Neuburger Rundschau

Panther weiter auf Formsuche

Ein Zähler hätte dem ERC Ingolstadt im Heimspiel gegen Iserlohn gereicht, um den dritten Platz in der Süd-Gruppe unter Dach und Fach zu bringen. Doch am Ende kassieren die Oberbayern eine 2:3-Niederlage

- VON DIRK SING

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt ist auch wenige Tage vor dem Play-offAuftakt in der Deutschen Eishockey-Liga weiter auf Formsuche. Im Heimspiel am Donnerstag­abend gegen die Iserlohn Roosters hätte den Panthern ein Pünktchen gereicht, um vorzeitig den dritten Tabellenpl­atz in der Süd-Gruppe zu sichern. Doch am Ende stand mit dem 2:3 (0:0, 0:1, 2:2) die dritte Niederlage hintereina­nder. Besorgnise­rregend: Im Monat April konnten die Oberbayern in sieben Begegnunge­n bislang erst einen „Dreier“einfahren. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) geht es erneut in der Saturn-Arena gegen die Fischtown Pinguins Bremerhave­n.

„Wir wollen auf die gute Leistung aus der Bremerhave­n-Partie aufbauen und den dritten Rang in unserer Gruppe endgültig unter Dach und Fach bringen“, hatte PantherStü­rmer Hans Detsch vor dem Duell mit den Roosters die Parole ausgegeben. Bei diesem Vorhaben musste Cheftraine­r Doug Shedden allerdings gleich auf fünf Akteure verzichten.

Neben den Verteidige­rn Colton Jobke (nach seiner Spieldauer-Disziplina­rstrafe aus dem WolfsburgM­atch kann der Deutsch-Kanadier erst am Sonntag in Iserlohn wieder mitwirken) und Ben Marshall (seine Knieverlet­zung erwies sich glückliche­rweise als nicht sonderlich schlimm, sodass einem kurzfristi­gen Comeback wohl nichts im Wege steht) standen auch Torhüter Nico Daws sowie die Angreifer Samuel Soramies (beide angeschlag­en) und Wayne Simpson auf der Ausfalllis­te. Bei Letzterem hatte das Fehlen allerdings einen „schönen“Grund: Seine Ehefrau brachte ein Töchterche­n zur Welt. Selbstrede­nd, dass der ERCI-Topscorer bei diesem unvergessl­ichen Erlebnis unbedingt dabei sein wollte. Dagegen war Mirko Höfflin, dessen Frau ebenfalls hochschwan­ger ist, wieder mit von der Partie und absolviert­e gegen die Roosters sein 400. DEL-Spiel.

Auf dem Eis lieferten sich die beiden Kontrahent­en bei ihrem ersten Aufeinande­rtreffen in dieser Saison zunächst einen offenen Schlagabta­usch, bei dem die Verteidigu­ngsreihen ganz offensicht­lich vergessen hatten, was ihre Hauptaufga­be ist: Das Verhindern von Chancen beziehungs­weise Gegentoren! Sowohl

Jentzsch (2.) als auch Brent Raedeke (3.) nutzten die ungewohnte­n Freiheiten und marschiert­en jeweils allein auf Michael Garteig zu. Doch der Panther-Schlussman­n machte die Schotten dicht und verhindert­e einen frühen Rückstand. Dabei hatte der Kanadier freilich auch das nötige Glück auf seiner Seite, als Verteidige­r Garret Pruden bei der Jentzsch-Chance den Richtung Torlinie rollenden Puck gerade noch wegschlage­n konnte.

Auf der Gegenseite bot sich Petrus Palmu zwischendu­rch die große Möglichkei­t zur Führung. Doch der kleine Finne, der wohl unmittelba­r vor einer Rückkehr in die Heimat zur neuen Saison steht (der Wechsel zum „Kellerkind“Mikkelin Jukurit soll bereits feststehen), scheiterte ebenso an IEC-Goalie Andreas Jenike wie kurz vor der ersten Drittelpau­se Ryan Kuffner (17.).

Ansonsten verteidigt­en beide Teams nach der „wilden“AnfangsTar­o phase nun deutlich konzentrie­rter – was zur Folge hatte, dass erstklassi­ge Einschuss-Gelegenhei­ten im weiteren Verlauf absolute Mangelware waren. So musste ein Fehler unmittelba­r zu Beginn des zweiten Abschnitts herhalten, damit endlich der erste Treffer in dieser Begegnung fiel. Dumm nur aus Sicht der Hausherren, dass dieser ausgerechn­et Garteig unterlief. Als RoostersSt­ürmer Brent Aubin von der Seite Richtung Panther-Gehäuse zog, legte er dem überrascht wirkenden Ingolstädt­er Torhüter die Scheibe genau zwischen die Schoner – 0:1, exakt 23 Sekunden waren gespielt!

Von einer sofortigen Antwort oder einer großen Sturm- und Drangphase der Shedden-Truppe war im Anschluss nichts zu sehen. Die besten Möglichkei­ten zum Ausgleich hatten zunächst noch Frederik Storm (35./nach einem Fehler von Torsten Ankert) und Brandon DeFazio (40.). Beide konnten Jenike jedoch nicht überwinden.

Symptomati­sch für die momentane Situation des ERCI: Nachdem Brent Raedeke zwischenze­itlich sogar den zweiten Gäste-Treffer erzielt hatte (43.), konnten die Panther durch Morgan Ellis (44.) und Frederik Storm (47.) zum 2:2 ausglichen und waren nun sogar dem Sieg näher. Doch ein unglaublic­hes Solo von Verteidige­r Ryan O’Connor, der in Überzahl auf Höhe des eigenen Kastens startete, um dann die Ingolstädt­er wie Slalomstan­gen stehen zu lassen und den Puck in den Winkel zu heben (51.), bescherte den Gastgebern schließlic­h die dritte Pleite in Serie und damit einen tristen Donnerstag­abend.

ERC Ingolstadt: Garteig – Ellis, Bodie; S. Schütz, Wagner; Pruden, Quaas – Storm, Feser, DeFazio; Pietta, Elsner, Wohlgemuth; Palmu, Aubry, Kuffner; Höfflin, Stachowiak, Detsch. – 0:1 Aubin (21.), 0:2 Rae‰ deke(43.), 1:2 Ellis (44.), 2:2 Storm (47.), 2:3 O’Connor (51./PP).

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Foto: Johannes Traub Voller Einsatz: Bildet zusammen mit Petrus Palmu und Louis‰Marc Aubry die einzige Sturmreihe des ERC Ingolstadt, die momen‰ tan funktionie­rt: Ryan Kuffner.

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