Alle gleich behandeln
Sollen Corona-Regeln für Geimpfte aufgehoben werden? Fachleute raten davon ab
Endlich geschützt! Das können jeden Tag mehr Leute von sich sagen. Über eine Million Menschen haben inzwischen die nötigen zwei Spritzen mit Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten. Zum Vergleich: So viele Einwohner hat etwa die Großstadt München. In ganz Deutschland leben aber mehr als 80 Millionen Menschen.
An dem Unterschied sieht man: Noch sind eher wenig Menschen vor dem Virus geschützt. Trotzdem ist schon davon die Rede, ob man die Einschränkungen für Geimpfte aufheben sollte. Schließlich sind viele Menschen inzwischen sehr erschöpft vom Corona-Alltag. Außerdem nehmen uns die Regeln wichtige Freiheiten.
Dennoch haben die Fachleute im Deutschen Ethikrat unlängst erst mal von Extra-Regeln für Geimpfte abgeraten. Im Ethikrat treffen sich Experten, die sich zum Beispiel mit Recht oder
Medizin auskennen. Sie tauschen ihr Wissen über bestimmte Fragen aus. Dann geben sie Ratschläge für unser Zusammenleben.
Die Fachleute nannten vor allem einen Grund, warum die Regeln weiterhin gelten sollten. Denn die Impfung schützt zwar die eigene Gesundheit. Das Problem ist aber: Es ist nicht klar, ob Geimpfte das Virus nicht trotzdem verbreiten und andere anstecken können. Deshalb sollte es erst mal bei den gleichen Regeln für alle bleiben.
Zu einer Ausnahme raten die Fachleute aber. Sie betrifft die sehr alten Menschen in den Heimen. Denn die hätten unter den extremen Einschränkungen mehr gelitten als viele andere. Zum Beispiel, weil sie gar keinen Besuch mehr bekommen durften. Die Fachleute meinen: Sind in einem Heim alle geimpft, sollte man diese Einschränkungen möglichst bald aufheben. Gleichzeitig müsse man weiter auf Schutz achten. So würden aber Nachteile etwas ausgeglichen. Die Fachleute machten außerdem Hoffnung: Je mehr Menschen geimpft sind, desto eher können wir nach und nach in unser normales Leben zurückkehren.