Bewerbungsstart für den Campus Neuburg
Ab 2. Mai geht’s los. Dann wird sich zeigen, wie gut der Campus, die Studiengänge und die Stadt Neuburg bei den Studenten ankommen. 80 Studierende sollen es für den Anfang sein
Neuburg Der Campus Neuburg steht in den Startlöchern. Am 2. Mai beginnt ein weiterer wichtiger Abschnitt: die Bewerbungsphase der Studenten. Dann wird sich zeigen, wie gut die neuen Studiengänge sowie die Ottheinrichstadt überzeugen konnten.
Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die den Campus Neuburg als Außenstelle betreiben wird, rechnet mit ausreichend Bewerbern. Nicht nur die beiden Gründungsprofessoren der neuen Studiengänge, Jana Bochert und Holger Hoppe, sind optimistisch, dass im Oktober die angepeilten 80 Studenten auch tatsächlich in den Hörsälen sitzen werden. Bis zum Jahr 2030 sollen 1200 Studenten den Neuburger Campus am Donauwörther Berg besuchen und damit frischen Schwung in die Stadt bringen.
Natürlich wird das Studentenleben auf dem neuen Campus noch nicht mit dem in Ingolstadt vergleichbar sein. Bis auf ein Gebäude mit Hörsälen und Seminarräumen sowie Büros für die Verwaltung und die Professoren wird es nämlich erst einmal nicht viel mehr geben auf dem 40.000 Quadratmeter großen Gelände. Zwar sollen die verbliebenen rund 160 Asylbewerber, die derzeit die Gebäude auf dem weitläufigen Areal bewohnen, bis Herbst in die neue Asylbewerberunterkunft, die gerade in der Nördlichen Grünauer Straße gebaut wird, umziehen. Doch bis der Campus voll entwickelt ist, wird es noch Jahre dauern.
Derzeit sind die Handwerker im Gebäude VI, dem ehemaligen THW-Heim, zu Gange. Die in den 70er Jahren angebrachten Anbauten (Windfang, Anlieferrampe mit Überdachung) wurden zurückgebaut, die Eingangssituation wird in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde wieder auf den bauzeitlichen Stand – das Gebäude wurde 1910 errichtet – gebracht, heißt es aus der Hochschule. Im Gebäude wurden Innenwände angepasst, die Brandschutzanforderungen umgesetzt, alle WC-Anlagen grundlegend erneuert und sämtliche Installationen (Elektro, Sanitär und Heizung) von Grund auf neu errichtet.
Fertigstellung des Gebäudes VI wird südlich davon der Modulbau errichtet. Dieser soll bis zum Beginn des Wintersemesters 2022/23 fertig sein. Der Modulbau wird eine Hauptnutzfläche von rund 1300 Quadratmetern haben. Es werden dort vor allem Hörsäle, Seminarräume, Bibliothek und Büros eingerichtet. Der Modulbau und
Gebäude VI ermöglicht es der THI, bis zu 500 Studierende dort unterzubringen.
Parallel dazu entwickelt das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg zwei der Backstein-Hochhäuser im Westen zu Wohnheimen. Der Kauf ist beschlossene Sache, wie Uwe Scheer, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks, bestäNach tigt. Auch wenn er noch nicht notariell vollzogen ist, so stehe dennoch kein Fragezeichen mehr im Raum. Voraussichtlich rund 120 Wohnplätze werden dort entstehen. Die ersten werden in spätestens vier bis fünf Jahren bezugsfertig sein, wie Scheer sagt: „Genauere Angaben sind zum jetzigen Zeitpunkt auch deshalb nicht möglich, da sich die
Sanierung und der Umbau der denkmalgeschützten Gebäude relativ aufwendig gestalten dürften.“
Die THI unterstützt Studenten auf Wohnungsuche mit einem eigenen Portal. Auf der Homepage der THI gibt es einen sogenannten Marketplace (https://www.thi.de/service/marketplace), auf dem Externe unter anderem auch Wohnungsangebote veröffentlichen können. Dieses Angebot steht auch den Neuburger Vermietern offen, heißt es aus der Pressestelle. Darüber hinaus steht die THI mit dem Studienseminar Neuburg in Kontakt, die in direkter Nachbarschaft Zimmer und Appartements anbieten, auf die sich die Studierenden des Neuburger Campus bewerben können.
Die ersten beiden Gründungsprofessoren haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Prof. Dr. Jana Bochert leitet den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen
Die Asylbewerber sollen bis Herbst ausgezogen sein
Vermieter und Wohnungs– suchende kommen auf einer Plattform zusammen
– Bau und Prof. Dr. Holger Hoppe den Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement. Noch plant die THI, dass das neue Semester in Präsenz starten kann, dass also nicht nur in Neuburg, sondern auch in Ingolstadt die Studenten wieder zusammenkommen dürfen. Seit März 2020 ist das Gelände nämlich verwaist, die Studenten lernen online.
Ein Standortleiter für den Neuburger Campus ist gefunden. Er fängt im Mai an, wird zunächst am Standort Ingolstadt eingearbeitet und wechselt dann im August nach Neuburg. Aktuell geht die THI, laut Pressestelle, davon aus, dass im Herbst rund zehn Professoren und Verwaltungsmitarbeiter für den Studienbetrieb vor Ort tätig sein werden, sodass für die Studierenden sowohl die Lehre als auch alle erforderlichen Serviceleistungen vor Ort erbracht werden können.
Stadt und Landkreis werden in Zukunft vor allem die Themen bezahlbarer Wohnraum, Parkplätze und Infrastruktur beschäftigen. Durch den Wegfall des großen Parkplatzes auf dem Campus-Gelände, auf dem hauptsächlich Mitarbeiter des Landratsamtes parken, muss für Ersatz gesorgt werden. Dabei könnte das nahe gelegene Kammerbauernhof-Grundstück eine Rolle spielen. »