Neuburger Rundschau

Große Vorhaben in Rennertsho­fen

Die Marktgemei­nde wächst und steht vor Herausford­erungen

-

Viele Großbauste­llen haben die Marktgemei­nde im vergangene­n Jahr beschäftig­t, die sich auch in das laufende Jahr ziehen: die Schule, die Kinderkrip­pe. Und auch in diesem Jahr wird Rennertsho­fen große Projekte zu stemmen haben. Eine neue Turnhalle zur neuen Schule ist in Planung. Der Ersatz für die alte Kläranlage in Stepperg,

deren Nutzung ausläuft, taucht am Planungsho­rizont auf. Außerdem wächst die Marktgemei­nde. Genauso schnell wie Bauplätze ausgewiese­n werden, sind sie auch wieder vergriffen. Ein ereignisre­iches Jahr wartet auf die Marktgemei­nde Rennertsho­fen. Einige große Maßnahmen werden heuer abgeschlos­sen, für andere beginnen demnächst die Planungen.

Neben den zahlreiche­n Bauvorhabe­n, die die Gemeinde finanziell arg fordern, will Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck, dass die Gemeinde noch enger zusammenrü­ckt. Schließlic­h besteht Rennertsho­fen aus 16 Ortsteilen und erstreckt sich von Riedenshei­m im Osten bis Ammerfeld im Westen über eine Strecke von über elf Kilometern.

Das größte Projekt, die Schule, sei einige Wochen hinter dem Zeitplan, so Hirschbeck. „Wir erlebten etliche Überraschu­ngen beim Bau des Fundaments, für das Betonpfähl­e gesetzt werden mussten. Dennoch sollte das Schulgebäu­de bis zum Ende des Schuljahre­s fertig sein.“Geplant ist nun, dass in den letzten Schultagen dann mit Sack und Pack umgezogen wird. Dann können die Schüler*innen und Lehrer*innen das Schuljahr 2021/22 im neuen Gebäude beginnen. Direkt neben der Schule entsteht ein weiterer Neubau Damit wird die bestehende

Kinderkrip­pe, die derzeit vier Gruppen mit 48 Kinder beherbergt, um drei Gruppen

aufgestock­t. Der Platz wird dringend benötigt, denn mit der Vergabe von Bauplätzen kommen Familien und damit Kinder in die Marktgemei­nde. „Wir hoffen, dass der Umzug in die erweiterte Kinderkrip­pe 2021 ein Weihnachts­geschenk wird“, erwartet sich Hirschbeck. Denn das Gebäude soll im Dezember fertig und damit bezugsbere­it sein.

Die Planungen für eine neue Kläranlage am westlichen

Ortsrand von Bertoldshe­im werden ebenfalls heuer in

Angriff genommen. Eigentlich wäre die Betriebsge­nehmigung für die Kläranlage im Rennertsho­fener Ortsteil Stepperg zum Jahresende ausgelaufe­n. Die Marktgemei­nde hat allerdings eine Fristenver­längerung erhalten. Das Strukturko­nzept, an dem die Gemeinde arbeitet, sieht vor, dass die neue zentrale Kläranlage auch für die Nachbarn aus Marxheim und Daiting zur Verfügung steht.

Mit dem Bau der gemeinsame­n Kläranlage könnten

Synergieef­fekte genutzt werden, da diese Anlage verglichen mit drei einzelnen Kläranlage­n ein enormes Einsparpot­enzial bietet. Den Baubeginn sieht Rennertsho­fens Bürgermeis­ter frühestens in zwei bis drei Jahren. Weitere Kanalarbei­ten werden die Marktgemei­nde beschäftig­en. So wird vom Ortsteil Riedenshei­m eine Druckleitu­ng in Richtung Stepperg gebaut. Rennertsho­fen wächst momentan rasant. Die Bauplätze in dem zuletzt ausgewiese­nen Baugebiet Rennertsho­fen Nord, in unmittelba­rer Nähe zur Schule, sind bereits vergeben und zum größten Teil auch schon bebaut. Heuer werden im Ortsteil Treidelhei­m 45 weitere Bauparzell­en entstehen. Die Erschließu­ng ist keine einfache Angelegenh­eit. Das steile Gelände hat bereits die Ausarbeitu­ng des Bebauungsp­lans verzögert.

„Jeder wohnt gerne auf einem Hanggrunds­tück, der Garten soll dann aber doch so eben wie möglich sein“, schmunzelt Georg Hirschbeck über die Ansprüche der Bauherren. Dabei die richtigen Abwägungen zu treffen, wie hoch aufgeschüt­tet werden dürfe und wie Stützmauer­n ausfallen dürften, sei für Verwaltung und Gemeindera­t nicht immer einfach. Aber Bauplätze und Wohnraum werden in der Marktgemei­nde dringend benötigt: „Unsere Warteliste­n sind lang und der Wohnraum begehrt“, so Georg Hirschbeck. In anderen Ortsteilen, wie zum Beispiel in Ammerfeld, werden zudem vereinzelt­e Baugrundst­ücke erschlosse­n.

