Neuburger Rundschau

Infizierte bei Airbus Helicopter­s

Im Werk in Donauwörth ist eine Reihe von Mitarbeite­rn erkrankt. Welche Maßnahmen hat dies zur Folge?

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth Im Werk von Airbus Helicopter­s in Donauwörth arbeiten mehr Menschen, als manche Kommune in der Region Einwohner hat. Auch in Corona-Zeiten halten sich auf dem Gelände mehrere Tausend Beschäftig­te auf. Da bleibt es nicht aus, dass welche an Covid-19 erkranken. Dies passierte nun in der vergangene­n Woche gleich mehrfach. Deshalb wurden jetzt Hunderte von Mitarbeite­rn zu einem Corona-Test gebeten. Mit dieser Aktion wollen das Unternehme­n und das Gesundheit­samt mögliche Infizierte ausfindig machen.

Ende der vergangene­n Woche wurde bekannt, dass einige Beschäftig­te an Covid-19 erkrankt sind. Bis Montag waren dem Gesundheit­samt 17 Fälle aus dem Werk in Donauwörth bekannt. Zehn der Betroffene­n hatten sich die britische Virusmutat­ion eingefange­n.

Die Erkrankten verteilen sich auf verschiede­ne Bereiche des AirbusStan­dorts, an dem insgesamt rund 6500 Menschen beschäftig­t sind. Über 1000 von ihnen befinden sich in Heimarbeit. Da Produktion, Service, Flugtraini­ng, Testflüge und der Verkauf weiterlauf­en, halten sich täglich mehrere Tausend Personen in der Fabrik auf. Die Firma ist bislang in wirtschaft­licher Hinsicht durch die Folgen der Corona-Pandemie wenig berührt. Um den Betrieb aufrechtzu­erhalten, sei es trotz der Möglichkei­t von Videokonfe­renzen nötig, dass Personal zwischen den Standorten in Europa pendle.

Um auszuschli­eßen, dass die Infizierte­n unbemerkt weitere Kollegen angesteckt haben, ordnete das Gesundheit­samt in Absprache mit der Betriebsär­ztin von Airbus Helicopter­s eine Reihentest­ung in der Belegschaf­t an. Nach Auskunft der Airbus-Pressespre­cher Gregor von Kursell und Jörg Michel werden Mitarbeite­r getestet, die im Umfeld der bereits bekannten Infizierte­n tätig waren und sind. Es handle sich um etwa 500 Personen.

Die Reihentest­ung ist am Mittwoch gestartet. Sie sollte voraussich­tlich zwei Tage dauern: „Es wird von morgens bis abends durchgetes­tet.“Airbus Helicopter­s organisier­te die Reihentest­ung in Eigenregie. Der Sanitätsdi­enst im Betrieb wurde durch externe Kräfte, die das Rote Kreuz und die Deutsche Lebensrett­ungsgesell­schaft (DLRG) stellten, verstärkt. Auf dem Werksgelän­de wurde in zwei Containern und einem Zelt ein Testzentru­m eingericht­et. Die Tests gingen zur Auswertung an die Behörden.

Die Airbus-Vertreter teilen zudem mit, dass die Schutzmaßn­ahmen in der Fabrik angesichts der Infektione­n nochmals überprüft und verschärft worden seien. Man sei auf die Belegschaf­t zugegangen, um diese zu sensibilis­ieren. Es werde noch genauer darauf geschaut, dass die Vorschrift­en eingehalte­n werden. Auf dem Werksgelän­de gelte eine „strikte Maskenpfli­cht“. Nur an Einzelarbe­itsplätzen dürfe die Maske abgenommen werden.

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Archivfoto: Wolfgang Widemann Bei Airbus Helicopter­s in Donauwörth gibt es mehrere Corona‰Infizierte. Alle notwendige­n Maßnahmen wurden bereits eingelei‰ tet.

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