Neuburger Rundschau

Millionen für die Krone

Auf die Queen wartet ein Geldregen

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London Und schon wieder die Queen: Nachdem Elizabeth II. gerade erst im Verdacht gestanden hatte, ihr Vermögen verschleie­rt zu haben, winken ihr und ihrer königliche­n Familie jetzt hunderte Millionen Dollar. Der Verkauf von WindparkRe­chten vor der britischen Küste auch an deutsche Konzerne könnte die Einnahmen der königliche­n Familie vervielfac­hen. Der am Montag verkündete Deal bringt den Royals in den kommenden zehn Jahren potenziell bis zu 220 Millionen Pfund (rund 250 Mio. Euro) jährlich – das Zweieinhal­bfache ihres derzeitige­n Unterhalts. Voraussetz­ung ist unter anderem, dass die Regierung bei der nächsten Überprüfun­g nicht die Höhe des sogenannte­n Sovereign Grant ändert, des Anteils der Royals am Gewinn ihres Liegenscha­ftsverwalt­ers Crown Estate.

Das Geld gehört der Queen und ihrer Familie aber nicht persönlich, sondern wird für ihren Lebensunte­rhalt und den Erhalt der Ländereien genutzt. Derzeit wird der Buckingham-Palast in London für hunderte Millionen Pfund renoviert. Der Sovereign Grant beträgt in diesem Finanzjahr 86 Millionen Pfund. Er wird aus den Einnahmen des vorvergang­enen Jahres berechnet.

Mehrere Energieunt­ernehmen, darunter RWE und EnBW, haben sich gegen hohe Optionsgeb­ühren Flächen für den Bau von OffshoreWi­ndparks gesichert. Der Meeresgrun­d gehört dem Königshaus. Die Einnahmen gehen an den Staat, doch dieser zahlt daraus der Krone den Sovereign Grant. EnBW hat sich für sein Projekt mit dem britischen Energierie­sen BP zusammenge­schlossen.

Für Großbritan­nien bedeuten die vier Projekte – zwei in der Irischen See und zwei in der Nordsee – einen wichtigen Schritt hin zu grüner Energie. Premiermin­ister Boris Johnson will bis 2030 alle Haushalte mit Strom aus Offshore-Windparks versorgen.

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