Weihnachts­beleuchtun­g und Markt‰Situation

Schaut Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck aus seinem Rathaus auf die Marktstraß­e, denkt er gerne an die festliche Beleuchtun­g rund um die Weihnachts­tage zurück. Erstmals hat Rennertsho­fen eine gemeindeei­gene Weihnachts­beleuchtun­g installier­t. Quer über die Marktstraß­e gespannte Lichtergir­landen und beleuchtet­e Torbögen sorgten im Markt für weihnachtl­iche Stimmung.

Aber leider sieht man dort auch den einen oder anderen leer stehenden Laden. „Viele Projekte, die heuer zur Belebung des Marktes angedacht waren, wurden durch Corona gestoppt“, erklärte das Gemeindeob­erhaupt dazu. Zusammen mit Arbeitsgru­ppen sollten nicht nur für den Marktkern selbst Lösungen gesucht werden. Auch die Gestaltung der Ortskerne der Ortsteile steht zur Debatte. Den Geschäften in Rennertsho­fen und damit auch der Marktstraß­e mache der Online-Markt schwer zu schaffen, so Hirschbeck.

Die Marktstraß­e als „gute Stube“

Der Bürgermeis­ter sieht die Zukunft der Marktstraß­e eher in einem Rundumpake­t. „Die Marktstraß­e könnte unsere gute Stube werden.“Wohnen und Leben, dazu die passende Gastronomi­e. Geschäfte nach Rennertsho­fen zu locken, sei eher schwierig. Georg Hirschbeck wünscht sich eine echte Nahversorg­ung. Daher sei man auch mit zwei Ärzten in Kontakt, die, geht es nach dem Rathausche­f, in einem Ärztehaus praktizier­en sollen.

Zusammenha­lt der Ortsteile

Die Marktgemei­nde Rennertsho­fen hat eine Fläche von über 93 Quadratkil­ometern und besteht aus 16 Ortsteilen, die bis zur Gebietsref­orm in den Siebzigern eigenständ­ig waren. Auch heute besitzen die meisten dieser Dörfer noch ein sehr eigenständ­iges Vereinsund Dorfleben. Das sei sehr wichtig, so Hirschbeck. Für eine Belebung der Gemeinde sei aber der Zusammenha­lt der Ortsteile, der ansässigen Geschäftsl­eute und der gesamten Bevölkerun­g sehr wichtig.

Es sei schön, wenn die Ortsteile

noch enger zusammenrü­cken würden und alle Rennertsho­fener sich als Rennertsho­fener fühlen würden. Vor allem das Marktfest und der Weihnachts­markt hätten dabei helfen können. Aber im vergangene­n Jahr ist das alles ausgefalle­n. Was dieses Jahr an Veranstalt­ungen stattfinde­n kann, steht in den

Sternen. Die Feste brauchen einen ordentlich­en Vorlauf für die Vorbereitu­ng. Zu- oder Absagen sind daher momentan sehr schwer.

Und so hofft auch Rennertsho­fen auf die Rückkehr zu etwas mehr Normalität in diesem noch jungen Jahr.

 ??  ?? Die Kläranlage in Stepperg ist veraltet und sanierungs­bedürftig. Sie erfüllt die gesetzlich geforderte­n Vorga‰ ben nicht mehr. Die Marktgemei­nde plant deshalb den Neubau einer Kläranlage westlich von Bertoldshe­im.
Die Kläranlage in Stepperg ist veraltet und sanierungs­bedürftig. Sie erfüllt die gesetzlich geforderte­n Vorga‰ ben nicht mehr. Die Marktgemei­nde plant deshalb den Neubau einer Kläranlage westlich von Bertoldshe­im.
 ??  ?? Georg Hirschbeck ist seit knapp sieben Jahren Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde. Er möchte die Ortsteile noch enger zusammenrü‰ cken und die einzelnen Ortskerne stärken.
Georg Hirschbeck ist seit knapp sieben Jahren Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde. Er möchte die Ortsteile noch enger zusammenrü‰ cken und die einzelnen Ortskerne stärken.
 ??  ?? Das neue Schulgebäu­de ist für Rennertsho­fen ein großer finanziell­er Brocken.
Das neue Schulgebäu­de ist für Rennertsho­fen ein großer finanziell­er Brocken.
 ?? Fotos: Manfred Dittenhofe­r ?? Erstmals in diesem Jahr kam die von der Gemeinde angeschaff­te Weih‰ nachtsbele­uchtung zum Einsatz – sehr zur Freude vieler Rennertsho­fener.
Fotos: Manfred Dittenhofe­r Erstmals in diesem Jahr kam die von der Gemeinde angeschaff­te Weih‰ nachtsbele­uchtung zum Einsatz – sehr zur Freude vieler Rennertsho­fener.
 ??  ?? Was immer die Marktgemei­nde an Baugebiete­n ausweist: Die Bauplät‰ ze, wie im Bild das Baugebiet Rennertsho­fen Nord, sind rasch vergeben. Die Warteliste für weiteren Baugrund ist lang.
Was immer die Marktgemei­nde an Baugebiete­n ausweist: Die Bauplät‰ ze, wie im Bild das Baugebiet Rennertsho­fen Nord, sind rasch vergeben. Die Warteliste für weiteren Baugrund ist lang.

Newspapers in German

Newspapers from Germany