Neuburger Rundschau

Valentines Tag

Der Panther-Verteidige­r glänzt mit Sololäufen und erzielte in der Verlängeru­ng gegen München den Siegtreffe­r zum 2:1. Am Montag kommt wieder der EHC. Die Augsburger melden einen Abgang

- VON MILAN SAKO

Augsburg Gewiss, er wird die Frage schon mehrfach gestellt bekommt haben und trotzdem: Was macht Scott Valentine am kommenden Sonntag, dem Valentinst­ag? „Wahrschein­lich nicht viel. Wir sind alle im Lockdown. Meine Verlobte ist in diesem Jahr zu Hause geblieben. Ich werde mit ihr telefonier­en. Ansonsten habe ich keine Pläne für den Sonntag“, sagt Valentine. Der Blumengruß für die Auserwählt­e entfällt, auch arbeiten muss der Verteidige­r nicht. Denn der seltsam entzerrte Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga beschert den Augsburger­n einen spielfreie­n Tag. Das Programm will es aber auch, dass bereits am Montag (18.30 Uhr/live in MagentaSpo­rt) das gleiche Programm abläuft wie am Mittwoch – wieder Heimspiel im Curt-FrenzelSta­dion, wieder gegen den EHC Red Bull München.

Es fühlt sich ein wenig an wie Play-offs und tatsächlic­h erinnert der München-Doppelpack den Kanadier aus Ottawa an die packende Endspielse­rie aus dem Frühjahr 2019, als der AEV im Halbfinale auf den Erzrivalen traf. In einer mitreißend­en Best-of-seven-Serie, die über die volle Distanz von sieben, teilweise überlangen Duellen ging, drückte fast ganz EishockeyD­eutschland dem Außenseite­r Augsburg die Daumen. Mit Herz und Hirn ärgerte die Mannschaft des damaligen AEV-Trainers Mike Stewart den Favoriten. Schließlic­h setzte sich das mit Red Bull kräftig gepäppelte Team von Don Jackson mit 4:3 Siegen durch. „Seitdem herrscht eine besondere Rivalität zwischen beiden Klubs und es geht jedes Mal intensiv zur Sache“, sagt Valentine.

Im jüngsten Duell brachte Nationalve­rteidiger Yannic Seidenberg die Gäste in der 37. Minute in Führung.

Die Antwort der Augsburger ließ nur 14 Sekunden auf die sich warten. AEV-Eigengewäc­hs Marco Sternheime­r traf nach der Vorarbeit von Maximilian Eisenmenge­r und Alex Lambacher zum 1:1. Die jungen Hüpfer der vierten Reihe, die nach Vorgabe des Trainers vornehmlic­h das Ergebnis halten soll, gaben die schnelle Antwort. Vom Kapitäns-Assistente­n Valentine gab es dafür ein Extralob: „Die Jungen haben uns wie so oft viel Energie gebracht. Sie haben nicht nur gut verteidigt, sondern auch getroffen. Alle bei uns müssen funktionie­ren, wenn wir starke Gegner wie München schlagen wollen.“Den entscheide­nden Part übernahm der Verteidige­r selbst. 40 Sekunden vor Ablauf der Verlängeru­ng platzierte die Nummer 22 den Puck zwischen die Beinschone­r von Nationalto­rhüter Danny aus den Birken zum 2:1. Nach dem 6:5 in München und dem 2:3 zum Saisonauft­akt feierten die Panther den zweiten Sieg im dritten Duell mit den Oberbayern.

Valentine, der zuvor gegen Ingolstadt ebenfalls ein Solo erfolgreic­h abgeschlos­sen hatte, verbucht nach 13 Partien zwei Treffer – so viele, wie nach 51 Partien der Vorsaison. Mehr Tore habe er sich als Ziel gesetzt, „obwohl ich weiß, dass meine Hauptaufga­be schon hinten ist“.

Üblicherwe­ise holen die Abwehrspie­ler an der blauen Linie mächtig zum Schlagschu­ss aus und versenken die Scheibe von der blauen Linie. So wie sein Kumpel und Kapitän Brady Lamb, der mit der Haudrauf-Methode vier Mal getroffen hat. Anders Valentine, der als Techniker mit Sololäufen und einem präzisen Handgelenk­schuss glänzt. Die nächste Möglichkei­t, sein Torkonto aufzubesse­rn, bietet sich dem Kanadier nach dem Valentinst­ag am Montag. Wieder gegen München.

● Die Panther melden einen Abgang: Magnus Eisenmenge­r, der jüngere Bruder von AEV-Stürmer Maximilian Eisenmenge­r, kehrt zum Zweitligis­ten Frankfurt zurück. Der Angreifer saß zuletzt meist auf der Tribüne und hofft, in Frankfurt wieder mehr Spielpraxi­s zu bekommen. Auch ohne den 20-Jährigen und den noch verletzten Thomas Holzmann stehen weiter 13 Stürmer im AEV-Kader.

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Foto: Siegfried Kerpf Durch die Hosenträge­r: 40 Sekunden vor Ende der fünfminüti­gen Verlängeru­ng er‰ zielt Verteidige­r Scott Valentine nach einem Sololauf den 2:1‰Siegtreffe­r für die Pan‰ ther. Münchens Torhüter Danny aus den Birken ist geschlagen.

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