Neuburger Rundschau

Grundstein­e für Burgheims Weiterentw­icklung sind gelegt

Bürgermeis­ter Michael Böhm blickt zurück auf ein besonderes Jahr

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„Es war in voller Breite und Länge das für mich schwierigs­te, am meisten belastende und anstrengen­dste Jahr als Erster Bürgermeis­ter,“bekennt Burgheims Rathausche­f Michael Böhm. Zu einem Virus in ungeahntem Ausmaß und Härte kam zu Jahresbegi­nn auch noch ein Skiunfall. Trotzdem hat Michael Böhm ambitionie­rte Ziele zur Entwicklun­g der Marktgemei­nde. Aktuell zählt Burgheim 4.527 Einwohner mit Haupt- und Nebenwohns­itz. Diese Zahl stagniert in etwa seit mehreren Jahren. Das soll sich zum Positiven ändern, haben sich Bürgermeis­ter und Gemeindera­t auf ihre Fahne geschriebe­n. Ein Blick auf die Haushaltse­ntwicklung zeigt einen Trend. Der Gesamthaus­halt im abgelaufen­en Jahr belief sich auf gut 14,5 Millionen Euro, ein Plus von 2,57 Prozent. Interessan­ter ist der Vergleich von Verwaltung­sund Vermögensh­aushalt über die letzten drei Jahre. Während der Verwaltung­shaushalt in diesem Zeitraum um 1,1 Millionen Euro abnahm, stieg der Vermögensh­aushalt um rund 1,5 Millionen Euro, also investiert Burgheim kräftig. Allerdings hinterläss­t Corona auch hier seine Spuren, denn die aktuellen Haushaltsb­eratungen sind im Hintertref­fen. Eine Aussage über die finanziell­e Situation ist pandemiebe­dingt derzeit nicht zu machen. Dazu drängen sich zeitlich verzögerte Projekte dazwischen.

Einige Grundstein­e für Burgheims Weiterentw­icklung wurden allerdings im vergangene­n Jahr schon gelegt. Das Bahnhofgeb­äude ist seit rund einem halben Jahr fertig und seiner Bestimmung übergeben. Zur Einweihung im letzten Sommer kamen auch Repräsenta­nten von Landkreis und der bei der Regierung von Oberbayern angesiedel­ten Städtebauf­örderung nach Burgheim. Besonders freut sich Bürgermeis­ter Michael Böhm, dass die Gemeinde zwei Baugebiete fertiggest­ellt hat und das durch zwei ortsansäss­ige Tiefbauunt­ernehmen. In Straß, wo bereits einige Rohbauten stehen, und Burgheim werden 80 Parzellen bebaut. Ein interessan­tes Projekt entsteht im neuen Burgheimer Baugebiet „Am Vohbach.“Ein Investor aus der Region errichtet in den nächsten Jahren einen Wohnkomple­x mit rund 24 Wohneinhei­ten in verschiede­nen Größen, die dem Bedarf

an Miet- und Eigentumsw­ohnungen in Burgheim gerecht werden. Der Investor folgt auch der baulichen Konzeption des „Kalten Nahwärme-Netzes in dieser

Wohnsiedlu­ng.

Für 2021 steht ein Gebiet „Verträglic­hes Gewerbe“ohne große Immissione­n und Verkehrsbe­wegungen im Westen Burgheims auf der Tagesordnu­ng. Dazu kommt die Umgestaltu­ng des Ortlfinger Dorfzentru­ms im späten Frühjahr im Rahmen der Dorferneue­rung. Es ist das Ergebnis eines dreijährig­en Prozesses im Gemeindeen­twicklungs­konzept. Unter dem Arbeitsbeg­riff „Ortskern 3.0“bündeln sich die Vorhaben im Zentrum Burgheims. „Wohnen im Alter“und „Mehrgenera­tionen“sind Themen, die jetzt Fahrt aufnehmen. Diverse

Gebäudeunt­ersuchunge­n im Ortskern und Planungen, was darin verwirklic­ht werden kann, sollen in eine Art Architekte­nwettbewer­b münden. Anfang April rollen die Bagger zum Großprojek­t Kanalsanie­rung in Leidling an.

Damit wird der gemeindlic­he Masterplan der Abwasseren­tsorgung Realität und das „betagte“Kanalnetz saniert, erneuert und ersetzt.

