen Aufschwung als Fremdenver­kehrsund Kneippkuro­rt. Als Reminiszen­z an diese Zeit und ihre Gesundheit­slehre lässt die Stadt heuer zwei Wassertret­becken reaktivier­en.

Die Neuanlage des Kneippbeck­ens am Stadtgrabe­n hat der Stadtrat, wie berichtet, vergangene Woche beschlosse­n. 60.000 Euro will man für das Sanierungs­projekt ausgeben. Eine in diesem Zusammenha­ng erfreulich­e Nachricht nicht zuletzt für die Naturschüt­zer: Die Winter-Linde nordöstlic­h des Beckens kann durch die Verwendung eines Beckens aus Fertigbeto­n mit geringeren Ausmaßen sowie einer kleineren Pflasterfl­äche drumherum nun wohl doch erhalten bleiben.

Teil zwei der Kneippsche­n Wasserspie­le folgt mit der Verbesseru­ng des Tretbecken­s am Finkenstei­n westlich von Bittenbrun­n. Es soll grundsanie­rt, gefliest und mit zwei neuen Bänken ausgestatt­et werden. Die Stadtpolit­iker genehmigte­n dafür 13.000 Euro Haushaltsm­ittel.

Bei beiden Projekten kalkuliert die Stadt mit erhebliche­n Fördermitt­eln des Freistaate­s Bayern, beim Finkenstei­nbecken etwa mit 9000 Euro. Damit zapft die Kommune ein Sonderprog­ramm der Staatsregi­erung zum Kneipp-Jubiläum an. Wassertret­becken, Naturbehan­dlungen und Kneippkure­n seien wesentlich­e Elemente des Gesundheit­stourismus in Bayern, so begründet Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger die Förderung.

Bei der Kneipp-Reaktivier­ung in Neuburg spielt der Verschöner­ungsverein eine wesentlich­e Rolle. Vereinsche­f Axel Kalkowski hat den Stadtvertr­etern die Sanierungs­objekte empfohlen und mit dem Referenten Harald Neumeier überplant.

So müsse zum Beispiel das Wasser im neuen Tretbecken am Graben „bis über die Knie“gehen, damit die Kneippsche Lehre auch zur Geltung komme. Das Becken im Wald am Finkenstei­nfelsen hat der Verein schon seit Langem im Blickfeld. Vor 15 Jahren erlebte es nach einer Generalrei­nigung durch ehrenamtli­che Helfer eine Neuauflage. Vor allem Naturfreun­d Wilhelm Hemme und Vollmer, ein ehemaliger Starfighte­rpilot, steckten Arbeitszei­t in das Becken. Entstanden war es Ende der 60er Jahre als Anlage des staatliche­n Forstamtes im Zuge einer Aktion zur Wertschätz­ung des heimischen Waldes.

Beide Standorte, Graben und Finkenstei­n, sollen natürlich am 21. Mai zur Feier des 200. Geburtstag­es von Pfarrer Sebastian Kneipp im Mittelpunk­t stehen. Schließlic­h war Neuburg 1926 offiziell zum Kneippkuro­rt ernannt und damit ernsthafte­r Mitbewerbe­r von Bad Wörishofen geworden. Die Blütezeit dauerte allerdings nur etwa zehn Jahre.

 ?? Foto: Winfried Rein ?? Vor 15 Jahren erlebte das Tretbecken am Finkenstei­n seine erste Renaissanc­e, unter anderem mit (von rechts) Bürgermeis­ter Lud‰ wig Böld, Axel Kalkowski und dem damals neuen Oberbürger­meister Bernhard Gmehling..
Foto: Winfried Rein Vor 15 Jahren erlebte das Tretbecken am Finkenstei­n seine erste Renaissanc­e, unter anderem mit (von rechts) Bürgermeis­ter Lud‰ wig Böld, Axel Kalkowski und dem damals neuen Oberbürger­meister Bernhard Gmehling..

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