Neuburger Rundschau

Ingolstadt soll Corona‰Modellstad­t werden

Wenn es nach OB Christian Scharpf geht, soll Ingolstadt eine Modellkomm­une wie Tübingen werden – mit mehr Testen und Öffnungen

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Ingolstadt/Neuburg‰Schrobenha­usen Oberbürger­meister Christian Scharpf will nach dem Vorbild der Stadt Tübingen mehr Lockerunge­n der Corona-Regeln in Ingolstadt möglich machen. Wie aus einer entspreche­nden Pressemitt­eilung hervorgeht, hat der SPD-Politiker die Verwaltung gebeten, eine Bewerbung Ingolstadt­s als „Modellkomm­une“in Bayern vorzuberei­ten.

„Unsere örtlichen Gesundheit­sbehörden können das Infektions­geschehen

in Ingolstadt gut beurteilen und nachvollzi­ehen“, wird er in dem Schreiben zitiert. Mit kommunalen Schnelltes­t-Stationen, in Apotheken, Firmen und bei privaten Testanbiet­ern seien ausreichen­d Kapazitäte­n für Schnelltes­ts vorhanden. Zusammen mit „klugen Konzepten“sehe man gute Voraussetz­ungen für Ingolstadt als Pilotkommu­ne. „Wir wollen zügig ein entspreche­ndes Konzept erarbeiten.“Dabei sollen vor allem Branchen berücksich­tigt werden, die in den vergangene­n Wochen und Monaten besonders vom Lockdown betroffen waren, darunter die Hotellerie, die Gastronomi­e, aber auch Kulturoder Freizeitei­nrichtunge­n.

Ministerpr­äsident Markus Söder hatte zuvor angekündig­t, das Tübinger Modell in mehreren ausgewählt­en Städten in Bayern testen zu lassen. Der Versuch in den Städten könnte ab 12. April starten und soll dann zunächst 14 Tage dauern.

Dieses Projekt über den Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen auszurolle­n, das könnte sich auch Landrat Peter von der Grün vorstellen. Problem aber sei die Restriktiv­ität des Gesundheit­sministeri­ums. Nichtsdest­otrotz wünscht er Oberbürger­meister Christian Scharpf in Ingolstadt viel Erfolg bei der Bewerbung. Die Stadt Augsburg hat indes bereits eine Absage bekommen. Ministerpr­äsident Markus Söder nämlich hält große Städte wie Augsburg,

Nürnberg und München nicht für geeignet für diesen Modellvers­uch.

Grundsätzl­ich, sagt Peter von der Grün weiter, müsse es dennoch in diese Richtung gehen. „Wir können nicht verharren in diesem starren Lockdown.“Möglich aber sei das nur mit den versproche­nen Impfdosen und Schnelltes­ts, die endlich auch im Landkreis ankommen müssten.

Ob die Anfrage in Ingolstadt erfolgreic­h ist, bleibt vorerst abzuwarten. Im Gegensatz zur weiteren Entwicklun­g der Corona-Pandemie: Die Zahl der Neuinfekti­onen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt laut Datenlage des Robert-Koch-Instituts in Ingolstadt aktuell knapp unter 100 – bei 99,0. Im Landkreis Tübingen, der allerdings nicht nur die Stadt Tübingen selbst umfasst, liegt die Inzidenz zum Stand Dienstag, 23. März, bei 69,5. Sie ist zuletzt ebenfalls gestiegen.

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