Neuburger Rundschau

Königsmoos bleibt auf gutem Kurs

Bürgermeis­ter Heiner Seißler blickt zuversicht­lich in Richtung Zukunft

- Text: hama

Als „gute Kombinatio­n zum Leben und Arbeiten“, beschreibt Bürgermeis­ter Heinrich Seißler die Moosgemein­de Königsmoos. „Wer seine Ruhe auf dem Land haben will, findet hier Lebensqual­ität, ist aber dank guter Verkehrsan­bindung auch schnell in Ingolstadt, Neuburg, Schrobenha­usen oder Augsburg“, erklärt er und verweist zusätzlich noch auf die reizvolle Mooslandsc­haft. Königsmoos prosperier­t, hat mittlerwei­le 4906 Einwohner und mit Nebenwohns­itz sogar schon die 5000er Marke geknackt. 61 Geburten und nur 24 Sterbefäll­e (Vorjahr: 37) sowie ein Plus von 31 aus Zu- und Wegzügen schufen die positive Bilanz. Etliche Investitio­nen stehen auf Seißlers Agenda, entspreche­nd hoch ist der Haushalt. Er belief sich im vergangene­n Jahr auf 12,5 Millionen Euro und wird sich auch heuer voraussich­tlich wieder zwischen zwölf und 13 Millionen einpendeln. Wichtigste­s Großprojek­t im vergangene­n Jahr war der 1,4 Millionen Euro teure Neubau des Untermaxfe­lder Feuerwehrh­auses. Heuer wird die Kommune etwa 2,5 Millionen Euro in die Vorfinanzi­erung der Baugebiets­erschließu­ng der Bürgermeis­terBitterw­olf-Straße in Untermaxfe­ld und das Kirchfeld in Ludwigsmoo­s investiere­n. Hier werden im Frühjahr 32 beziehungs­weise 40 Bauplätze nach einem Punktesyst­em vergeben. Innovativ ist das Kalte Nahwärmene­tz für beide Baugebiete. Ein Dauerbrenn­er neben der Brücken- und Radwegsani­erung bleibt der Gehwegneub­au nach Ehekirchen. „Daran wollen wir weiterarbe­iten und auch den Radweg nach Berg im Gau entlang der Staatstraß­e 2046 vorantreib­en“, erzählt Seißler. Coronabedi­ngt seien einige Bauvorhabe­n ins Hintertref­fen geraten, bei den Baugebiete­n wurde er schätzungs­weise um ein ganzes Jahr zurückgewo­rfen, weil einige Treffen mit dem Planungsbü­ro nicht möglich waren. Auch beim Brückenbau will er deshalb heuer Gas geben. Die Pläne für die Brücken Richtung Sandizell und über die Ach zwischen Ludwigsmoo­s und Klingsmoos sind bereits in Arbeit

. Bei den Geh- und Radwegen geht er mit dem Gemeindera­t, mit dem die Zusammenar­beit gut laufe, weiterhin den Weg, immer wieder größere Abschnitte neu zu asphaltier­en, „jeweils dort, wo die größten Risse sind“. Gemeinsam mit der Gemeinde Karlshuld wird die Kläranlage saniert und für die Zukunft fit gemacht. „Alles war zäher, es zog sich viel länger hin, wir traten auf der Stelle aufgrund der Kontaktbes­chränkunge­n“, lautet Seißlers persönlich­es Fazit über das Corona-Jahr. Eigentlich sei mehr Zeit zur Verfügung gestanden, dennoch ging vieles nicht wirklich voran. Das galt wohl auch für andere Behörden. Für den Dorfladen Klingsmoos fehlt noch die Zuschussbe­willigung, der Bauplan ist genehmigt, sodass der Bürgermeis­ter hofft, bald loslegen und Ende 2021 den Dorfladen eröffnen zu können. 215.000 Euro steckt die Kommune in den DSL-Ausbau in Achhäuser und der Kehrhofstr­aße – eine wichtige Infrastruk­turverbess­erung für die Bürger. Die können auch mit der Kinderbetr­euung zufrieden sein. Mit acht Kindergart­engruppen und vier Krippengru­ppen ist Königsmoos gut aufgestell­t. Platz wäre im neuesten Gebäude der Kita auch noch für eine fünfte Krippengru­ppe. Mehr Kopfzerbre­chen macht Seißler der 2025 rechtsgült­ig werdende Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung für Grundschul­kinder. „Das könnte schwierig werden, hier müssen sich Verwaltung und Gemeindera­t intensiv Gedanken machen“, meint er mit Blick auf die Raumsituat­ion an der Schule, wo derzeit 198 Kinder in zehn Klassen unterricht­et werden.

Gefragt nach geselligen Höhepunkte­n, winkt der Untermaxfe­lder bedauernd ab. Zwei 100-jährige Vereinsjub­iläen – Klingsmoos­er Burschen- und Mädchenver­ein und Untermaxfe­lder Soldaten und Kriegerver­ein – mussten coronabedi­ngt abgesagt werden. Seißler hofft nun mit und für die Vereine, dass die Feste heuer nachgeholt werden können. „Ich hätte nie gedacht, dass mir die geselligen Veranstalt­ungen so fehlen würden“, sinniert er. Anfangs sei es ja noch ganz schön gewesen, an den Wochenende­n zuhause zu sein, doch nun vermisst er ganz besonders die persönlich­en Treffen mit seinen Bürgern. Geburtstag­sbesuche seien ihm stets sehr wichtig gewesen, ebenso der letzte Dienst an seinen Gemeindegl­iedern, die Beerdigung. Auch er selbst konnte seinen 60. Geburtstag nur im kleinen Kreis feiern.

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Das Untermaxfe­lder Feuerwehrh­aus ist fertig und schon seit etwa einem Jahr bezogen, doch die Einweihung­s‰ feier musste coronabedi­ngt abgesagt werden.
 ??  ?? Heiner Seißler, Bürgermeis­ter von Königsmoos, vermisst die Treffen mit seinen Bürgern. In seinem Büro trennt ihn eine Glaswand von möglichen Besuchern.
Heiner Seißler, Bürgermeis­ter von Königsmoos, vermisst die Treffen mit seinen Bürgern. In seinem Büro trennt ihn eine Glaswand von möglichen Besuchern.

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