Der „TSVWeg“wird wieder geöffnet
Die Stadt Neuburg und der Wittelsbacher Ausgleichsfonds finden beim „Waldgipfel“einen Kompromiss. Furchen des Harvesters werden beseitigt. In Zukunft kommen weitere Wegesicherungen
Neuburg Der Englische Garten wird für Spaziergänger und Sportler wieder weitgehend zugänglich und der Weg zwischen TSV-Platz und Hallenbad soll bald geöffnet werden. Das heißt, die Baumbarrieren verschwinden, außerdem lässt der Waldbesitzer die tiefen Furchen des Harvesters beseitigen. Das ist das Ergebnis des „Waldgipfels“am Montag im Neuburger Rathaus.
Der nördliche Weg in Dammnähe bleibt weiterhin gesperrt und samt Umgriff als Naturbiotop sich selbst überlassen. „Dieser Verzicht ist vertretbar, dafür kann man den Dammnebenweg nutzen“, erklärte OB Bernhard Gmehling in einer Pressekonferenz nach dem „Gipfel“. Der OB hatte dazu als Vermittler eingeladen. Neben ihm nahmen WAF-Forstdirektor Peter Niggemeyer, Naturschutzbeauftragter Siegfried Geißler, Pressesprecher Bernhard Mahler, Rechtsdirektor Ralf Rick, Stadtrat Norbert Mages und die stellvertretende Landrätin Sabine Schneider teil.
Der gefundene Kompromiss entspricht dem „Hornung-Plan“. Der Förster und Stadtrat hatte von Beginn an gesagt, dass man für einen Naturschutz-Ausgleich nicht beliebte Spazierwege sperren müsse. Entlang des TSV-Weges steht etwa ein Dutzend kranker Biotopbäume mit Fledermaus- oder Spechtlöchern. Sie werden jetzt gefällt, einige dürfen als Torso stehenbleiben. Außerdem kommen die quer gelegten Stämme und Baumkronen weg. „Ich gehe davon aus, dass das zügig noch im Februar abgearbeitet wird“, hofft Alfred Hornung. Am Mittwoch legen die Beteiligten vor Ort die Maßnahmen der Verkehrssicherung fest. Die Wegesicherung und die Kosten teilen sich Stadt und WAF.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zeigt sowohl Verständnis für die Proteste der Bevölkerung als auch für die Belange des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) als Waldbesitzer. „Der WAF trägt Verantwortung, weil er haftet“, so OB Gmehling, deshalb müsse er besonders die Wege im Blick behalten. Bei Kontrolle und Ausschnitt im Englischen Garten hilft auch die Stadtgärtnerei.
Bei der Holzentnahme östlich des TSV-Geländes seien vorwiegend Eschen und nur in Einzelfällen Buchen „und eine Eiche“gefällt worden, so Alfred Hornung. Nachdem aber das Eschentriebsterben vermutlich weitergehe, sei auch in Zukunft mit der Fällung angeschlagener Bäume im Englischen Garten zu rechnen. „Das wird andere Bereiche betreffen“, so der Oberbürgermeister, „und wir werden dazu im Vorfeld eine Expertengruppe zusammenholen und darüber informieren.“Das erhöhe die Akzeptanz „und kann Naturschutz und Erholungsfunktion besser zusammenbringen“, meint Kreis-Naturschutzreferent Siegfried Geißler.
Flächige Betretungsverbote im Englischen Garten gibt es nicht.
Wer den Wald betritt, tut es auf eigene Gefahr. „Aber es ist kein Quadratmeter Wald gesperrt“, betont Förster Alfred Hornung. An einen Erwerb des stadtnahen Auwaldes, der gleichzeitig im FFH-Gebiet liegt, denke die Stadt derzeit nicht, so OB Bernhard Gmehling. Der Englische Garten umfasst etwa 65 bis 70 Hektar, der zum Biotop erklärte Bereich nimmt etwa sechs Hektar ein.