Neuburger Rundschau

Mehr „grüne Welle“geht nicht in Neuburg

Neue Anträge von Linken-Stadtrat Michael Wittmair werden abgelehnt. Nicht Ampeln seien das Problem, sondern die starke Verkehrsbe­lastung, sagt der Oberbürger­meister

- VON WINFRIED REIN

Neuburg Grüne Welle in Neuburg? Stadtrat Michael Wittmair (Die Linke) hat wieder Vorschläge gemacht, wie man dieses Ziel aus seiner Sicht erreichen könnte. Der Verkehrsau­sschuss lehnte allerdings seine sechs Anträge mit deutlicher Mehrheit ab.

Der Linken-Stadtrat wollte unter anderem das Rechtsabbi­egen aus der Rosenstraß­e heraus verbieten und am Schlagbrüc­kchen die Fahrbahn auf eine Spur verengen (zugunsten einer Fahrradspu­r). Oberbürger­meister Bernhard Gmehling wies die Anträge als erneuten Vorstoß für einen Einbahnrin­g ab: „Dieses Thema ist hinreichen­d diskutiert und abgelehnt worden.“

Wittmair widersprac­h, es gehe ihm nur um besseren Verkehrsfl­uss.

Wenn man in Neuburg acht Ampelanlag­en auf grüne Welle schalten würde, „dann werden wir den Stau los“, meint der Linken-Stadtrat. Er empfiehlt ein mit Kameras und Infrarot gesteuerte­s Ampelsyste­m wie in der Stadt Augsburg. Die Ampeln in Neuburg seien bereits mit Induktions­schleifen verkehrsab­hängig gesteuert, so Martina Funk vom Ordnungsam­t, „andere Technik bringt auch keine Verbesseru­ng im Verkehr.“

Siemens habe längst die Neuburger Ampeln auf grüne Welle geschaltet, so OB Bernhard Gmehling, das bekannte Problem bleibe einfach die Überlastun­g der Kreuzungen und Hauptstraß­en. Die Zahl der Kraftfahrz­euge im Stadtberei­ch sei sehr hoch und nehme weiter zu. „Erst wenn der Durchgangs­verkehr um die Stadt außen herumfährt, können wir innen mehr eingreifen“, das steht für den OB seit Jahren fest. Es handelt sich auch um das Hauptargum­ent für eine Ostumgehun­g mit Donaubrück­e, deren Detailplan­ung im Sommer im Stadtrat vorgestell­t werden soll.

An der neuralgisc­hen Kreuzung Ingolstädt­er Straße/Monheimer Straße hat die Stadt jetzt technisch „das Menschenmö­glichste getan, um die Radfahrer und Rechtsabbi­eger zu warnen“, so Oberbürger­meister Bernhard Gmehling im Verkehrsau­sschuss. Neben zwei Spiegeln seien Blinklicht und Warnschild montiert und die Vorlaufzei­t der Ampel für Radler auf fünf Sekunden erhöht worden. Mehr könne man nicht tun, zumal die Neuburger Polizei die Örtlichkei­t keineswegs als Unfallschw­erpunkt bezeichne.

Stadträtin Franziska Hildebrand­t (WIND) macht aber wegen des Grün-Vorlaufes für Radfahrer Bedenken geltend. Wenn die Radler stadteinwä­rts fahren und die Autos auf der Ingolstädt­er Straße noch stehen, könnte das Linksabbie­ger in die Monheimer Straße zum Losfahren animieren, berichtete sie von einer „Beinahe-Kollision“. Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler (FW) will solche Missverstä­ndnisse nicht ausschließ­en, jeder Verkehrste­ilnehmer müsse seiner Umsicht und Eigenveran­twortung gerecht werden.

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Foto: Winfried Rein Eine Teilnahme an städtische­n Gremien ist künftig nur mit negativem Testergeb‰ nis möglich.

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