Inzidenzwert: Das gilt ab Samstag und Montag
Robert-Koch-Institut gibt vor, was für Schulen und Kindertagesbetreuung, private Treffen, Sport, Einzelhandel, Museen oder Kultur gilt. Die Inzidenz wird aber unterschiedlich behandelt. Unterdessen steigen die Infektionszahlen
NeuburgSchrobenhausen Es ist zugegeben nicht einfach, den Überblick zu bewahren, wenn es um die Änderungen der Maßnahmen geht, die Inzidenzschwankungen mit sich bringen. Grundsätzlich ist seit 8. März der vom Robert-Koch-Institut gemessene Wert der Sieben-Tages-Inzidenz der Richtwert für alle zu treffenden Entscheidungen. Wobei es allerdings Unterschiede gibt, für welche Bereiche und ab wann die Werte relevant werden.
Für Schulen und die Kindertagesbetreuung zum Beispiel ist der Inzidenzwert ausschlaggebend, der vom RKI jeweils an einem Freitag gemeldet wird. Er gilt dann jeweils für die Dauer der darauffolgenden Kalenderwoche, also von Montag bis zum Ablauf des folgenden Sonntags.
Da der Wert von Donnerstag (53,4) auf gestrigen Freitag (48,3) noch einmal knapp unter die 50er Marke gerutscht ist, gibt das Landratsamt folgende Regeln bekannt, die ab Montag, 15. März, gelten:
An Grundschulen und der Grundschulstufe der Förderzentren findet voller Präsenzunterricht (das heißt auch ohne Mindestabstand) statt. An weiterführenden und beruflichen Schulen, übrigen Jahrgangsstufen der Förderschulen sowie Staatsinstituten für die Ausbildung von Fach- und Förderlehrern findet in allen Jahrgangsstufen Wechsel- beziehungsweise Präsenzunterricht statt – je nachdem, ob ein Mindestabstand vom 1,5 Metern eingehalten werden kann oder nicht. Die Schulen für Kranke erteilen in Übereinstimmung mit den Hygieneschutzvorschriften der Kliniken entweder Unterricht oder bieten eine Notbetreuung an. Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuung und organisierte Spielgruppen können am Montag regulär öffnen.
Eine andere Einstufung des Inzidenzwertes gilt für private Treffen, den Sport, Einzelhandel, Museen oder Kultur. Hier ist jeweils der Wert ausschlaggebend, der an drei aufeinanderfolgenden Tagen gemessen wird. Gegebenenfalls neue Regelungen greifen dann am Tag nach der Veröffentlichung durch das Landratsamt.
Nachdem der Landkreis zuletzt drei Tage über dem Wert von 35 eingestuft war (Montag und Dienstag lag er noch darunter), sind in Bezug auf die Kontaktbeschränkungen somit ab dem heutigen Samstag, 13. März, private Treffen nur noch von bis zu fünf Personen aus maximal zwei Haushalten möglich (zuletzt zehn Personen aus drei Haushalten). Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. Die bisher geltenden inzidenzabhängigen Regelungen für die Bereiche Einzelhandel, Sport und Kultur bleiben derzeit bestehen.
Weitere Änderungen ergeben sich für diese Bereiche erst dann, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis wieder drei Tage in Folge eine andere Inzidenzeinstufung (zurück unter 35 oder über 50 beziehungsweise 100) erreicht. Sie werden jeweils in der Presse oder auf der Homepage des Landkreises veröffentlicht.
Dies könnte schneller der Fall sein, als sich der ein oder andere, gerade der Einzelhandel, sich das wünschen würde. Zumindest wenn der Trend der vergangenen Tage anhält. Am Freitag meldete das Gesundheitsamt 21 Corona-Neuinfektionen, fünf Personen sind wieder genesen. Aktuell sind damit 95 Landkreisbürger mit SARS-CoV-2 infiziert. Derzeit befinden sich 326 Personen in Quarantäne.
„Hotspot“der Infektionen ist Neuburg mit 35 Infizierten. Es folgen Königsmoos (11), Gachenbach (10), Schrobenhausen (9), Karlshuld (7), Karlskron (6), Weichering (4), Oberhausen und Burgheim (jeweils 3), Rennertshofen und Bergheim (jeweils 2) sowie Aresing, Rohrenfels und Waidhofen (jeweils 1). Aus Berg im Gau, Brunnen, Ehekirchen und Langenmosen wird kein Infizierter gemeldet.
Unter den Neuinfizierten sind auch sieben Mitarbeiter des sogenannten Contact-Tracing-Teams (CTT) des Gesundheitsamtes, also jene Mitarbeiter, die sich um die Kontaktrückverfolgung und um die
Einhaltung der Quarantänebestimmungen kümmern. Sie sitzen in einem Bürogebäude im Industriegebiet Grünau und nehmen mit den Betroffenen lediglich telefonisch Kontakt auf, betont das Landratsamt. Vermutlich, so die Recherche der Behörde, habe nicht ein Mitarbeiter sechs Kollegen angesteckt, sondern es müssen sich mehrere Mitarbeiter parallel infiziert haben. Die Arbeit des Gesundheitsamtes werde durch die Ausfälle nicht beeinträchtigt, heißt es. Es stünden entsprechende Ersatzkollegen zur Verfügung.
In Ingolstadt betrug der Inzidenzwert am Freitag 49,5. Somit gelten dort dieselben Regeln wie im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Infiziert waren am Freitag 89 Personen, also elf mehr als am Vortag. Darunter sind zwei Schüler. Insgesamt wurden für Ingolstadt bisher in 82 Fällen Mutationen nachgewiesen, davon 74 Mal die britische Variante, acht Laborbefunde sind noch ausstehend.