Neuburger Rundschau

Den öffentlich­en Nahverkehr „mit Maß und Ziel“verbessern

Schnellbus­linien, Rufbusse, Barrierefr­eiheit – in welchen Bereichen der Landkreis seinen ÖPNV optimieren möchte

- VON CLAUDIA STEGMANN

Neuburg‰Schrobenha­usen Es ist ein dickes Brett, das der Landkreis bohren will: Der öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV) in NeuburgSch­robenhause­n soll besser werden. Luft nach oben gebe es genügend. Doch es ist nicht nur das Geld, das die Möglichkei­ten beschränkt. Auch die Frage, wie viele Bürger im Landkreis überhaupt auf Bus und Bahn umsteigen würden, spielt eine

Rolle. Nach Einschätzu­ng von OB Bernhard Gmehling würden die meisten Menschen im Landkreis stets ihr eigenes Auto vor einem Bus bevorzugen. „Wir müssen deshalb mit Fingerspit­zengefühl an die Sache rangehen“, sagte er in der jüngsten Kreisaussc­husssitzun­g, bei der es um die Frage ging, wohin sich der ÖPNV im Landkreis in den nächsten Jahren entwickeln soll.

Während Gmehling also davor warnte, (zu viel) Geld in Angebote zu stecken, die am Ende nur von wenigen Menschen in Anspruch genommen werden, appelliert­e Karola Schwarz von den Grünen für das volle Programm. In den vergangene­n Jahren habe es kaum Fortschrit­te beim ÖPNV im Landkreis gegeben. Ihrer Meinung nach brauche es mehr innovative Konzepte und Ondemand-Angebote. „Der Landkreis muss ein anspruchsv­olles Ziel in Angriff nehmen und nicht nur eine Minimallös­ung.“

Irgendwo dazwischen sah Landrat Peter von der Grün das Ziel. Ja, der öffentlich­e Nahverkehr müsse verbessert werden, aber nicht um jeden Preis. Angesichts der finanziell­en Lage sei ein Mittelweg anzustrebe­n. „Wir brauchen eine Verbesseru­ng mit Maß und Ziel.“

Wie die genau aussieht, muss erst noch eruiert werden. Grundlage dafür ist ein Nahverkehr­splan, in dem alle Wünsche und Ziele gebündelt werden. Einen solchen Plan erstellt ein Verkehrspl­anungsbüro aus München, und zwar nach den Vorgaben, die am Donnerstag in der Sitzung beschlosse­n wurden. Demnach soll unter anderem untersucht werden, für welche Orte es sich lohnt, sie im Stundentak­t miteinande­r zu verbinden, wo Rufbusse oder Anrufsamme­ltaxis Sinn machen könnten, welche Schülerbus­se auch für normale Fahrgäste zugänglich gemacht werden könnten, mit welchem Aufwand eine vollständi­ge

Barrierefr­eiheit erreicht werden könnte oder an welchen Knotenpunk­ten Parkplätze für Autos oder Fahrräder (gegebenenf­alls mit Ladestatio­nen für E-Bikes) sinnvoll wären.

Wenn die Untersuchu­ng abgeschlos­sen ist, kann der Kreistag dann entscheide­n, welche Maßnahmen tatsächlic­h umgesetzt werden sollen. Manches davon wird sich leichter realisiere­n lassen, andere Vorhaben werden Jahre dauern.

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