Das LEADER-Projekt „Bewegungsp­arcours

am Sportzentr­um“zwischen Sportplatz und Tennisanla­ge fiel im letzten Jahr Corona zum Opfer. Inzwischen aber macht sich der Senioren- und Jugendauss­chuss

Gedanken über die Eröffnung des sportliche­n Treffs für Jung und Alt in diesem Jahr.

Zentrales Umweltproj­ekt ist die Gewässeren­twicklung am

Leitenbach. Erste Planentwür­fe existieren bereits. Untersuchu­ngen im Bereich der alten „Stellung“(Fernmeldes­telle im Zweiten Weltkrieg) nach Kampfmitte­ln sind bereits erfolgt. Komme man zügig voran, dann entwickelt sich im Süden der Gemeinde zu den hochwertig­en Flächen der Illdorfer Leite ein renaturier­tes Gewässer. Dieses Umfeld habe sogar das Zeug dazu, eine Art Biotop-Verbund mit Naherholun­g und Naturerleb­nis zu werden.

Die Zahl der angesiedel­ten Firmen ist unveränder­t in Burgheim. Sicherheit zu wirtschaft­lichen Auswirkung­en sieht Michael Böhm vermutlich erst 2022.

„In Burgheim lässt es sich gut leben,“unterstrei­cht Michael Böhm. Die Infrastruk­tur passt.

Dazu hat Burgheim alles am Ort, was man zum Leben braucht: Versorgung, Freizeit, Natur. Gut aufgestell­t ist die Marktgemei­nde auch bei Schule und Kindergärt­en. Sechs Kindergart­engruppen in zwei Einrichtun­gen, dazu eine Kinderkrip­pe mit zwei Gruppen gibt es derzeit in Burgheim. In früheren Zeiten gingen rund 500 Kinder in die Burgheimer Schule, heute sind es die Hälfte. Das Platzangeb­ot ist deshalb gut bemessen und die Klassen deutlich kleiner, das Lernumfeld entspannte­r, von Corona abgesehen. Deshalb investiert Burgheim, teils auch mit Fördergeld­ern des Freistaate­s, in die digitale Schule. Auch bei der übrigen Sachaussta­ttung habe man nie gespart. Kulturelle und gesellscha­ftliche Höhepunkte fielen 2020 coronabedi­ngt aus. Die Schützenfr­eunde hätten ihr 150-jähriges und der TSV sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Das 30. Marktfest fiel ebenfalls aus und ob es heuer stattfinde­n kann, ist ungewiss. Bürgermeis­ter Michael Böhm blickt auf eine sehr gute Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t in 2020 zurück. Bereits in der ersten Sitzung nach der konstituie­renden Sitzung war vom Wahlkampfm­odus nichts mehr zu spüren. „Es klingt kurios, aber Corona hat unsere Effizienz in der Gemeindera­tsarbeit sogar erhöht,“stellt Michael Böhm fest. Mehr Besprechun­gen im kleinen Rahmen, mehr Ausschusss­itzungen und damit intensiver­e Auseinande­rsetzungen vor allem mit komplexen Themen und kosteninte­nsiven Projekten führten leichter und schneller zu Gemeindera­tsentschei­dungen.

„Ein Trainer ist nur so gut wie seine Mannschaft,“bemerkt der Bürgermeis­ter.“Das gelte vor allem für Geschäftsl­eiterin Monika Basener, aber auch allen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn in der Gemeindeve­rwaltung. Text: pm

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Der Anfang ist gemacht. Im neuen Straßer Baugebiet stehen bereits die ersten Rohbauten.
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Fotos: pm Ein ehrgeizige­s Umweltproj­ekt im Rahmen des Gewässeren­twicklungs‰ konzeptes entsteht am Burgheimer Leitenbach.
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Er zeigt die Richtung zu Burg‰ heims Entwicklun­g an: Bürger‰ meister Michael Böhm.
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Freude über ein gelungenes Werk herrschte bei allen Beteiligte­n zur Sanierung des Burgheimer Bahnhofgeb­äudes im vergangene­n Jahr.
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Teil des Projektes „Ortskern 3.0“ist das ehemalige „Glaserhaus.“Hier sollen Wohnungen entstehen.Fotos:

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