Neuburger Rundschau

Ein Weg von der Wunschlist­e

Die Verbindung zwischen Ehekirchen und Klingsmoos steht seit Längerem ganz oben auf der Wunschlist­e der Gemeinden. Woran das Projekt bisher scheitert

- VON ANDREA HAMMERL

Ehekirchen Neuer Versuch für den Radweg von Ehekirchen nach Klingsmoos: Zehn der 32 erneut angeschrie­benen Grundstück­seigentüme­r sind zum Verkauf der benötigten Flächen zu den vorgelegte­n Konditione­n bereit, darunter die katholisch­e Kirche. Vier Landwirte wünschen einen Tausch, der jedoch mit Hinweis auf die zahlreiche­n Eigentümer und relativ geringen Flächen nicht realisierb­ar ist.

Von den übrigen Adressaten kam keine Rückmeldun­g. Sie sollen noch einmal kontaktier­t werden, denn der Radweg steht seit Jahren ganz weit oben auf der Wunschlist­e der wichtigste­n Infrastruk­turprojekt­e, zumal er von Bürgern immer wieder eingeforde­rt wird. Bürgermeis­ter Günter Gamisch sprach hier von „enormem Druck“, da der Radverkehr massiv zunehme, auch aufgrund der durch Elektrofah­rräder steigenden Mobilität der Senioren. Schon einmal war das Projekt auf Eis gelegt worden, weil der benötigte Baugrund nicht im Besitz der Gemeinde war. Das war jedoch Grundbedin­gung, um Zuschüsse zu erhalten.

Nachdem einige Eigentümer nicht verkaufen wollten, hatte die Kommune ein Flurneuord­nungsverfa­hren eingeleite­t, das sich jedoch noch Jahre hinziehen kann. Deswegen nun der neue Anlauf, sich im Guten zu einigen. Josef Hermann schlug vor, die Leute persönlich anzusprech­en statt immer wieder anzuschrei­ben oder zu telefonier­en. „Das bringt nichts, manche warten darauf, dass ihr direkt auf sie zukommt“, riet er, schließlic­h gebe es drei Bürgermeis­ter, Gamisch müsse das nicht alles alleine machen.

Der konterte, er sei bereits „bei allen persönlich gewesen“, und sei auch jetzt wieder mit weiteren Eigentümer­n im Gespräch, die Zahlen spiegelten das noch nicht wider. „Das ist ein dynamische­r Prozess“, erklärte der Bürgermeis­ter, der auf Freiwillig­keit setzen will.

Ebenfalls schon länger Thema ist der Radweg von Walda nach Schorn, der gemeinsam mit dem Markt Pöttmes gebaut werden soll.

Das auf Ehekirchen­er Seite mehr als 200.000 Euro teure Projekt könnte über das neue Förderprog­ramm des Bundes „Stadt und Land“bis zu 90 Prozent bezuschuss­t werden, deshalb soll es heuer noch angegangen werden. Ehekirchen wird federführe­nd sein.

Die reinen Baukosten für einen 2,50 Meter breiten Radweg, ohne Planung und Gutachten, werden auf 170.124 Euro geschätzt. Nachdem die anderen Radwege der

Kommune drei Meter breit gebaut werden sollen, schlug Gamisch vor, hier gleichzuzi­ehen. Die Mehrkosten von rund 34.000 Euro muss die Gemeinde voraussich­tlich selber tragen. Das war es den Gemeinderä­ten wert - der Beschluss fiel einstimmig. Weitere Zuschussmö­glichkeite­n sollen geprüft werden, Gamisch warnte vor zu viel Euphorie, denn der Freistaat erhalte 95 Millionen aus dem Bundesförd­erprogramm – für alle 2000 Gemeinden zusammen.

Auch die Radwege von Hollenbach über Fernmitten­hausen nach Sinning und von Walda nach Schainbach und von dort nach Ehekirchen behält der Gemeindera­t im Auge, nachdem Josef Hermann gefragt hatte, wie die Radfahrer denn von Walda weiter nach Ehekirchen gelangen sollten? Gerd Kaufmann brachte die Beschilder­ung ins Spiel. Die soll ebenfalls mitberücks­ichtigt werden.

Radweg von Walda nach Schorn

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Foto: Andrea Hammerl Vom Moosweg in Walda startet der geplante Radweg nach Schorn.

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