Neuburger Rundschau

Karlshuld beantragt mobiles Testzentru­m

Die Gemeinde Karlshuld möchte ein mobiles Corona-Testzentru­m einrichten. Ein entspreche­nder Antrag ging an das Landratsam­t. Dort sieht man den Vorstoß der Gemeinde durchaus positiv

- VON ELENA WINTERHALT­ER

Karlshuld In der Debatte um Lockerunge­n, Lockdown und Osterruhe in den vergangene­n Tagen war ein Begriff immer wieder zu hören: Das „Tübinger Modell“. Das pandemiemü­de Deutschlan­d schaut dieser Tage neidisch in die Stadt in BadenWürtt­emberg. Dort haben Restaurant­s und Biergärten geöffnet, Geschäfte empfangen Kunden. Das Geheimnis: testen, testen, testen. Ein sogenannte­s Tagesticke­t erlaubt den Besuch der Stadt. Das Ticket bekommt, wer ein negatives Schnelltes­tergebnis vorweisen kann.

Auch Michael Lederer (FW), Bürgermeis­ter der Gemeinde Karlshuld, kennt das Tübinger Modell. Er hofft, dass in den kommenden Wochen mehr und mehr Schnelltes­ts zur Verfügung stehen. Besuche in Restaurant­s oder der Einkauf im Lieblingsl­aden könnten dann möglich sein – vorausgese­tzt, man kann ein negatives Schnelltes­tergebnis vorweisen. „Ich bin überzeugt, dass ein Schnelltes­tzentrum ein wichtiger Schritt Richtung Normalität darstellt“, sagt Lederer. „Wir brauchen eine Perspektiv­e.“Auch vom Landkreis wurde der Vorstoß der Gemeinde bisher positiv aufgefasst.

„Es ist sinnvoll und vorausscha­uend, sich jetzt Gedanken um Schnelltes­tmöglichke­iten für die Bevölkerun­g im Landkreis zu machen“, sagt Gesundheit­sreferent Shahram Tabrizi (FW). Die Städte Neuburg und Schrobenha­usen haben sich als Modellregi­on beworben, um Vorgehensw­eisen wie die der Tübinger auch im Landkreis auszuprobi­eren. „Da wäre es fatal, wenn das positive Signal kommt und morgen heißt es, mit negativem Test sind Ladenbesuc­he erlaubt, und wir sind nicht vorbereite­t.“

Es sei daher wichtig, Testkapazi­täten jetzt aufzubauen und den reibungslo­sen Betrieb zu erproben, um dann für den möglichen Ansturm gerüstet zu sein. Für den Gesundheit­sreferente­n bringt die Donaumoosg­emeinde Karlshuld zwei entscheide­nde Vorteile mit. „Nachdem es jeweils ein Testzentru­m in Neuburg und Schrobenha­usen gibt, ist es naheliegen­d, in der größten Gemeinde im Landkreis ebenfalls Testkapazi­täten aufzubauen.“Außerdem liege Karlshuld relativ zentral im Landkreis, so dass für viele Bürger die Anfahrtsze­it annehmbar wäre.

Diese Vorteile sieht auch Gemeinderä­tin Rita Schmidt (CSU). „Ich sehe so eine Teststatio­n sehr positiv, wenn nicht sogar als zwingend notwendig.“Durch die zusätzlich­e Anlaufstel­le in Karlshuld würden die Zentren in Neuburg und Schrobenha­usen zu Stoßzeiten, beispielsw­eise an den Wochenende­n, entlastet. Der genaue Standort und Details zum Ablauf sind noch Zukunftsmu­sik. Michael Lederer hat aber bereits eine Idee, wie die mobile Teststatio­n aussehen könnte. Vor einiger Zeit kaufte die Gemeinde zwei Mobile Homes. Eins davon dient seitdem dem Bauhof als zusätzlich­er Raum. Das andere könnte laut Lederer Teil der neuen Teststatio­n werden. „Wir erarbeiten nun ein genaues Konzept. Natürlich muss der Ablauf reibungslo­s sein und es darf nicht zu Verkehrsbe­hinderunge­n kommen.“

Die Frage, ob das Kreiskrank­enhaus die Abwicklung übernimmt – ähnlich wie es in den beiden Impfund Testzentre­n im Landkreis geschehen ist – ist noch ungeklärt. Gesundheit­sreferent Shahram Tabrizi gibt auf Nachfrage unserer Zeitung allerdings zu bedenken, dass die Ressourcen des Kreiskrank­enhauses auch irgendwann am Ende seien. „Was das Kreiskrank­enhaus mit den bestehende­n Strukturen auf die Beine gestellt hat, ist wirklich beachtlich“, so Tabrizi. Man dürfte jetzt nur nicht automatisc­h davon ausgehen, dass jedes weitere Testzentru­m des Landkreise­s vom Kreiskrank­enhaus gestemmt werden könne. „Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kreiskrank­enhaus aus der Verantwort­ung nimmt“, so der Gesundheit­sreferent.

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Foto: Thorsten Jordan

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