Neuburger Rundschau

Mori tritt zurück

Tokio benötigt einen neuen Organisati­onschef für die Sommerspie­le

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Tokio Japans Olympia-Organisati­onschef Yoshiro Mori ist wegen eines Skandals um sexistisch­e Kommentare zurückgetr­eten. Der 83 Jahre alte ehemalige Regierungs­chef gab seinen Rückzug am Freitag wie erwartet offiziell bekannt. Er hatte vergangene Woche bei einer Vorstandss­itzung des OK gesagt, dass Sitzungen mit Frauen sich in die Länge zögen, weil die miteinande­r konkurrier­enden Frauen alle reden wollten. Daraufhin war in Japan und auch internatio­nal ein Sturm der Entrüstung entbrannt.

Als Kandidat für seine Nachfolge gilt Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto. „Die Regierung wird weitere Anstrengun­gen unternehme­n, um das Vertrauen wiederherz­ustellen und das große Konzept der Vielfalt und Harmonie im Inund Ausland zu verbreiten“, sagte Hashimoto am Freitag. Der Eklat um Mori drohte das durch diverse Probleme wie anfänglich­e Plagiatsvo­rwürfe um das Olympia-Logo, explodiere­nde Kosten und die coronabedi­ngte Verschiebu­ng ohnehin schon belastete Image der Spiele weiter zu beschädige­n. In Umfragen sprachen sich mehr als 80 Prozent der befragten Japaner dafür aus, die Spiele angesichts der andauernde­n Pandemie erneut zu verschiebe­n oder ganz abzusagen. Doch Japans Olympia-Macher halten daran fest, die Spiele am 23. Juli zu eröffnen. Zunächst hatte es geheißen, der Bürgermeis­ter des Olympische­n Dorfes, Saburo Kawabuchi, solle Mori ersetzen. Der 84-Jährige war früher Präsident des Fußballver­bandes. Seine „unangemess­enen“Äußerungen hätten „viel Chaos“angerichte­t, sagte Mori auf einer Sondersitz­ung des OK und entschuldi­gte sich erneut.

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