Infizierte bei Airbus Helicopters
Im Werk in Donauwörth ist eine Reihe von Mitarbeitern erkrankt. Welche Maßnahmen hat dies zur Folge?
Donauwörth Im Werk von Airbus Helicopters in Donauwörth arbeiten mehr Menschen, als manche Kommune in der Region Einwohner hat. Auch in Corona-Zeiten halten sich auf dem Gelände mehrere Tausend Beschäftigte auf. Da bleibt es nicht aus, dass welche an Covid-19 erkranken. Dies passierte nun in der vergangenen Woche gleich mehrfach. Deshalb wurden jetzt Hunderte von Mitarbeitern zu einem Corona-Test gebeten. Mit dieser Aktion wollen das Unternehmen und das Gesundheitsamt mögliche Infizierte ausfindig machen.
Ende der vergangenen Woche wurde bekannt, dass einige Beschäftigte an Covid-19 erkrankt sind. Bis Montag waren dem Gesundheitsamt 17 Fälle aus dem Werk in Donauwörth bekannt. Zehn der Betroffenen hatten sich die britische Virusmutation eingefangen.
Die Erkrankten verteilen sich auf verschiedene Bereiche des AirbusStandorts, an dem insgesamt rund 6500 Menschen beschäftigt sind. Über 1000 von ihnen befinden sich in Heimarbeit. Da Produktion, Service, Flugtraining, Testflüge und der Verkauf weiterlaufen, halten sich täglich mehrere Tausend Personen in der Fabrik auf. Die Firma ist bislang in wirtschaftlicher Hinsicht durch die Folgen der Corona-Pandemie wenig berührt. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, sei es trotz der Möglichkeit von Videokonferenzen nötig, dass Personal zwischen den Standorten in Europa pendle.
Um auszuschließen, dass die Infizierten unbemerkt weitere Kollegen angesteckt haben, ordnete das Gesundheitsamt in Absprache mit der Betriebsärztin von Airbus Helicopters eine Reihentestung in der Belegschaft an. Nach Auskunft der Airbus-Pressesprecher Gregor von Kursell und Jörg Michel werden Mitarbeiter getestet, die im Umfeld der bereits bekannten Infizierten tätig waren und sind. Es handle sich um etwa 500 Personen.
Die Reihentestung ist am Mittwoch gestartet. Sie sollte voraussichtlich zwei Tage dauern: „Es wird von morgens bis abends durchgetestet.“Airbus Helicopters organisierte die Reihentestung in Eigenregie. Der Sanitätsdienst im Betrieb wurde durch externe Kräfte, die das Rote Kreuz und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) stellten, verstärkt. Auf dem Werksgelände wurde in zwei Containern und einem Zelt ein Testzentrum eingerichtet. Die Tests gingen zur Auswertung an die Behörden.
Die Airbus-Vertreter teilen zudem mit, dass die Schutzmaßnahmen in der Fabrik angesichts der Infektionen nochmals überprüft und verschärft worden seien. Man sei auf die Belegschaft zugegangen, um diese zu sensibilisieren. Es werde noch genauer darauf geschaut, dass die Vorschriften eingehalten werden. Auf dem Werksgelände gelte eine „strikte Maskenpflicht“. Nur an Einzelarbeitsplätzen dürfe die Maske abgenommen werden.