Amoi wieder …
Zur anhaltenden CoronaPandemie hat uns diese kreative Zuschrift erreicht: Amoi wieder die Leit ohne Masken sehng, ob s’ traurig san, ob s’ woana oder lacha, amoi wieder die Arm um die Enkel legn, sie kitzeln, bis s’ nur lautstark mehr lacha.
Amoi wieder mit da ganzn Familie sich treffa, mit alle Kinder und Kindeskinder dazua, net bloß verteilt auf Oanzelpersona, do verzichtat i gern auf die beschauliche Ruah.
Amoi wieder mit guate Freind zsamkumma, net bloß telefoniern, bis die Leitung fast gliaht, mitanand essn, lacha und redn, bis ma satt is, entspannt und irgendwann miad.
Amoi wieder zum Bummeln in d’ Innastadt geh, in d’ Schaufenster schaugn und im Lodn was kaffa, Beratung genießn und Gwanda probiern, und net bloß per online ois zsammaraffa.
Amoi wieder gmiatli im Café wo sitzn, die Leit studiern, ob draußn oder drin, an Cappuccino trinka und an Kuacha dazua, oafach, weil dazua aufglegt i bin.
Amoi wieder schee ozogn ins Theater geh, die Luft schnuppern und genießn, weil mi des gfreit, und weil die Künstler des braucha und glücklich aa san, nach so langer und karger und notiger Zeit.
Amoi wieder griabig in am Biergartn sitzn mit so vui Leit wia i mog und so lang wia i wui, oder uneingeschränkt zum Essn aa geh, ohne Registriern und mit voll bsetztn Bänk und aa Stui.
Amoi wieder a weng in da Weltgschicht rumreisn, so weit und so fern muaß’s net glei sei, den Horizont erweitern und Leit kennalerna, und gspürn, voll Freid is a jeder dabei. Amoi wieder doa, was ma mog, und des ohne Angst, die Kinder aufm Schuiweg lacha aa sehng, Krankabsuach macha, wenn’s oana grod braucht, und den Alltag genießn und des net zu weng.
Amoi wieder normal sei und des Lebn aa genießn, Grund ham zum dankbar und glücklich sei – Des waar mei Traum und der von andere aa – und glabts es, irgendwann is der Alptraum vorbei.
Waltraud Götz,
Neuburg