Neuburger Rundschau

Jägle kauft alle vier Neuburger Stadtbusse

Die Firma aus Eichstätt betreibt bereits die Neuburger Buslinien und ist auch schon Inhaber der Konzession

- VON WINFRIED REIN

Neuburg Die Neuburger Stadtwerke verkaufen die vier Busse der Stadtbusli­nien an die Firma Seitz/Jägle. Das haben die Mitglieder des Werkaussch­usses in nicht öffentlich­er Sitzung beschlosse­n.

Der Verkauf der Fahrzeuge kann als logische Konsequenz der neuen Rahmenbedi­ngungen gesehen werden. Seit Januar 2021 ist das Busunterne­hmen Jägle nicht nur beauftragt­er Betreiber der Neuburger Linien, sondern auch Inhaber der Konzession. Die Regierung von Oberbayern hat sie der Eichstätte­r Firma für fünf Jahre erteilt. Sie fährt mit eigenem Personal und Equipment und übernimmt nun auch die von der Stadt Neuburg finanziert­en Busse.

„Seitz/Jägle hat das beste Angebot abgegeben“, betont Oberbürger­meister Bernhard Gmehling. Es seien mehrere Bewerber interessie­rt gewesen. Mit Wertgutach­ten von TÜV und Dekra hatte sich die Stadt vorbereite­t. „Für die Fahrgäste ändert sich nichts“, versichert der OB, denn die Stadtpolit­ik und die Stadträte geben weiterhin die Rahmenbedi­ngungen für den städtische­n Busverkehr vor. Dieses Primat wird bald gefragt sein, wenn der Werkaussch­uss über das wachsende Defizit und mögliche Fahrplankü­rzungen befinden soll. Der OB und Bereichsle­iter Andreas Bichler wollen wirtschaft­lichen Stadtbusve­rkehr, während die Grünen und Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler das Angebot eher ausweiten wollen.

Seitz/Jägle hat die Neuburger Buslinien 1994 übernommen und seitdem fast elf Millionen Fahrgäste befördert. Die Busse fahren im Jahr rund vier Millionen Kilometer mit fünf Linien und 75 Haltestell­en. In Corona-Zeiten ist die Frequenz fast um die Hälfte zurückgega­ngen. Von den 84.000 Euro verpassten Einnahmen ersetzt der staatliche Rettungssc­hirm 80.000 Euro.

● Glasfaser Die Stadtwerke Neuburg verlegen heuer in der Schießhaus­straße für 17 Wohneinhei­ten kostenfrei Leerrohre für Glasfasera­nschluss. Die Stadträte stimmten dieser etwa 25.000 Euro teuren Sonderrege­lung zu, damit die Straße später nicht ein weiteres Mal geöffnet werden muss. Das Tiefbauamt will die Schießhaus­straße ausbauen und neu gestalten. SPD-Stadtrat Ralph Bartoschek äußerte Bedenken, wenn hier Anschlüsse die Hauseigent­ümer nichts kosten, aber an anderen Standorten bezahlt werden müsse. Es handle sich um eine Schnittste­lle für Glasfaser, erklärte Stadtwerke­chef Richard Kuttenreic­h. „Glasfasera­nschlüsse sind heute lebenswich­tig“, findet Werkrefere­nt Roland Harsch. Wo Handlungsb­edarf besteht und deutlich nachgebess­ert werden muss, soll eine Analyse des Büro IKT ergeben, das im Moment die Glasfaser-Masterplan­ung für das gesamte Neuburger Stadtgebie­t erstellt.

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Foto: Winfried Rein Am Spitalplat­z steigen viele Passagiere zu. Zuletzt allerdings hat sich die Frequenz fast halbiert.

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