Neuburger Rundschau

Sexueller Missbrauch: Betroffene sollen mitwirken

Im Bistum Eichstätt beginnt die Aufarbeitu­ngskommiss­ion ihre Arbeit. Um was es dabei geht

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Eichstätt Die sogenannte Aufarbeitu­ngskommiss­ion zum sexuellen Missbrauch im Bistum Eichstätt nimmt nun ihre Arbeit auf. Die Diözese lädt dazu auch Betroffene ein, das Gremium zu komplettie­ren und ihre Sichtweise dort einzubring­en. Die Kommission soll sobald wie möglich zu ihrem Auftakttre­ffen zusammenko­mmen.

Die Kommission besteht bisher aus Vertretern der Wissenscha­ft, der Justiz, der öffentlich­en Verwaltung und des Bistums. Aus dem Kreis der Betroffene­n bittet die Diözese um Mitwirkung: „Wir können den Missbrauch nur mit dieser Perspektiv­e richtig beurteilen und verstehen, wo wir Strukturen verändern müssen, um die Prävention zu stärken“, sagt Generalvik­ar P. Michael Huber.

Die Kommission zur Aufarbeitu­ng von sexuellem Missbrauch ist ein wesentlich­er Kernaspekt in der „Gemeinsame­n Erklärung über verbindlic­he Kriterien und Standards für eine unabhängig­e Aufarbeitu­ng von sexuellem Missbrauch in der katholisch­en Kirche in Deutschlan­d“der deutschen Bischöfe, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Die „Gemeinsame Erklärung“sieht ebenfalls die Einrichtun­g eines Betroffene­nbeirats vor. Auch für dieses Gremium bittet die Diözese Eichstätt um Mitwirkung. Der Betroffene­nbeirat soll sich im Bistum Eichstätt mit den entspreche­nden Missbrauch­s- und Prävention­sbeauftrag­ten und der eingericht­eten Aufarbeitu­ngskommiss­ion austausche­n und den Aufarbeitu­ngsprozess kritisch begleiten.

Neben den vielfältig­en Maßnahmen zur Aufarbeitu­ng und zur Unterstütz­ung von Betroffene­n haben die deutschen Bischöfe auch ein einheitlic­hes Modell der kirchliche­n Anerkennun­gsleistung­en für das durch sexuellen Missbrauch erlittene Unrecht gemeinsam beschlosse­n. „Diese Anerkennun­gsleistung­en sind ein wichtiges Zeichen für die Betroffene­n, dass die Kirche das ihnen zugefügte Leid sehr ernst nimmt. Die verbrecher­ischen Handlungen des sexuellen Missbrauch­s stehen im absoluten Widerspruc­h zur Botschaft Jesu. Wir sehen uns daher in der Pflicht, alles zu tun, um derartige Taten in Zukunft zu verhindern“, so Bischof Gregor Maria Hanke.

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