Ein Weg von der Wunschliste
Die Verbindung zwischen Ehekirchen und Klingsmoos steht seit Längerem ganz oben auf der Wunschliste der Gemeinden. Woran das Projekt bisher scheitert
Ehekirchen Neuer Versuch für den Radweg von Ehekirchen nach Klingsmoos: Zehn der 32 erneut angeschriebenen Grundstückseigentümer sind zum Verkauf der benötigten Flächen zu den vorgelegten Konditionen bereit, darunter die katholische Kirche. Vier Landwirte wünschen einen Tausch, der jedoch mit Hinweis auf die zahlreichen Eigentümer und relativ geringen Flächen nicht realisierbar ist.
Von den übrigen Adressaten kam keine Rückmeldung. Sie sollen noch einmal kontaktiert werden, denn der Radweg steht seit Jahren ganz weit oben auf der Wunschliste der wichtigsten Infrastrukturprojekte, zumal er von Bürgern immer wieder eingefordert wird. Bürgermeister Günter Gamisch sprach hier von „enormem Druck“, da der Radverkehr massiv zunehme, auch aufgrund der durch Elektrofahrräder steigenden Mobilität der Senioren. Schon einmal war das Projekt auf Eis gelegt worden, weil der benötigte Baugrund nicht im Besitz der Gemeinde war. Das war jedoch Grundbedingung, um Zuschüsse zu erhalten.
Nachdem einige Eigentümer nicht verkaufen wollten, hatte die Kommune ein Flurneuordnungsverfahren eingeleitet, das sich jedoch noch Jahre hinziehen kann. Deswegen nun der neue Anlauf, sich im Guten zu einigen. Josef Hermann schlug vor, die Leute persönlich anzusprechen statt immer wieder anzuschreiben oder zu telefonieren. „Das bringt nichts, manche warten darauf, dass ihr direkt auf sie zukommt“, riet er, schließlich gebe es drei Bürgermeister, Gamisch müsse das nicht alles alleine machen.
Der konterte, er sei bereits „bei allen persönlich gewesen“, und sei auch jetzt wieder mit weiteren Eigentümern im Gespräch, die Zahlen spiegelten das noch nicht wider. „Das ist ein dynamischer Prozess“, erklärte der Bürgermeister, der auf Freiwilligkeit setzen will.
Ebenfalls schon länger Thema ist der Radweg von Walda nach Schorn, der gemeinsam mit dem Markt Pöttmes gebaut werden soll.
Das auf Ehekirchener Seite mehr als 200.000 Euro teure Projekt könnte über das neue Förderprogramm des Bundes „Stadt und Land“bis zu 90 Prozent bezuschusst werden, deshalb soll es heuer noch angegangen werden. Ehekirchen wird federführend sein.
Die reinen Baukosten für einen 2,50 Meter breiten Radweg, ohne Planung und Gutachten, werden auf 170.124 Euro geschätzt. Nachdem die anderen Radwege der
Kommune drei Meter breit gebaut werden sollen, schlug Gamisch vor, hier gleichzuziehen. Die Mehrkosten von rund 34.000 Euro muss die Gemeinde voraussichtlich selber tragen. Das war es den Gemeinderäten wert - der Beschluss fiel einstimmig. Weitere Zuschussmöglichkeiten sollen geprüft werden, Gamisch warnte vor zu viel Euphorie, denn der Freistaat erhalte 95 Millionen aus dem Bundesförderprogramm – für alle 2000 Gemeinden zusammen.
Auch die Radwege von Hollenbach über Fernmittenhausen nach Sinning und von Walda nach Schainbach und von dort nach Ehekirchen behält der Gemeinderat im Auge, nachdem Josef Hermann gefragt hatte, wie die Radfahrer denn von Walda weiter nach Ehekirchen gelangen sollten? Gerd Kaufmann brachte die Beschilderung ins Spiel. Die soll ebenfalls mitberücksichtigt werden.
Radweg von Walda nach Schorn