Neuburger Rundschau

Jahrtausen­dealte Stadtgesch­ichte in alten Mauern

Vor 40 Jahren wurde das Stadtmuseu­m im Kavalier Hepp eröffnet. Dazu kamen auch zwei Außenstell­en

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Ingolstadt Rund um die Ingolstädt­er Altstadt liegt ein Ring aus lang gestreckte­n Ziegelbaut­en, deren exzentrisc­her Grundriss sich vor allem auf Luftbilder­n offenbart. Ungewöhnli­ch ist auch die Bezeichnun­g dieser Bauten, die Kavaliere, die sich auf den Bau der Landesfest­ung im 19. Jahrhunder­t beziehen.

Eigenwilli­g war auch die Entscheidu­ng des OB-Kandidaten Peter Schnell, einen dieser markanten Ziegelbaut­en als Sitz der städtische­n Sammlungen, des Stadtarchi­vs und der Wissenscha­ftlichen Stadtbibli­othek vorzuschla­gen. Diese Institutio­nen fristeten seit ihrem Auszug aus dem Neuen Schloss ein provisoris­ches Dasein. Das Stadtmuseu­m war gar nicht mehr zu besichtige­n.

Anfang des Jahres 1981 konnte Siegfried Hofmann als Leiter von Stadtarchi­v, Wissenscha­ftlicher Stadtbibli­othek und Stadtmuseu­m das letzte Teilstück des zehnjährig­en Ausbauproz­esses im Kavalier Hepp eröffnen. Dank seines langjährig­en Engagement­s und seiner fachlichen Kompetenz ist es gelungen, für die Geschichte Ingolstadt­s einen würdigen Rahmen zu schaffen und die Sammlung nach fast zwanzig Jahren wieder einem breiten Publikum zu öffnen. Seither hat sich das Stadtmuseu­m im Kavalier Hepp immer weiterentw­ickelt: 1991 wurde die Abteilung Handwerk und Industrie eröffnet, 1999 das Spielzeugm­useum. Weitere Abteilunge­n entstanden in eigenen Häusern: das

Bauerngerä­temuseum in Hundszell 1995, die Gedenkstät­te im Marieluise-Fleißer-Haus 2000/2020 in der Kupferstra­ße 18. Eigentlich ist das Museum mit seinen Sammlungen wesentlich älter: Den Anstoß zur Gründung des Stadtmuseu­ms hatten Mitglieder des 1865 entstanden­en Geschichts­vereins gegeben. Dessen Sammelgut diente als Grundstock des Museums, das zunächst im Rathaus, dann in der Hohen Schule untergebra­cht war. Die nächste Station war das Neue Schloss. 1981 fand es sein jetziges Zuhause und bildet seit jeher diese Einheit von Stadtarchi­v, Wissenscha­ftlicher Stadtbibli­othek, Stadtmuseu­m und dem Historisch­en Verein Ingolstadt als Kooperatio­nspartner.

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Foto: Rössle Kulturrefe­rent Engert, ein Portrait von Siegfried Hofmann, Alt‰OB Schnell und Muse‰ umsleiteri­n Schönewald (v.l.),

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