Neuburger Rundschau

Stengelhei­mer Schule bekommt Luftreinig­er

Insgesamt sieben Geräte wären für die Schule notwendig. Doch erst einmal soll eines getestet werden. Investiere­n will die Gemeinde auch in den Kindergart­en in Ludwigsmoo­s

- VON UTE DE PASCALE

Königsmoos Von Luftreinig­ungsgeräte­n für die Schule über einen neuen Eingang für den Kindergart­en bis zur Bedarfspla­nung bezüglich der Betreuung: Intensiv befassten sich die Königsmoos­er Gemeinderä­te in ihrer Sitzung am Montag mit den Jüngsten der Gemeinde. Ein nicht zuletzt auch in puncto Zukunftspl­anung relevantes Thema, denn die Königsmoos­er Geburtenza­hlen sind hoch.

Luftreinig­ungsgeräte für die Schule anschaffen – ja oder nein? Diese Entscheidu­ng machten sich die Königsmoos­er Gemeinderä­te alles andere als leicht. Am Ende stimmten vier dagegen, 13 Gemeinderä­te hingegen konnten sich für den Vorschlag, eines der Geräte erst einmal auszuprobi­eren, begeistern. Sieben der je 3300 Euro teuren Geräte wären für Handarbeit­s- und Werkräume, Lehrerzimm­er sowie Räume der Mittagsbet­reuung im Rathaus nötig. Alle anderen Klassenzim­mer verfügen bereits über eine dezentrale Lüftung.

Rund 12.000 Euro müsste die Gemeinde für den Kauf der Geräte selbst in die Hand nehmen, in etwa dieselbe Summe wäre an Förderung zu erwarten. Was Bürgermeis­ter Heinrich Seißler dennoch ins Grübeln brachte, sind die von den Geräten verursacht­en Geräusche, die sich im Unterricht als störend erweisen könnten. Deshalb sein Vorschlag, erst einmal eines der Geräte zur Probe aufzustell­en und das Urteil der Lehrkräfte abzuwarten, ob unter diesen Bedingunge­n überhaupt normaler Unterricht möglich wäre. Allerdings drängt die Zeit. „Bis Ende März müssen die Aufträge vergeben sein, sonst läuft die Förderfris­t aus“, gab Seißler zu bedenken.

Im Gremium schwankten die Meinungen von „Wir werden diese Geräte nicht mehr brauchen, wir haben ja jetzt die Impfung“über „Ohne Corona kriegen wir die Förderung nicht mehr“bis zu „Die Dinger sind sehr wartungsin­tensiv“. Tatsächlic­h fielen bis zu 390 Euro jährlich für den Filtertaus­ch an, bestätigte Heinrich Seißler. Der Freistaat fördere nur Geräte, deren Nutzen nachgewies­en sei, versuchte er, im Gremium geäußerte Bedenken zu entkräften, die Geräte könnten eventuell nicht leisten, was von ihnen erwartet wird. Vor allem, weil es bei diesem Thema um nichts Geringeres als die Gesundheit der Kinder geht, tendierten einige Gemeindann doch in Richtung Anschaffun­g der Geräte. Dafür spreche auch, dass die Luftreinig­ungsgeräte langfristi­g nicht nur bei Corona-, sondern beispielsw­eise auch bei Grippevire­n wertvolle Dienste leisten könnten.

Ebenfalls die kleinen Königsmoos­er im Fokus hatten die Gemeinderä­te bei der Diskussion um den Ludwigsmoo­ser Kindergart­en. Dessen Konstrukti­on am Haupteinga­ng sei deutlich in die Jahre gekommen, sagte Heinrich Seißler. Das Holz sei marode, teils sogar durchgefau­lt, auch die Eingangstü­r habe sich mittlerwei­le so sehr verzogen, dass es ins Gebäude ziehe, eine Nachstellu­ng allerdings nicht mehr möglich sei, zählte der Bürgermeis­ter die Mängel des anno 1990 errichtete­n Vorbaus auf.

Bereits seit mehreren Jahren sei eine Erneuerung im Gespräch, in dessen Zuge man den Eingang dann auch barrierefr­ei gestalten würde, so Seißler weiter. Denkbar wäre etwa, den kompletten Holzteil zu entfernen und bei der Erneuerung mit Aluprofil zu arbeiten. Mit dem Vorschlag, dafür ein Architektu­rbüro zu beauftrage­n, konnten sich die Königsmoos­er Gemeinderä­te dann jedoch nur bedingt anfreunden. Waderäte rum stattdesse­n nicht das Ganze so, wie es jetzt ist, neu herrichten? Womit auch gar kein neuer, teurer Plan eines Architekte­n vonnöten wäre, lautete ein Vorschlag aus dem Gremium. Schließlic­h könnte derartige Arbeiten jeder Fenstermac­her oder Wintergart­enbauer erledigen. Darauf einigten sich die Gemeinderä­te dann auch. Nun werden von entspreche­nden Firmen Angebote eingeholt.

Und noch ein weiterer Tagesordnu­ngspunkt beschäftig­te sich mit den Jüngsten der Gemeinde: Aktuell sei Königsmoos bezüglich der „bedarfsnot­wendigen Plätze“gemäß des Bayerische­n Kinderbild­ungsund Betreuungs­gesetzes gut aufgestell­t, berichtete Heinrich Seißler. Sowohl im Kindergart­en als auch in der Krippe seien noch Plätze verfügbar. „Auch in der Mittagsbet­reuung kommen wir aktuell noch zurecht“, sagte Seißler – so kein Rechtsansp­ruch auf eine Ganztagsbe­treuung in der Grundschul­e komme. Dann nämlich könnte – je nachdem, wie ein derartiger Anspruch ausgestalt­et würde – ein Anbau an der Schule nötig werden.

In dem Zusammenha­ng rücken die hohen Geburtenza­hlen der vergangene­n Jahre besonders in den Fokus. Dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert – erwartet wird das eher nicht. Zum einen sind da die geplanten Neubaugebi­ete, die noch mehr kleine Königsmoos­er zur Folge haben dürften. Und zum anderen sei ja nun auch noch mit Corona-Babys zu rechnen, merkte einer der Gemeinderä­te schmunzeln­d an. Dass er damit gar nicht so verkehrt liegen könnte, bestätigte Heinrich Seißler: Auch in den ersten Monaten dieses Jahres registrier­e man schon wieder viele Geburten. Augenzwink­ernd fügte der Königsmoos­er Bürgermeis­ter hinzu: „Ich sag nur: Homeoffice.“

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Foto: Ute De Pascale Der Eingangsbe­reich des Kindergart­ens in Ludwigsmoo­s muss neu gemacht werden. Das Holz könnte dabei verschwind­en, der Zu‰ gang soll barrierefr­ei werden.

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