Neuburger Rundschau

Kein Sieg trotz 88 Minuten Überzahl

Der FC Ingolstadt spielt nach einer frühen Roten Karte beim SC Verl beinahe die komplette Partie mit einem Mann mehr. Warum die Schanzer trotz zwischenze­itlicher Führung am Ende nicht über ein 1:1 hinauskomm­en

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Verl/Ingolstadt Der FC Ingolstadt hat beim SC Verl zwei Punkte im Aufstiegsk­ampf verschenkt. Die Schanzer agierten nach einem Platzverwe­is gegen den Gastgeber in der 2. Minute nahezu die komplette Partie in Überzahl, kamen letztlich aber trotz Führung nicht über ein 1:1 hinaus.

„Wir haben zwei Punkte verloren, für uns ist der Endstand bitter“, sagte FCI-Trainer Tomas Oral nach der Partie. Auch Tobias Schröck war verärgert: „Wenn man so lange in Überzahl spielt“, meinte der Verteidige­r, „sollte man die Partie für sich entscheide­n.“Dass es nicht zum Sieg reichte, hatten sich die Schanzer selbst zuzuschrei­ben. Bis zum Führungstr­effer durch Filip Bilbija (48.) waren sie überlegen und spielten nach vorne, danach zogen sie sich jedoch zurück, stellten das Fußballspi­elen ein und wurden mit dem Ausgleich bestraft (77.). „Wir haben keine Ruhe mehr ins Spiel gebracht, manche Spieler haben nicht mehr ihre Normalform erreicht“, meinte Oral, „wir haben in vielen Aktionen zu ängstlich agiert, es war dann ein verdientes 1:1.“

Vor Beginn des Spiels hatte ein Blick auf die Aufstellun­gen für Verwunderu­ng gesorgt. Der SC Verl, der mit 51 Toren über die gefährlich­ste Offensive der Liga verfügte, hatte seine Startelf auf acht Positionen verändert. Unter anderem fanden sich die beiden Toptorjäge­r Zlatko Janjic (14 Tore) und Aygün Yildirim (zwölf Treffer) auf der Bank wieder. Beim FCI nahm Oral zwei Änderungen vor. Für Merlin Röhl (nicht im Kader) stand Ilmari Niskanen in der Startelf, Dennis Eckert Ayensa begann für Fatih Kaya (Bank).

Es waren noch nicht einmal zwei

Minuten gespielt, als sich bereits Entscheide­ndes zutrug. Verls Verteidige­r Daniel Mikic touchierte als letzter Mann Eckert Ayensa, holte ihn dadurch von den Beinen und sah die Rote Karte. Eine harte Entscheidu­ng. Der frühe Platzverwe­is ver

die Herangehen­sweise der sonst so offensivfr­eudigen Verler, die ihre Heimspiele unter der Woche in Paderborn austragen, grundlegen­d. Der FCI hatte viel Ballbesitz und versuchte, zu Chancen zu kommen. Das gelang ihm immer wieder, allerdings wollte der Ball in den ersten 45 Minuten nicht ins Tor. Die erste große Möglichkei­t bot sich Stefan Kutschke, der den Innenpfost­en traf (27.). Im Anschluss köpfte Thomas Keller über das Tor (34.), ehe Niskanen über den Querändert­e balken schoss (42.). Nach dem Seitenwech­sel dauerte es nicht lange, bis die Schanzer den Führungstr­effer erzielten. Dominik Franke kam nach einer abgewehrte­n Ecke aus dem Rückraum zum Schuss, Filip Bilbjia beförderte den Ball ins Tor (48.). Die Führung war verdient und überfällig.

Doch im Anschluss stellte der FCI das Offensivsp­iel ein und ließ Verl in die Partie kommen. Die Ostwestfal­en wechselten ihre Topangreif­er ein und übernahmen die Spielkontr­olle. Die Schanzer bettelten nahezu um den Ausgleich, ohne erst einmal Chancen zuzulassen. Glück hatte der FCI, als sich Tobias Schröck im eigenen Strafraum den Ball an die Hand köpfte (64.), der Elfmeterpf­iff aber ausblieb. Verl blieb am Drücker und glich aus. Nach einem langen Ball ließ Schröck Yildirim gewähren, der Buntic zum 1:1 überlupfte (77.). „Das Gegentor fällt zu einfach und ist ganz klar mein Fehler“, sagte Schröck ehrlich.

Nach dem Gegentor spielte der FCI wieder nach vorne. Fatih Kaya legte sich bei einem Konter den Ball zu weit vor (84.) und hatte bei einem Pfostentre­ffer Pech (89.). Auch Verl hätte noch gewinnen können, doch Lars Ritzka köpfte knapp am Tor vorbei (88.).

SC Verl Brüseke – Choroba (56. Lannert), Mikic, Langesberg, Ritzka – Kurt (74. Jan‰ jic) – Corboz, Köhler, Putaro (56. A. Yildi‰ rim) – Eilers (46. Sander), Rabihic (10. Jür‰ gensen).

FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Kel‰ ler, Schröck, Franke – Kotzke (90.+2 Gaus) – Bilbija (84. Preißinger), Stendera, Niska‰ nen (66. Elva) – Kutschke (66. Caiuby), Eckert Ayensa (66. Kaya). Schiedsric­hter Patrick Glaser (Freuden‰ berg) – Tore 0:1 Bilbija (48.), 1:1 A. Yildi‰ rim (77.).

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Foto: Stefan Bösl ‰ kbumm.agentur Abgefangen: Fatih Kaya (links) kommt nicht an Verls Torhüter Robin Brüseke vorbei. Am Ende kam der FC Ingolstadt trotz Über‰ zahl nicht über ein 1:1 hinaus.

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