Ein „Oldie“als Dribbelkönig
Spielertrainer Daniel Marx verrät in unserer Serie elf Geheimnisse über seinen B-Klassisten SV Ludwigsmoos. Welche Rituale seine Kicker vor einer Partie haben, wer die treuen Seelen sind und wie sein Saisonfazit aussieht
Ludwigsmoos Wer sind die „guten Seelen“innerhalb des Vereins? Welche Vergehen sind im Strafenkatalog festgehalten? Wie lautet das Saisonfazit? In unserer Serie „NR-Elferkette“verrät Spielertrainer Daniel Marx elf Geheimnisse rund um den B-Klassisten SV Ludwigsmoos.
● Bestes Spiel in dieser Saison: „Das war gleich zum Saisonauftakt, als wir die zweite Mannschaft der TSG Untermaxfeld mit 5:0 besiegt haben. In dieser Partie hatten wir keine Verletzten, alle waren fit und topmotiviert. Nach diesem Match sind wir mit einem besseren Gefühl in den weiteren Saisonverlauf gegangen, als es dann am Ende leider der Fall war.“
● Schlechtestes Spiel in dieser Sai son: „Ganz klar das letzte Match vor der Winter- beziehungsweise jetzigen Corona-Pause gegen den SV Bertoldsheim, das mit 2:11 verloren ging. Zum einen hatten wir an diesem Tag zahlreiche verletzte Akteure. Zum anderen war die Luft zu diesem Zeitpunkt irgendwie raus. Da ist letztlich alles zusammengekommen.“
● Strafenkatalog: „Grundsätzlich hebt sich dieser nicht groß von anderen ab. Für eine Gelbe Karte bei Unsportlichkeit kostet es fünf Euro, bei einer Roten Karte werden 20 Euro fällig. Im Kreis beziehungsweise ’Eckerl’ kostet ein ’Beiner“50 Cent. Des Weiteren muss man zwei Euro bezahlen, wenn man nach einer Partie im Trikot raucht oder ein Bierchen trinkt. Ein ’Fünfer’ wird zudem fällig, wenn von einem Spieler
ein Bild in der Zeitung ist. Mein Co-Trainer Daniel Korn treibt immer die fälligen Strafen ein und ist dabei unerbittlich, sodass in der Regel immer ordentlich was zusammenkommt.“
● Zahlmeister: „Eigentlich kann man hier vor allem zwei Jungs nennen. Einerseits Nico Metz, der oftmals direkt nach einer Begegnung noch im Trikot sein Bierchen trinkt und eine Zigarette raucht. Da wird dann schnell mal eine Strafe fällig (lacht). Andererseits Johannes
Kastl, da er in schöner Regelmäßigkeit im Kreis immer wieder einen ’Beiner’ bekommt. Aus diesem Grund ist dieses Duo in Sachen Strafen ganz vorne dabei.“
● Verrückteste Ausrede beziehungs weise das größte Missgeschick: „Wir haben einen Spieler in der Mannschaft, der gefühlt fünf Großmütter hat. Sowohl für’s Training als auch Spiel gab es immer mal wieder Absagen, da er auf den Geburtstag einer seiner Omas musste. Ansonsten hält es sich mit kuriosen Absagen eigentlich in Grenzen. Was das Missgeschick betrifft: Während einer Partie musste mal einer unserer Jungs für fünf Minuten raus, da ihn eine Biene gestochen hatte. Da hat’s bei ihm wohl ein bisschen gebrannt. Damit wird dieser Kicker auch heute noch gelegentlich aufgezogen (lacht).“
● KabinenDJ: „Wir haben jetzt keinen festen DJ, der für die Musik zuständig ist. Dementsprechend wechseln wir da kunterbunt durch. Das Einzige, was die Jungs immer zu verhindern versuchen, ist die Tatsache, dass ich die Musik auflege, weil bei mir stets Helene Fischer läuft. Das kommt beim Team dann zumeist nicht ganz so gut an (lacht).“
● Besondere Rituale: „Ein ganz bestimmtes festes Ritual gibt es bei uns eigentlich nicht. Im Grunde hat jeder Spieler vor einer Partie seine bestimmten Angewohnheiten. Der eine Akteur trinkt beispielsweise ein RedBull, der andere einen Kaffee. Bevor es dann gemeinsam auf den Platz geht, halte ich in der Kabine noch eine kurze Ansprache. Das war es dann aber auch schon.“
● Dribbelkönig: „Zum einen kann man an dieser Stelle sicherlich Miklos Imre nennen, der an einem guten Tag – wenn er nicht gerade GelbRot wegen Meckerns bekommt – ein Match im Alleingang entscheiden kann. Zum anderen unseren ’Oldie’ Eduard Seewald. Trotz seines Alters von fast 50 Jahren ist der ’Edi’ spielerisch und körperlich immer noch brutal drauf. Gerade im technischen Bereich macht ihm kaum einer etwas vor.“
● Scharfschütze: „Unser Sven Meir hat sicherlich eine ordentliche ’Klebe“und ist daher aus der Distanz immer mal für einen Treffer gut. Aber auch ich selbst habe diesbezüglich schon das eine oder andere Tor geschossen.“
● „Gute Seele“: „Glücklicherweise haben wir viele fleißige und zuverlässige Hände, die uns großartig unterstützen. Stellvertretend für alle sei an dieser Stelle unser Vorsitzender Stefan Hammer sowie die Familie Meir genannt, die jede freie Minute für den SV Ludwigsmoos opfern. Egal ob Rasenmähen, Gießen oder andere Arbeiten im Vereinsheim erledigen – diese „guten Seelen“sind sich für absolut nichts zu schade.“
● Saisonfazit: „Nun, wie schon in den vorangegangenen Jahren gab es nach einem guten Start immer wieder Enttäuschungen. Das lag in erster Linie daran, dass für etliche Jungs der Fußball nicht mehr den Stellenwert hat, wie es noch vor 20 Jahren der Fall war. Wenn man ohnehin einen dünnen Kader hat und dann am Wochenende immer wieder Spieler fehlen, kann man nicht wirklich etwas erreichen. Von dem her kann man sicherlich von einer durchwachsenen und ernüchternden Saison, von der wir uns im Vorfeld sicherlich etwas mehr erhofft hatten, sprechen.