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Rohrenfels Es war eine Überraschung der bösen Art, die Stefan Wiedenhöfer gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern des SC Rohrenfels Anfang des Jahres am Vereinsheim entdeckte. Abgeplatzter Putz und Risse in der Fassade waren nur die Vorboten für das, was sie in der Bausubstanz vorfanden. Durch fehlende Abdichtungen zum Erdreich hin und nicht fachgerechte Verputzung beispielsweise der Fenster konnte Feuchtigkeit eindringen. Im Fachjargon heißt das, was Wiedenhöfer und seine Kollegen entdeckten, Salpeter. Ein Wort, das kein Bauherr gerne hört. Salpeter ist der Fachbegriff für baustoffschädliche Nitrat-Salze. Ist ein Mauerwerk befallen, kann es langfristig zu Schäden und zu Abplatzungen des Putzes führen.
Um zu erklären, wie es dazu kam, geht der erste Vorsitzende Wiedenhöfer zurück ins Jahr 2003. Damals wurde das Vereinsheim mit viel Eigenleistung von ehrenamtlichen Helfern errichtet. „Kein Pfusch, sondern Unwissenheit“, nennt Wiedenhöfer das, was damals passierte. „Diejenigen, die damals an dem Projekt beteiligt waren, haben bestimmt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt“, betont er. Dennoch seien damals Fehler gemacht worden, die jetzt mit viel Geld behoben werden müssen. Konkret geht es um eine Summe von 27.000 Euro. Eine Fachfirma hat die Schäden am Gebäude begutachtet und ein Angebot gemacht.
Eine hohe Summe für einen Verein wie den SC Rohrenfels. Eine Summe, die umso mehr ins Gewicht fällt, in einem Pandemiejahr. „Wir haben seit gut eineinhalb Jahren keine Feste, keine Veranstaltungen mehr, wo Geld reinkommt“, sagt Wiedenhöfer. Und auch die Mitgliederzahlen sind rückläufig. Trotzdem ist den Verantwortlichen klar, dass der Schaden behoben werden muss. „Wir möchten unser Vereinsheim unbedingt erhalten“, sagt Wiedenhöfer. Aber woher soll das Geld kommen? Zwar hat der Verein einige Rücklagen für Notfälle, aber die alleine reichen nicht. Anstehende Projekte wie beispielsweise die Sandung der Plätze, werden verschoben. Eine klassische Kreditaufnahme ist in der aktuellen Situation keine Option.
An diesem Punkt kommt die VRBank Neuburg-Rain mit ihrer Crowdfunding-Aktion ins Spiel. Hier bewarb sich der SC Rohrenfels mit seinem Vereinsheim. Seit dem 13. April können Fans und Unterstützer auf der Plattform der VRBank spenden. Die Mindestsumme von 2500 Euro war schnell zusam
Diesen Wert verdoppelt die Bank. „Das ist wirklich toll für unseren Verein“, sagt Wiedenhöfer. Auch wenn die Zielsumme bereits erreicht ist, zählt jeder Euro. Aktuell steht der Zähler bei 5356 Euro. Noch bis 20. Juni können sich die Menschen beteiligen. Bis dahin, so hofft Wiedenhöfer, ist das Vereinsheim dann auch fertig saniert.
Die Arbeiten haben Anfang der Woche begonnen, ein Gerüst steht. Trotz der Erfahrungen aus der Vergangenheit möchte und muss der Verein aus finanziellen Gründen Eigenleistung einbringen. „Diesmal aber unter fachmännischer Anleibetont Wiedenhöfer. Die anhaltende Corona-Pandemie bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. „Wir können nicht auf einmal mit 20 Leuten anrücken.“Deshalb gibt es einen Schichtplan, damit alles unter Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen abläuft.
Den verwaltet unter anderem Jörg Krüger. Der Beisitzer von Stefan Wiedenhöfer beim SC Rohrenfels ist auf der Baustelle derjenige, der den Hut aufhat und den Einsatz der Helfer koordiniert. Am Montag durfte er unter anderem die Treppenabgänge abkleben, während sich Erich Rot aus Bittenbrunn und Mimen. chael Neff ums Verputzen kümmerten. Die beiden sind vom Fach und kennen sich über die Arbeit. Bemerkenswert ist, dass Michael Neff Vorsitzender des SV Wagenhofen und damit sportlicher Konkurrent des SC Rohrenfels ist. Außerhalb des Fußballplatzes helfen die Sportler aber zusammen. „Es soll ja schön werden, deshalb muss es einer aus Wagenhofen machen“, kann sich Neff einen Spaß über seinen Einsatz nicht verkneifen. In Wahrheit ist er aber Verputzer und deshalb prädestiniert für die Einsatz.
Der Teil der Kosten, die nicht über die Crowdfunding-Aktion getung“, deckt werden können, sollen über einen Privatkredit und aus Rücklagen finanziert werden. „Wir versuchen alles, um möglichst viel Geld zusammenzukriegen“, sagt Wiedenhöfer, der in den vergangen Tagen gemeinsam mit vielen Helfern fleißig die Werbetrommel gerührt hat. Er ist stolz auf die 60 Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich bereits an der Aktion beteiligt haben. Hinweis Wer den Verein unterstützen möchte, findet genauere Informationen im Netz vrnr.vieleschaffenmehr.de/ scrohrenfelsfassadensanierung