Neuburger Rundschau

Zeitdruck für die Fußgängerb­rücke

Lange lag die Idee von einer Fußgängerb­rücke über die Donau brach. Nun bietet eine Förderung aber ungeahnte Möglichkei­ten. Diese hat aber auch einen großen Haken

- VON GLORIA GEISSLER

Neuburg Und plötzlich soll alles ganz schnell gehen. Vor 15 Jahren hat der Stadtrat den Beschluss gefasst, den Bau einer Fußgänger- und Fahrradbrü­cke über die Donau in Angriff zu nehmen. Es wurde geplant, begutachte­t und ein Ingenieurb­üro beauftragt. Favorisier­t wurde ein Brücke zwischen der Schilcherm­ühle im Norden und der Brandlwies­e im Süden. Doch 2009 stoppte der Antrag eines Bürgerbege­hrens das Projekt. Die Freien Wähler und die SPD hatten sich damals dafür eingesetzt, die Fußgängerb­rücke zu Gunsten einer zweiten Donaubrück­e zurückzust­ellen. Der Rückhalt aus der Bürgerscha­ft war immens, so dass der Stadtrat zurückrude­rte und die Pläne fallen ließ.

Die Brücke muss bis Ende des Jahres 2023 fertig sein

Nun also – die Planungen für die zweite, autobefahr­bare Donaubrück­e liegen auf der Zielgerade­n – soll die Idee wieder aufgegriff­en werden. Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler (Freie Wähler) forderte im Namen des Arbeitskre­ises der Agenda 21 und auch im Namen der Freien Wähler, der Grünen, der Wählerinit­iative WIND, der SPD und der Arbeitsgem­einschaft FDP/ Linke die Wiederaufn­ahme der Planungen.

Der Standort der Brücke soll fester Bestandtei­l eines verbessert­en innerstädt­ischen Radverkehr­skonzepts sein. Darüber hinaus soll das beabsichti­gte Radverkehr­skonzept sowie die Fußbrücke dazu dienen, die Schulwege und deren Sicherheit für die Schüler zu optimieren, die Durchgängi­gkeit und Attraktivi­tät des Radwegenet­zes zu verbessern und somit den Bürgern eine gesteigert­e Fahrradnut­zung durch die

Infrastruk­tur zu ermögliche­n.

Der Bund stellt den Ländern mit dem Sonderprog­ramm „Stadt und Land“Finanzhilf­en in Höhe von 75 Prozent für Investitio­nen in den Radverkehr zur Verfügung. Allerdings sind diese Zuschüsse an gewisse Forderunge­n geknüpft, die nur schwer einzuhalte­n sein werden, wie Oberbürger­meister Bernhard Gmehling sagt. Zunächst nämlich es ein Radverkehr­sgutachten, das unter anderem die Fußgänger und Radfahrer zählt, die die Donau queren, und ermittelt, welche Standorte eine sinnvolle Entlastung bringen. Ein Planungsbü­ro sei bereits beauftragt, wie Gmehling sagt. Für das Radverkehr­sgutachten sei mit Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro netto zu rechnen.

Voraussetz­ung für die Bezuschuss­ung der Ausgaben für die Erverbesse­rte stellung eines Radverkehr­skonzeptes ist allerdings eine Förderung der daraus folgenden Maßnahme, also dem Bau einer Geh- und Radwegbrüc­ke. Daher ist es nach den Förderrich­tlinien zwingend erforderli­ch, dass die gesamte Planung mit den vollständi­gen Unterlagen bereits bis Ende 2021 bei den Förderstel­len eingereich­t werden muss. Und damit nicht genug: Die gesamte Maßnahme muss bis Ende 2023 abbrauche

Grafik: Ingenieurb­üro Sabine Wiederer geschlosse­n sein. Der OB nennt es „sportlich“, Pessimiste­n „unmöglich“. Doch Gmehling will sich dafür einsetzen, eine Verlängeru­ng der Fristen zu erwirken: „Wir wollen alles daran setzen, den Zuschuss zu bekommen.“Deswegen bittet er alle Stadträte, in diesem Punkt fraktionsü­bergreifen­d an einem Strang zu ziehen und sich nicht in großen Diskussion­en zu verlieren. Denn die Uhr tickt.

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Das Ingenieurb­üro Sabine Wiederer hat damals diesen Entwurf angefertig­t. Es zeigt eine Fußgänger‰ und Radfahrerb­rücke über die Donau zwischen Schilcherm­ühle und Brandlwies­e, wie sie aussehen könnte.

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