Neuburger Rundschau

BFV sieht Abbruch als unvermeidb­ar

Fußball: Diskussion­en über Quotienten­regel und Absteiger

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Neuburg Der Vorstand des Bayerische­n Fußball-Verbandes (BFV) hat in seiner Videokonfe­renz am Mittwochab­end nochmals deutlich und ohne Gegenstimm­e zum Ausdruck gebracht, dass er es aufgrund der staatliche­n Verfügungs­lage – die 12. Bayerische Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung wurde bis mindestens 9. Mai 2021 verlängert – de facto für nicht mehr möglich erachtet, die aktuell aufgrund der Corona-Pandemie unterbroch­ene Spielzeit 2019/21 in den allermeist­en Ligen ordnungsge­mäß zu Ende zu führen und ein Abbruch der Verbandssp­ielklassen unvermeidl­ich erscheint. Ein formeller Beschluss zum Abbruch sollte aber aus formalen Gründen noch nicht aktuell getroffen werden.

Der BFV hatte bereits im August 2020 mit der Installati­on des § 93 in der Spielordnu­ng eine Regelung geschaffen, dass im Falle eines Saisonabbr­uchs die Anwendung der Quotienten-Regelung mit Auf- und Absteigern unter Wegfall der Relegation greift.

In den vergangene­n Wochen gingen mehrere offene Briefe und einzelne Anträge von Vereinen ein, die zum überwiegen­den Teil in den Abstiegska­mpf involviert sind und den BFV auffordern, die gültige Quotienten-Regelung nicht zur Anwendung zu bringen oder noch einzelne Spiele zur Veränderun­g der Quotienten zuzulassen. Wiederum andere Klubvertre­ter bitten um die verbindlic­he Umsetzung des § 93 und es gibt auch Stimmen, die sich für eine Fortsetzun­g der Spielzeit über den 30. Juni 2021 hinaus einsetzen.

„Wir müssen die Sicht der betroffene­n Vereine akzeptiere­n und wollen diese auch nicht mit dem bloßen Hinweis auf die bestehende­n Bestimmung­en abweisen, wenngleich es unsere Aufgabe ist, möglichst allen Vereinen – also auch denjenigen, die sich auf die geltenden Regeln verlassen haben – gerecht zu werden“, sagt der für Rechtsfrag­en zuständige Vize-Präsident Reinhold Baier.

Der BFV-Vorstand hat zudem mit Hinblick auf die Einholung eines bayernweit­en Meinungsbi­ldes unter den Entscheide­rn in den Vereinen festgelegt, die Vielzahl der in den vergangene­n Monaten vom Verbandssp­ielausschu­ss entwickelt­en Modalitäte­n eines Saison-Abbruchs und der jetzt von den Vereinen eingebrach­ten Anträge nochmals in allen Facetten zu beleuchten.

„Der Verband ist keine Einbahnstr­aße und wir übergehen die jetzt bei uns eingegange­nen Anträge und Briefe nicht einfach. Wir sollten aber bedenken, dass es ein Leichtes ist, jetzt zu fordern, die Quotienten­Regelung auszusetze­n und stattdesse­n nur Aufsteiger zuzulassen und den Abstieg nicht zu vollziehen. Die Konsequenz­en wären extrem weitreiche­nd, das muss man sich sehr genau ansehen. Stand heute haben wir mit dem § 93 eine klare Regelung mit Auf- und Absteigern“, sagt Vize-Präsident Robert Schraudner: „Wir müssen bei allen Überlegung­en immer fest im Blick haben, dass uns die Pandemie auch in der Saison 2021/22 begleiten und herausford­ern wird. Wir müssen übervolle Ligen und damit eine Vielzahl an zusätzlich­en Spieltagen möglichst vermeiden, um nicht wieder an den Punkt zu kommen, an dem wir jetzt stehen.“

Formell hatte der Vorstand des Bayerische­n Fußball-Verbandes am Mittwochab­end wie angekündig­t den Ligapokal-Wettbewerb mit Ausnahme der Regionalli­ga Bayern abgebroche­n. Zudem findet aktuell der Austausch mit den betroffene­n Vereinen und dem Bayerische­n Innenminis­terium hinsichtli­ch des weiteren Vorgehens für den TotoPokal-Wettbewerb sowie für die Play-offs und den Ligapokal-Wettbewerb der Regionalli­ga Bayern statt.

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